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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben
Autoren: Meg Cabot
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Sportlehrer, zerrte uns schon auseinander, bevor Hatschi auch nur Gelegenheit hatte, einen einzigen Schlag zu landen.
    »Weg da«, sagte Mr Gillarte und schubste mich zur Seite, bevor er sich über den verzweifelt nach Luft ringenden Brad beugte.
    Schnell machte ich mich vom Acker. Und ging
direkt zu Pater Dom, der im Innenhof stand und das Anbringen einer Lichterkette an einem Palmenstamm überwachte.
    »Was soll ich dazu sagen, Susannah?«, meinte er hilflos, nachdem ich ihm die Situation erklärt hatte. »Manche Menschen haben eben eine feinere Wahrnehmung als andere.«
    »Schon klar, aber… Brad ?« Ich musste leise reden, weil wir von mehreren Gärtnern umgeben waren, die die Dekorationen für das Fest anbrachten. Das Fest, das am Samstag stattfinden sollte, nur einen Tag nach Brads Whirlpool-Zechgelage.
    »Es war doch klar, dass Sie Jesse nicht ewig würden geheim halten können«, sagte Pater Dominic. »Früher oder später musste Ihre Familie von ihm erfahren.«
    Vielleicht. Ich kapierte nur beim besten Willen nicht, wieso es ausgerechnet Brad war, während wesentlich intelligentere Familienmitglieder – wie Mom oder Andy – keine Ahnung hatten.
    Andererseits hatte sogar Max, der Familienhund, Jesse schon immer gespürt und deswegen regelmäßig einen Bogen um mein Zimmer gemacht. Und auf intellektueller Ebene hatten Brad und Max einiges gemeinsam – obwohl Max natürlich ein bisschen mehr Grips besaß.
    »Ich hoffe wirklich«, sagte Mrs Elkins, als sie mich und meine Leidensgenossen schließlich ziehen ließ,
»dass ich Sie dieses Jahr nicht noch mal hier wiedersehe, Suze.«
    »Das hoffe ich auch«, antwortete ich und raffte meine Sachen zusammen. Dann stürmte ich davon.
    Draußen herrschte das übliche kalifornische Septemberwetter: grelles Sonnenlicht, der Himmel so blau, dass es fast in den Augen wehtat, und am Horizont der gischtgekrönte Pazifik, dessen Wellen am Carmel Beach leckten. Alle, mit denen ich hätte mitfahren können, waren längst weg, sowohl Adam, der nur zu gern jemanden mit seinem schicken grünen VW Käfer mitnahm, als auch Brad, der den Landrover von Jake übernommen hatte (der wiederum fuhr einen verbeulten Honda Civic, aber nur, solange er sein Traumauto noch nicht hatte). Und bis nach 99 Pine Crest Drive waren es rund dreieinhalb Kilometer. Zu Fuß. Größtenteils bergauf.
    Ich war gerade erst am Schultor angekommen, als plötzlich mein Held in strahlender Ritterrüstung auftauchte. Zumindest hielt er sich wohl für einen solchen. Aber er hatte keinen milchweißen Schimmelhengst unterm Hintern, sondern ein silbernes BMW-Cabrio mit heruntergeklapptem Verdeck. Typisch.
    »Steig ein«, sagte er. Ich stand an der Ampel und wartete darauf, dass sie auf Grün umsprang, damit ich über die Straße konnte. »Komm schon, ich fahr dich nach Hause.«

    »Nein, danke«, lehnte ich ab. »Ich gehe lieber zu Fuß.«
    »Suze.« Paul musterte mich gelangweilt. »Jetzt steig endlich ins Auto.«
    »Nein.« Ich hatte es mir abgewöhnt, zu Typen ins Auto zu steigen, die schon mal versucht hatten, mich umzubringen. Damit hatte ich so meine Erfahrungen gemacht. Nie wieder. Und schon gar nicht würde ich zu Paul ins Auto steigen, der nicht nur versucht hatte, mich umzubringen, sondern mir dabei so eine Heidenangst eingejagt hatte, dass mich das Ganze immer noch bis in meine Träume verfolgte. »Wie gesagt, ich gehe zu Fuß.«
    Paul schüttelte leise lachend den Kopf. »Du bist echt eine harte Nuss.«
    »Danke.« Die Ampel sprang um und ich überquerte die Straße. Ich kannte mich hier aus. Ich brauchte keine Begleitung.
    Aber das sah Paul anscheinend ganz anders. Sofort fuhr er an und zockelte mit vielleicht vier Kilometern pro Stunde neben mir her.
    »Willst du jetzt den ganzen Weg bis nach Hause neben mir herfahren?«, fragte ich, während wir uns langsam die steile Anhöhe hinaufbewegten, dem Carmel seinen Ruf als hügelige Stadt verdankt. Ein Glück, dass die Straße um diese Uhrzeit nicht besonders stark befahren war, sonst hätte Paul einige Anwohner ziemlich
wütend gemacht, wie er da den einzigen Weg in die Zivilisation blockierte.
    »Ja«, antwortete er. »Außer, du lässt dieses blöde Gehabe sein und steigst ins Auto.«
    »Nein, danke«, wiederholte ich.
    Unbeirrt ging ich weiter. Es war heiß, und ich begann in meinem Strickset ziemlich zu schwitzen. Trotzdem – in den Wagen von diesem Mistkerl würde ich keinen Fuß setzen! Ich schlurfte am Straßenrand entlang und machte dabei einen
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