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4 Schritte zur Gelassenheit - wie wir unseren Ängsten die Macht nehmen

4 Schritte zur Gelassenheit - wie wir unseren Ängsten die Macht nehmen

Titel: 4 Schritte zur Gelassenheit - wie wir unseren Ängsten die Macht nehmen
Autoren: Gräfe und Unzer
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Großhirnrinde. Das Angstzentrum kann nicht einmal unterscheiden, ob es sich bei der Bedrohung um etwas Reales, einen Fernsehfilm oder eine Vorstellung handelt. Sie schlägt gleichermaßen Alarm und will uns retten.
    Ein Beispiel: Sie stellen sich vor, wie Sie vor einem Saal voller Menschen stehen, um eine Rede zu halten. Wenn Sie unter Redeangst leiden, wird schon die bloße Vorstellung des Szenarios bei Ihnen weiche Knie, einen Kloß im Hals oder Gedanken wie »Ich werde etwas stammeln, und alle werden mich auslachen« hervorrufen.
    Ganz so als stünden Sie bereits vor dem Publikum. Denn Ihr Mandelkern, wie die Amygdala auch heißt, kann Fantasie und Realität nicht unterscheiden.
    Erschreckend real
    Ähnliches haben Sie sicherlich schon oft bei Kinobesuchen oder beim Fernsehen erlebt: Sie schauen sich einen Film mit für die Helden bedrohlichen Szenen an. Wird der Film wirklich fesselnd, zieht er Sie in seinen Bann und damit hinein in die Assoziation mit den Helden. Und plötzlich erleben Sie alle Ängste inklusive der körperlichen Reaktionen der Filmfiguren.
    Die Ratio ist in den Hintergrund getreten und Ihr Mandelkern hat die Kontrolle übernommen. Dies tut das emotionale Hirn ohnehin gern, und im Kampf zwischen bewusstem Verstand und Gefühl siegt meist Letzteres. Logisch und sinnvoll, wenn man bedenkt, dass das emotionale Gehirn für unser Überleben mit verantwortlich ist.
    Angst als Überlebenshelfer
    Wir leben in Mitteleuropa in einem Umfeld, in dem wir weder von Krieg, wilden Tieren oder Naturkatastrophen noch vom Hungertod bedroht werden. Man könnte meinen, eigentlich gäbe es keinen realen Grund für Überlebensängste.
    Moderne Ängste
    Aber schauen wir unseren Alltag genauer an, ist er voll von Auslösern für Urängste: In den Medien sehen wir Berichte über Seuchen wie die Vogelgrippe, möglicherweise erhalten wir oder Menschen aus unserem Umfeld den Befund einer lebensbedrohlichen Krankheit, auf der Autobahn gefährden uns dicht auffahrende Drängler, und ein drohender Arbeitsplatzverlust oder eine katastrophale Auftragslage bei Selbstständigen lösen Existenzängste aus. Mit all diesen Bedrohungen und den extremen Gefühlen, die sie auslösen können, gilt es umzugehen.
    Angst als Freund
    Angst kann auch ein guter, hilfreicher Freund sein, wenn es nicht um Ihr physisches Überleben, sondern lediglich um eine heikle Situation geht. Die Angst ist dann jemand, der Sie vor einer Fehlentscheidung warnt oder verhindert, dass Sie in einer schwierigen Situation blauäugig agieren. Oder sie ist die Stimme Ihrer Intuition, die Sie vor einem Risiko warnt, das die Ratio nicht erkannt hat. Ihre Intuition kann viel mehr wahrnehmen als Ihr bewusster Verstand. Wenn es beispielsweise im Gespräch mit einem Fremden in seiner Mimik oder Gestik subtile Anzeichen dafür gibt, dass er es nicht ehrlich meint, kann Ihr scheinbar irrationales Gefühl von Angst vor näherem Kontakt der Hinweis darauf sein.
    Grundregel: Ruhe
    Entscheidend ist, in Angstmomenten das Emotionszentrum ausreichend zu beruhigen, damit der bewusste Verstand die Kontrolle übernehmen, den Grad der Gefährdung einschätzen und über sinnvolle Maßnahmen entscheiden kann. Auch dies werden Sie im dritten Kapitel lernen. Es wird Sie in die Lage versetzen, Ihre Ängste weit genug aufzulösen, um wieder handlungsfähig zu sein, statt sich gelähmt oder blockiert zu fühlen. Damit verschwindet auch die Angst vor der Angst.
    Vielfältiger Ratgeber
    Wenn es komplexe Herausforderungen sind, die beunruhigend auf Sie wirken, will Ihre Angst Ihnen vielleicht auch nur sagen: »Schau dir das Ganze etwas genauer an und mach dich schlau!« Sie stehen möglicherweise vor einer umfangreichen beruflichen Aufgabe, einer privaten Veränderung oder haben gerade erfahren, dass Sie unter einer bestimmten Krankheit leiden.
    Erst einmal ist das alles äußerst besorgniserregend, denn Sie tappen im Dunkeln. Deshalb ist das Hilfreichste jetzt Informationsbeschaffung. Je mehr Sie über das wissen, was da auf Sie zukommt, desto klarer wird das Bild und desto eher beherrschbar wird die Situation. Sie haben es plötzlich nicht mehr mit einem schemenhaften Gegner zu tun, sondern sehen deutlich, worum es geht und welche Möglichkeiten Sie haben, um die Situation bestmöglich zu gestalten.
    Anders gesagt: Die Angst hat Sie motiviert, für Klarheit zu sorgen und damit die Position des Opfers zu verlassen – Sie gehen in die Rolle des bewussten Schicksalsgestalters. Ein Grund mehr
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