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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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zu den entsprechenden Zeiten vermutlich getanzt wurde. Fweygo führte mich zu einem von einem Vorhang verhüllten Durchgang, hinter dem eine Treppe nach oben führte. Er sagte kein Wort, bis wir vor einer der Türen des im oberen Stockwerk befindlichen Korridors standen. Er hob den Greifschwanz, um anzuklopfen, zögerte dann aber.
    Das schwache Licht einer einzelnen Lampe fiel in sein ausdrucksstarkes Gesicht mit den zusammengezogenen Augenbrauen, dem kräftigen Kinn und den dichten goldenen Wimpern, die tiefliegende Augen beschatteten. Meiner Erfahrung nach waren alle Kildoi beeindruckend; dieser Fweygo schien ein zuverlässiger Bursche zu sein.
    »Die Everoinye haben gesagt, daß du schwierig bist, Dray Prescot – Drajak. Diese beiden Straßenräuber – du mußt aufmerksamer sein. Und sei respektvoll zu der Prinzessin – Prinzessin Nandisha.« Er warf mir einen Blick zu, als wollte er durch die Kraft seiner Persönlichkeit dafür sorgen, daß ich mich zusammenriß. »Sprich die Prinzessin nicht als Majestrix an. Sie ist inkognito.«
    Ich nickte bloß. Er ballte die sehnige Schwanzhand zur Faust und pochte zweimal leise an.
    Die Tür flog sofort auf, und ein gewaltiger Numim stand uns gegenüber; die abgedunkelte Beleuchtung brachte sein Fell zum Funkeln, und die löwenähnlichen Gesichtszüge blickten uns streng an. Er hielt ein Schwert in der Faust.
    »Das ist Drajak, Ranaj, ein Freund«, sagte Fweygo schnell.
    Ranaj entspannte sich sichtlich. Er trat wortlos zur Seite, und wir betraten den Raum.
    Dort saßen zwei Personen, von denen eine aufstand. Es handelte sich um eine Numim, die die gleiche prächtige goldene Farbe wie Ranaj hatte. Sie war auf diese besondere löwenhafte Weise schön, um die jede andere Diff-Rasse einen Numim beneidet.
    Die Frau, die sitzengeblieben war, mußte Prinzessin Nandisha sein. Sie war eine Apim, und meiner Einschätzung nach trug ihr Gesicht normalerweise einen erhabenen, selbstsicheren Ausdruck. Doch nun war der Blick aus den dunklen Augen getrübt, und auf der Stirn zeigten sich Sorgenfalten. Die fest zusammengepreßten Lippen verrieten eiserne Entschlossenheit. Sie hatte sich in einen weiten, dunkelblauen Reiseumhang eingehüllt und hielt den Saum mit einer juwelenübersäten Hand bis ans Kinn.
    »Wir haben schon gedacht, Fweygo«, sagte sie, hielt dann inne und leckte sich über die Lippen, »wir haben schon gedacht, du hättest uns im Stich gelassen.«
    »Niemals, meine Dame. Ich mußte mich nur vergewissern, daß Dra – ähm – jak sicher den Weg fand ...«
    »Gab es Probleme?« fragte Ranaj dröhnend.
    Die Numim-Dame, bei der es sich nur um seine Frau handeln konnte, legte beklommen die Hand an die Brust.
    »Nein, nein, meine Dame.« Fweygos Stimme verriet unerschütterliches Selbstvertrauen. »Kein Grund zur Sorge, Ranaj. Wir brechen sofort auf, sobald die Reittiere hier sind.«
    Die Prinzessin zupfte aufgeregt an dem blauen Stoff. »Ich wünschte, sie würden sich beeilen.«
    Nun wurde mir langsam klar, was Fweygo und ich im Auftrag der Herren der Sterne erledigen sollten. Wir mußten Prinzessin Nandisha und ihr Gefolge sicher aus Amintin herausbringen. Warum die Everoinye das wollten, konnte ich natürlich nicht sagen. Ihre Pläne trugen oft erst in ferner Zukunft Früchte. Die Personen, denen ihre Kregoinye beistanden, würden vielleicht einmal Dynastien gründen, Regime stürzen oder ganz Kregen ein neues Antlitz geben. Mir war das gleich.
    »Was ist unser Ziel?« fragte ich.
    »Schweig, Drajak! Du sprichst nur dann, wenn du dazu aufgefordert wirst«, sagte Ranaj. Sein Tonfall war beherrscht, sogar höflich, doch seine Autorität war unüberhörbar. Nun, die Numim würden ausgezeichnet mit dem Kildoi zurechtkommen, dachte ich im stillen.
    In dem Zimmer schwärte eine furchtbare Anspannung, eine mühsam unterdrückte Furcht. Entweder hatten diese Leute etwas Schreckliches erlebt oder fürchteten, daß etwas Schreckliches passieren würde, und deshalb waren Fweygo und ich hier, entweder um die Angelegenheit in Ordnung zu bringen oder um sie zu verhindern.
    Ein leiser, schriller Aufschrei, der hinter der Tür zum Nebenzimmer ertönt war, ließ die Numim herumwirbeln. Sie eilte sofort auf die Tür zu. »Das war Nisha, das arme Wurm.« Sie verschwand im Nebenzimmer.
    Ranaj sah mich an und sagte: »Du bist hier, um Fweygo und mir zu helfen. Wir müssen die Kinder meiner Dame, der Prinz ... die kleine Nisha und Lord Byrom beschützen ...«
    »Du darfst deine Kinder nicht
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