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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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damit sie notlanden mußten. Das war alles. Und jetzt sei endlich vernünftig.«
    »Wenn du das verdammte Ding haben willst, mußt du es dir nehmen.«
    »Dann hast du dir die Konsequenzen selbst zuzuschreiben, wie man in Clishdrin sagt.« Er sprang.
    Unsere Klingen trafen mit einem markerschütternden Klirren aufeinander.
    Zwei Dinge bedurften keines weiteren Gedanken. Dieser Kampf mußte schnell beendet werden. Und Dagert von Paylen würde ein erstklassiger Schwertkämpfer aus Ruathytu sein.
    Der Kampf war recht interessant. Wie Sie wissen, bin ich mir stets bewußt, daß ich eines schönen kregischen Tages auf einen anderen Mefto den Kazzur stoßen kann, der mir im Schwertkampf überlegen ist. Ich will an dieser Stelle nicht behaupten, der beste Schwertkämpfer zweier Welten zu sein – was ich im übrigen nie getan habe. Doch nach ein paar Hieben war klar, daß Dagert von Paylen kein zweiter Mefto der Kazurr war. Sein Gesicht, auf dem sich zuerst die gelangweilte Unbekümmertheit eines Mannes abzeichnete, der eine lästige Arbeit zu erledigen hatte, nahm langsam einen ernsteren Ausdruck an. Seine Einstellung veränderte sich.
    Seine ersten Angriffe waren recht einfach gehalten, und ich war der festen Überzeugung, daß sie mich nur entwaffnen sollten. Meine Verteidigung hatte einen entschlosseneren Vorstoß zur Folge. Nach ein paar weiteren komplizierten Paraden und Ausfällen zog er sich zurück.
    »Wie ich sehe, habe ich dich falsch eingeschätzt, Drajak. Anscheinend verfügst du doch über gewisse Fertigkeiten. Nun, das macht jetzt keinen Unterschied mehr; Rauch, der vom Wind fortgeweht wurde. Solltest du verletzt oder durchbohrt werden ...«
    Mitten im Satz warf er sich mit leemgleicher Schnelligkeit auf mich. Eine Drehung, ein Manöver mit dem Dolch, und ich stieß zu. Er wich mit wild durch die Luft sausenden Klingen zur Seite aus. Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren.
    Ich nutzte meinen Vorteil und drängte ihn zurück. Er war ein vortrefflicher Schwertkämpfer, und ich durfte nicht leichtsinnig werden. Der Kampf tobte durch den ganzen Saal; wir sprangen auf Bänke und Tische, parierten und stießen zu, und die Klingen waren verschwommene Schemen aus tödlichem Licht.
    Wie ich bereits erwähnt habe: es war ein interessanter Kampf.
    Schließlich erkannte er, daß er mich nicht bezwingen konnte.
    Und mir kam dann irgendwann die Erkenntnis, daß ich ihn nicht töten wollte. Dafür war er einfach ein zu interessanter Mann.
    Er lief ein paar Schritte von mir fort und wirbelte dann herum. Die nackte Brust unter dem Shamlak hob und senkte sich nun schneller.
    »Ja«, sagte er. »Ich sehe, daß ich dich ernsthaft unterschätzt habe. Zum Teufel damit! Dann muß Hyr Kov Khonstanton seine schmutzige Arbeit eben selbst erledigen.«
    Mit einer Gewandtheit, die ich bewunderte, warf er das Rapier hoch und fing es aus der Luft, ohne sich dabei zu verletzen. Er drückte einfach blitzartig den Arm an den Körper und klemmte die Klinge ein. Gleichzeitig erschien – scheinbar aus dem Nichts – ein Dolch in seinen Fingern. Er warf ihn.
    Ich ließ das Rapier mit der instinktiven Reaktion eines in den Disziplinen der Krozair von Zy geschulten Kämpfers hochschnellen, und die Klinge wehrte den Dolch ab. Er wirbelte sich überschlagend durch die Luft und bohrte sich in eine Tischplatte.
    »Ha!« rief er aus, ließ die Klinge los, fing sie mit der Hand auf und schob sie in die Scheide, während er mit der gleichen Bewegung den linkshändigen Dolch wegsteckte. »Ein wahrer Meisterkämpfer!«
    Mit diesen Worten drehte er sich plötzlich um, sprang auf das mannhohe Fenster zu und stürzte sich inmitten eines Schauers aus zersplitterndem Glas und zerbrechender Rahmen hindurch. Er verschwand.
    Ich lief zu dem zerstörten Fenster und blickte hinaus. Er sprang wie eine Gazelle über die Dächer – spielte die Rolle des charmanten Draufgängers bis zum bitteren Ende. An einem Schornstein verharrte er, drehte sich um und winkte mir mit der behandschuhten Hand zu. Es war fast ein ironischer Salut. Dann verschwand Dagert von Paylen, Schwertkämpfer, Mörder, Stutzer, doch bei weitem kein finsterer Verbrecher.
    Der Rest ist schnell erzählt. Während ich nach draußen schaute, ertönte neuer Lärm. Männer riefen »Khonstanton!« und »Ortyg!« und glücklicherweise auch »Brannomar!«
    Mit der gebotenen Vorsicht kehrte ich ins Atrium zurück. Der Palast wimmelte von bewaffneten und gerüsteten Männern. Sie waren alle da. Brannomar
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