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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben
Autoren: Meg Cabot
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Gesicht war nun richtig bösartig geworden. »Denn wenn du was sagst, erzähle ich ihnen von dem Typen, den du jeden Abend in dein Zimmer schmuggelst.«

KAPITEL 2
    N achsitzen.
    Das kriegt man an der Junipero Serra Mission Academy als Strafe aufgebrummt, wenn man seinen Stiefbruder auf dem Schulgelände schlägt und eine Lehrkraft das zufällig mit ansieht.
    »Ich weiß nicht, was in Sie gefahren ist, Suze«, sagte Mrs Elkins, die nicht nur Biologielehrerin für die neunte und zehnte Klasse war, sondern auch dazu verdonnert wurde, nach der Schule auf jugendliche Delinquenten wie mich aufzupassen. »Und dann auch noch am allerersten Tag nach den Ferien. Wollen Sie wirklich so ins neue Schuljahr starten?«
    Aber Mrs Elkins hatte einfach keine Ahnung. Und ich konnte es ihr doch auch nicht erklären. Ich meine, wie hätte ich ihr erklären sollen, dass mir auf einmal alles zu viel geworden war? Erstens huschte mein schlimmster Albtraum durch die Flure meiner
Schule, und zwar in der Verkleidung eines Abercrombie-and-Fitch-Schnuckelchens, und zweitens hatte ich entdeckt, dass mein Stiefbruder etwas herausgefunden hatte, was ich seit Monaten vor meiner Familie geheim zu halten versuchte. Diese Kombi hatte dazu geführt, dass meine Selbstbeherrschung so schnell zerschmolzen war wie ein Maybelline-Lippenstift, den man in der Sonne vergessen hat.
    Nein, ich konnte ihr nichts sagen. Also nahm ich meine Strafe stumm hin und schaute den Minuten beim zähen Dahinschleichen zu. Weder ich noch die anderen Nachsitzer würden vor sechzehn Uhr in die Freiheit entlassen werden.
    »Hoffentlich war es Ihnen wenigstens eine Lehre, Suze«, sagte Mrs Elkins, als wir es endlich überstanden hatten. »Im Moment geben Sie wirklich kein gutes Vorbild für die jüngeren Schüler ab. Eine Prügelei auf dem Schulgelände, also wirklich!«
    Aha, ich gab also kein gutes Vorbild ab? Und was war mit Hatschi? Der hatte doch den Plan geschmiedet, in unserem Wohnzimmer ein kleines privates Oktoberfest zu veranstalten. Und dann hatte er auch noch mich damit reingeritten. Und er hatte mich in der Hand.
    »Ja, richtig gehört«, hatte er in der Mittagspause zu mir gesagt, als ich ihn nur fassungslos angestarrt hatte. »Hältst dich wohl für besonders schlau. Dachtest
wohl, es hätte keiner gemerkt, wie du den Typen Abend für Abend in dein Zimmer schleust, was? Wie macht ihr das überhaupt? Kommt er durch dein Fenster, über das Verandadach? Tja, jetzt ist dein kleines Geheimnis aufgeflogen. Aber wenn du nichts über meine Party verrätst, halte ich auch die Klappe in Sachen Jesse.«
    Dass Brad Jesse hören konnte – gehört hatte -, haute mich so vom Hocker, dass ich mehrere Minuten lang keinen vernünftigen Satz bilden konnte. In der Zwischenzeit begrüßte Hatschi etliche seiner Kumpels, die herangerauscht kamen, ihn abklatschten und so bekloppte Sachen sagten wie »Cool, Mann! Ein Whirlpool!« und »Ich bin dabei, da kannst du einen drauf lassen!«.
    Schließlich schaffte ich es, meine Kieferlähmung zu lösen. »Ach ja?«, stieß ich hervor. »Und was ist mit Jake? Ich glaube kaum, dass es ihm passt, wenn du deine ganzen Kumpels zum Massenbesäufnis einlädst.«
    Brad sah mich an, als wäre ich völlig gaga. »Soll das ein Witz sein? Was meinst du denn, wer das Bier besorgt? Jake lässt aus seiner Arbeit ein Fass mitgehen.«
    Ich kniff die Augen zusammen. » Jake ? Jake besorgt dir Bier? Ich glaub dir kein Wort. Jake würde niemals …« Aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »Was bezahlst du ihm dafür?«

    »Hundert Mäuse«, antwortete Brad. »Genau die Hälfte der Summe, die ihm für den Camaro fehlt, den er unbedingt haben will.«
    Tja, Schlafmütz würde allerdings ziemlich viel tun, um seinem Traum vom eigenen Camaro näher zu kommen, das wusste ich.
    Ich konnte es trotzdem immer noch nicht fassen. »Und David?«, sagte ich schließlich. »Der wird doch sicher was sagen.«
    »Garantiert nicht«, entgegnete Brad selbstsicher. »Sonst prügel ich ihn von hier bis Alaska. Und du solltest gar nicht erst dran denken, ihm zu Hilfe zu kommen, sonst kriegt deine Mom die Jesse-Geschichte brühwarm auf dem Silbertablett serviert.«
    Da konnte ich mich einfach nicht mehr beherrschen und schlug zu. Es war, als hätte meine Faust sich verselbstständigt. Eben noch hatte sie friedlich neben meinem Oberschenkel geruht, und schon versank sie in Brads Bauch.
    Der Kampf dauerte nur eine Sekunde. Oder sogar nur eine halbe. Mr Gillarte, der neue
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