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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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auf Kregen oft genug als Onker beschimpft, und tatsächlich war ich der Onker aller Onker. Ich schaute mich wild um, obwohl ich genau wußte, daß das verdammte Ding nicht da war. Hikdar Tygnam ti Fralen hatte die Wachstube betreten und sprach mit Kov Brannomar. Brannomar nickte und sagte: »Drajak. Strom Kordens Besitztümer wurden alle in seine Villa gebracht.«
    Als ich diese Information verdaute, traf mich eine neue und schreckliche Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
    »Diese beiden verschlagenen Schurken! Wenn wir darauf kommen, können sie es auch. Und ich habe zu lang dafür gebraucht.« Mittlerweile war ich so tief in diese Angelegenheit verstrickt, daß ich den verzweifelten Wunsch hatte, sie endlich hinter mich zu bringen. Falls die Herren der Sterne zu dem Schluß gelangten, daß ich meine Verpflichtungen ihnen gegenüber vernachlässigte, konnte es passieren, daß ich im nächsten Augenblick haltlos durchs Nichts zurück zur Erde taumelte. »Wo ist Kordens Villa? Ich muß sofort dahin, bevor sie da sind.«
    Brannomars Schwester, die Hexe Besti, legte eine Hand auf meinem Arm. »Ja, sie wissen genug, um zur Villa des Stroms zu gehen. Du wirst zu spät kommen ...«
    »Ich muß es versuchen!« Ich schrie sie fast an.
    »Es gibt einen Weg. Ich kann ...«
    Brannomar zuckte gewaltig zusammen. Seine Narbe leuchtete, als wäre sie ihm eben erst in die Haut gebrannt worden. »Besti! Du kennst den Erlaß des Königs. Und es wird dich sämtlicher Kräfte berauben ...«
    »Der König wird nicht einschreiten können, Bruder. Der Preis ist das Ergebnis wert. Dieser – Drajak – ist der Mann.«
    Durch meine Erfahrungen mit den zauberischen Künsten Deb-Lu-Quienyins und dem Kolleg der Magier konnte ich mir denken, wovon Besti sprach. Ich starrte sie an und versuchte den Eindruck ernster Entschlossenheit zu verbreiten. Dabei muß ein Hauch des alten Dray Prescot-Teufelsblick in meinem Gesichtszügen aufgeblitzt sein, denn sie hob unwillkürlich den Morntarch und schüttelte ihn einmal. Die Totenschädel stießen aneinander.
    »Ich verstehe, meine Dame. Bitte beeil dich.«
    »Ja. Du bist tatsächlich der richtige Mann dafür. Aber kennst du auch die Gefahren?«
    »Ja. Ich habe schon mit den Zauberern aus Loh zu tun gehabt.«
    Ihre Augen weiteten sich, als sie das hörte. Ich hätte sie am liebsten vor Ungeduld gepackt und heftig geschüttelt.
    Sie leckte sich die Lippen. »Du wirst verwirrt sein ...«
    »Um deines Bruders willen, um Tolindrins willen. Sana Besti – tu es!«
    Sie schloß die Augen und hob die Arme. Die Totenschädel des Morntarchs klapperten wie wild – und die Welt um mich herum versank.

20
     
     
    Sind Sie jemals auf einer Bananenschale ausgerutscht? Sind Sie jemals einen vereisten Abhang heruntergerutscht und haben dabei die Körperbeherrschung verloren? Sind Sie jemals von einem störrischen Muli in den Allerwertesten getreten worden? Sind Sie jemals vom Weg abgekommen und mußten sich einen Pfad durch dichtes, schneebedecktes Gebüsch bahnen? Sind Sie jemals im Dunkeln gegen einen unbeleuchteten Laternenpfahl gelaufen? Erfahrungen dieser Art, die noch mit der Währung von Googol multipliziert wurden, versuchten mich in kleine Stücke zu reißen.
    Bei Zair! Ich kann Ihnen sagen, es war ein ganzes Leben voller teuflischer Erfahrungen, die alle zu ein paar hektischen Augenblicken komprimiert wurden; das würde ich bestimmt nicht gern jeden Morgen vor dem Frühstück durchmachen müssen!
    Als ich das Ziel erreichte, an das mich die Hexendame Besti versetzt hatte, war ich völlig verwirrt und halb blind. Meine Ohren dröhnten wie die Niagarafälle, und ich verspürte einen Schmerz, als hätte man mir die Eingeweide herausgerissen und auf meine Haut genagelt. Und ja, irgendwo in all dem steckte auch noch die Erfahrung, sich in einem Faß die Niagara-Fälle hinuntergestürzt zu haben.
    Diese Erfahrung unterschied sich von der Versetzung zu den Herren der Sterne, oder wenn man von Deb-Lu-Quienyin über die Ebenen geschickt wurde. Und zwar beträchtlich, bei Krun!
    Ich konnte lediglich einen grauen Schimmer erkennen, doch der hatte nur eine geringe Ähnlichkeit mit staubigen Spinnweben. Flammende Funken rasten auf mich zu. Ich war fest davon überzeugt, auf dem Kopf zu stehen, während ich zugleich auf den Füßen stand. Die ganze Zeit über wurde ich so wild herumgewirbelt, daß eine Fahrt mit Montezumas Rache – den Panditen zufolge die wildeste Achterbahn von ganz Kalifornien – einem Ausflug mit einer
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