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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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gewesen, wenn ich mir eingebildet hätte, daß Larghos, der vallianische Konsul, die Klinge hielt. Ich blinzelte heftig und erkannte, daß er ein Chulik war. Die goldberingten Hauer funkelten im Licht; ihm machte diese Art Arbeit Spaß.
    »Es ist doch völlig egal, wie er hergekommen ist«, knirschte Mak Khon. »Außerdem kann man sich das leicht denken. Brannomar, dieser selbstgefällige Mistkerl! Dieser Abschaum da wird es uns erzählen, bevor er stirbt.«
    Nachdem ich über diese interessante Bemerkung eingehend nachgedacht hatte, kam ich zu dem Schluß, daß ich hier wirklich nicht länger bleiben konnte. Der Dolch schnitt mir unangenehm ins Fleisch. Zwei Männer hatten mich gepackt; ich konnte nicht sehen, wer mir den Kopf zurückhielt, doch er mußte als erster ausgeschaltet werden. Mit einer außerordentlich schnellen Bewegung – sehr schnell, bei Vox! – trat ich mit der Ferse dorthin, wo er stehen mußte. Im selben Augenblick riß ich den Kopf mit der gleichen Schnelligkeit zur Seite, wodurch mein Hals von diesem aufdringlich scharfen Dolch befreit wurde. Der schrille Aufschrei des hinter mir stehenden Burschen verriet mir, daß mein blinder Tritt genau ins Schwarze getroffen hatte. Der Chulik krümmte sich zusammen, und ich wirbelte herum, um den anderen zu erledigen.
    Allein die Schnelligkeit rettete mich. Nach zwei brutalen Hieben stürmte ich auf Khonstanton zu. Der Kov wurde von meiner Schulter zur Seite gestoßen und keuchte etwas Unverständliches. Ich hielt mich nicht damit auf, ihm noch einen Tritt zu versetzen, obwohl er es durchaus verdient hätte, sondern tauchte in den Schatten der Arkade unter. Es gelang keinem von ihnen, mir einen Pfeil nachzuschicken.
    Ich lief mit großer Schnelligkeit weiter und passierte mehrere Bogengänge und Korridore. Dieses Gebäude hatte zwar bei weitem nicht die gleiche architektonische Klasse wie die großen Paläste Oxoniums, aber es war eine hübsche Villa mit vielen Zimmern, Gängen und Treppen. Obwohl ich eigentlich davor zurückscheute, mit Strom Kordens Bediensteten rauh umzuspringen, ließ mir die verzweifelte Situation keine andere Wahl. Der erste Diener, den ich am Kragen packte, bekam vor Angst kein Wort heraus.
    Ich stieß ihn beiseite und lief weiter, bis mir ein rundlicher Gon entgegenkam, gerade als ich um eine Ecke bog. Ich packte ihn und starrte ihn wild an. Er hatte mit der großzügigen Anwendung von Butter nachgeholfen, daß der rasierte Kopf auch schön glänzte; seine Augen quollen ihm fast aus den Höhlen.
    »Wo liegen die Privatgemächer des Stroms, Gon?«
    Er stotterte, zitterte am ganzen Körper und sabberte.
    »Der Strom ist tot.«
    »Du gleich auch«, sagte ich unwirsch, »wenn du mir nicht den Weg zeigst.«
    Er trug eine ordentliche gelbe Tunika und weiche Sandalen, also war er ein Hausdiener und würde sich hier auskennen. Ich versetzte ihm einen Stoß. Der Anblick meines Gesichts überzeugte ihn. Leise jammernd und wimmernd ging er voraus.
    Ja, ich verabscheue diese Art von Benehmen, doch es hing soviel davon ab, daß ich als erster die Besitztümer des Stroms in die Hände bekam, und darum blieb jetzt keine Zeit für Nettigkeiten. Die Mörderbande war mir mittlerweile bestimmt dicht auf den Fersen.
    Der Gon versuchte nicht, mich hereinzulegen. Opaz allein weiß, was ich in meinem aufgewühlten Zustand sonst mit ihm gemacht hätte. Wir eilten durch die Korridore, und ich ließ meine Umgebung keinen Augenblick lang aus den Augen.
    Die schwächenden Nebenwirkungen von Bestis Zauberei klangen ab, als wir eine Treppe nach oben stiegen und auf eine Anzahl geschmackvoll möblierter Gemächer stießen, von denen aus man das Atrium übersehen konnte. Ein paar Diener, die uns erblickten, versteckten sich eilig. Ich wurde den Eindruck nicht los, daß bereits vor mir gewisse Leute Fragen gestellt und keine Antworten bekommen hatten.
    Vor der Tür zu den inneren Gemächern hielt ein Hytak Wache, doch bevor er sich uns in den Weg stellen konnte, schlummerte er schon friedlich. Ich stieß den Gon durch die Tür.
    »All die Besitztümer des Stroms, die man gebracht hat.« Ich blickte ihn streng an. »Bring mich zu ihnen – sofort.«
    »Ja, ja, Notor, ja. Bitte töte mich nicht.«
    »Dein Name, Gon?«
    »Affleck der Weinkrug, wenn es dem Notor gefällt.«
    Ich mußte lachen. »Ein Becher vernünftigen Weines würde mir schon gefallen, Affleck der Weinkrug. Vielleicht später.«
    Er sah mich merkwürdig an, hörte aber auf zu zittern. Wir betraten
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