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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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gewaltige Ansammlung von Kontinenten und Inseln, beherbergt unzählige Rassen und Nationen, und es gibt eigentlich keinen Grund, warum sie sich unter Prescots Führung vereinen sollten. Die Herren der Sterne haben ihn jedoch für diese schwere Aufgabe ausgesucht, denn er hat das Yrium, dieses besondere Charisma, das andere Sterbliche veranlaßt, sich ihm anzuschließen.
    Nun haben ihn die Herren der Sterne in Amintin abgesetzt, einer Stadt auf dem Kontinent Balintol. Und so stürzt sich Dray Prescot unter dem strömenden, vermengten Licht der Sonnen von Scorpio in sein neues Abenteuer.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Die beiden Burschen, die mir in Amintin in die stinkende Gasse folgten, hielten sich recht geschickt in den Schatten. Doch als sie im verschwommenen rosafarbenen Mondlicht verstohlen an den Einmündungen der kreuzenden Gassen vorbeihuschten, erfüllten sie nicht einmal die grundsätzlichen Anforderungen der schlechtesten Meuchelmördergilde. Vermutlich waren es ganz gewöhnliche Straßendiebe, die mich in dem Augenblick als Opfer auserkoren hatten, in dem ich erstmals den Fuß in die Gasse gesetzt hatte. Natürlich war nicht auszuschließen, daß sie mir aus ganz anderen, wesentlich finsteren Gründen folgten. Nun, da würden sie Pech haben. Die Herren der Sterne hatten mir eine Aufgabe übertragen, die hier zu erledigen war, und da durfte ich mich durch solche Bagatellen wie Diebe oder Meuchelmörder nicht aufhalten lassen.
    »Du wirst von einem Mann namens Fweygo erwartet«, hatten mir die Herren der Sterne mitgeteilt. »Er wird dich über deine Pflichten informieren.«
    In jenen Tagen brachten mir die Herren der Sterne noch immer einen Hauch ihrer alten Überheblichkeit entgegen, obwohl sich unsere Beziehung grundlegend verändert hatte. Dieses Abenteuer war ein neuer Anfang, der Beginn einer neuen Phase in meinem turbulenten Leben auf Kregen. Sie hatten sich natürlich nicht herabgelassen, mir zu sagen, worum es bei diesem Auftrag eigentlich ging. Dafür hatten sie mich aber mit Kleidung und Waffen ausgestattet, und das allein war schon ungewöhnlich genug.
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln tauchte die unsichere Gasse in ihr verschwommenes rosafarbenes Licht. Die Herren der Sterne hatten mich auf den von einer Mauer abgegrenzten Docks des Flußhafens abgesetzt. Einige der Wehrbauten waren für das Auge eines alten Kriegers recht ungewöhnlich, jedoch handelte es sich um ein fremdes Land. Ich wollte zu der Schenke mit dem Namen Netz und Stichling und hatte diesen trostlosen Weg gewählt, da man hier weniger auffiel als auf der Hauptstraße.
    Man hatte Amintin etwa zehn Meilen von der Küste entfernt am linken Flußufer erbaut. Überraschenderweise war der Fischgestank erträglich. Die beiden häßlichen Kerle, die sich auf meine Fährte gesetzt hatten, stanken vermutlich wesentlich schlimmer.
    Gelegentlich vergewisserte ich mich, daß ihnen nicht das Blut in die kleinen, spitzen Köpfe stieg und sie sich auf mich stürzten.
    Hin und wieder verhüllten dichte Wolken den Mond. Zwischen den Spalten des uralten unebenen Kopfsteinpflasters befanden sich Pfützen mit schmutzigem Wasser, doch ihre Oberflächen lagen reglos da, weil sich in der Gasse kein Windhauch regte. Die vor mir liegende Ecke sah vielversprechend aus. Dort konnte ich mich unbemerkt verbergen und mich im genau richtigen Augenblick auf meine Verfolger stürzen. Ihre Gründe waren mir, zumindest in diesem Augenblick, völlig egal; ich verspürte lediglich den Wunsch, die Aufgabe zu erledigen, wegen derer die Herren der Sterne mich nach Amintin gesandt hatten.
    Die Ecke war ein ausgezeichnetes Versteck, in dem ich die beiden Männer erwarten konnte.
    Der eine war ein Apim, also ein Homo Sapiens Sapiens wie ich auch. Der andere war ein Polsim mit spitzen Ohren und einem schmalen Teufelsgesicht, einem V-förmigen Mund und verschlagenen Gesichtszügen, die ein Leben voller verbrecherischer Erfahrungen in seine lederige Haut eingegraben hatte. Er hatte genau wie ein Apim nur zwei Arme und Beine und verfügte auch über keinen beweglichen tödlichen Schwanz. Die beiden trugen zerlumpte Gewänder, die die Brust frei ließen. Die Keulen in ihren Fäusten sahen gefährlich aus, und ihre Messer waren gewiß scharf genug, um einem die Haut vom Leibe zu ziehen, ohne daß ein Tropfen Blut floß.
    Die Gasse führte zum Hintereingang des Netz und Stichling. Obwohl diese kleine Hafenstadt recht trostlos war, bestand die Hoffnung, daß die
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