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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)
Autoren: Claudia Romes
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Prolog
     
     
    Einst erschuf die große Mutter Dea unsere Welt voller Hingabe. Sie gab ihr das Grün der Natur, das Blau der Meere, das Rot der Erde und ließ ihre beiden Söhne hinab steigen auf das es auf diesem neuen Planeten Leben gab. Numen, der ältere, kümmerte sich um die nördliche Erde, während sein Bruder Caelicola den Süden innehatte. Beide statteten ihre Hälfte der Welt mit unterschiedlichen Tieren und Pflanzen aus und schließlich formten sie auch die ersten Menschen als Abbild von sich selbst. Die Jahrhunderte verliefen friedlich und gut. Das Leben auf Erden vermehrte sich und Dea blickte zufrieden auf ihre beiden Söhne herab. Doch es geschah etwas, das sie nicht vorhergesehen hatte. Die Menschen, die ihre Kinder erschaffen hatten, veränderten sich. Sie wurden zunehmend intolerant und feindselig. Sie waren ruhelos und unzufrieden mit dem, was sie hatten. Sie begannen sich selbst zu bekämpfen und das, obwohl Dea, dafür gesorgt hatte, dass es genug Land für alles Leben auf der Erde gab. Ihre Söhne, welche nun schon solange mit den Menschen lebten, hatten deren Emotionen in sich aufgenommen und so kam es, dass, als die Welt im Streit lag, auch sie beide stritten. Zunächst wollte Caelicola nur einen kleinen Teil von Numens Norden, doch dann führte er als Herrscher über die Menschen im Süden eine Schlacht gegen seinen Bruder, an. Numen wehrte sich mit aller Kraft, doch glaubte er immer noch an das Gute, an die göttliche Vernunft seines Bruders.
    Der jedoch war längst gefallen. Er hatte sich von der Machtgier der Menschen hinreißen lassen. Der Krieg war gnadenlos und verheerend. Die Menschen brachten sich gegenseitig um und die große Mutter sah ihr Werk bereits gescheitert. Sie rief ihre Söhne auf, die Erde wieder unter Kontrolle zu bringen und danach sollten sie zu ihr zurückkehren. Doch Caelicola weigerte sich. Es gefiel ihm unter den Menschen, er genoss es von ihnen angebetet zu werden und ergötzte sich an ihrem Streit. In Anbetracht seiner Uneinsichtigkeit brachte Numen es nicht über sein Herz, die Erde auf sich allein gestellt zu lassen. Er empfand Mitleid mit den Menschen. Sie waren eine so junge Spezies und er war davon überzeugt, dass sie aus ihren Fehlern lernen konnten.
    Dea akzeptierte den Wunsch ihres ältesten Sohnes und sie beschloss daraufhin, dass er weiterhin über die Menschheit wachen sollte, allerdings nicht als einer von ihnen. Er sollte über ihnen wohnen, sie umgeben und nur beobachten. Er sollte ihre Vernunft sein in dunklen Stunden.
    Und so wie er über die Menschen wachen würde, würde sein Bruder sein Gegenstück sein. Dea verbannte ihn in die Unterwelt, auf dass er sich den unverzeihlichen Seelen annehme.
    Ihre Enttäuschung über die Menschen jedoch blieb und so ließ sie ein Schlupfloch für ihre beiden Söhne. Denn die Menschen sollten die Möglichkeit haben zu lernen und selbst darüber entscheiden, wem sie folgen wollten. Jene Wahl sollte von nun an est Electio unter den Mächten genannt werden.
     
    Und so wird alle fünfhundert Jahre ein Mädchen geboren, welches der Schlüssel der Macht zwischen Himmel und Hölle ist. In ihr liegt unser aller Schicksal verborgen. Denn welche Seite sie auch wählt, sie bestimmt damit über die Macht, die für ein halbes Jahrtausend auf der Erde vorherrscht.

 
    Die Ankunft
     
     
    Sie konnte nicht sagen seit wann sie bereits auf der Erde lebte. So viele Jahrhunderte hatte sie kommen und gehen sehen und keines von ihnen glich dem anderen. Nur wenige Dämonen hatten den Wandel der Menschheit so miterlebt wie Nadeschda. Als Caelicola sie vor langer Zeit für jene Aufgabe bestimmt hatte, empfand sie Menschen gegenüber nur Hass. Sie konnte sich nicht vorstellen, unter einer solch unterlegenen Rasse zu wandeln, ohne die Möglichkeit zu haben, zurück in die Unterwelt zu gelangen. Aber eine Wahl hatte sie nicht ,denn das Wort ihres Herrn war ein Gesetz, dem sie Folge leisten musste, um seine Gunst nicht aufs Spiel zu setzen. Jeder wusste, dass es nicht in der Natur des Fürsten der Unterwelt lag, Kompromisse einzugehen oder Gnade zu zeigen. Von nichts ließ er sich von seinem Vorhaben abbringen, die bevorstehende Electio für sich zu entscheiden. Nadeschdas Wesen verkümmerte jahrhundertelang vor sich her, das Warten betrübte sie. Schließlich hatten sich sogar Züge von menschlichen Empfindungen in ihr gebildet. Nach einer halben Ewigkeit auf der Erde, war dies nichts Ungewöhnliches. Und irgendwann in dieser
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