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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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vonnöten. Und wenn es geht, werden wir die stolzen Khibils nicht töten. Laßt uns die schwarzen Kleider anziehen.«
    Sie sah mich wütend an, erwiderte aber nichts. Wir zogen die schwarzen Stikitchegewänder an, die man den Meuchelmördern abgenommen hatte, die uns damals angegriffen hatten. Chandro hatte sie beschlagnahmt. Mevancy und Kuong trugen den zerlegten Tragstuhl. Ich trug die Leiche.
    Wir hätten den Stuhl bei der Geheimtür lassen können, um ihn auf dem Weg nach draußen mitzunehmen, aber vielleicht würden wir gezwungen, einen anderen Weg zu gehen, und mußten deshalb den Gherimcal bei uns haben. Meine Audienz bei Leone war insofern von wesentlicher Bedeutung gewesen, weil ich entdeckt hatte, wo sie sich in dem Labyrinth des Palastes aufhielt. Theoretisch kannte ich den Weg dorthin. Natürlich nahm ich mehrmals die falsche Richtung. Am Ende fanden wir uns in einer schmalen, schmutzigen Passage wieder, die in der Wand verborgen lag, hinter der Leone ihr Porträt malen ließ.
    Durch das Guckloch sah ich die verdammte rote Gestalt Shang-Li-Pos, der wie eine blutsaugende Fledermaus dort lauerte.
    Wir zogen uns die schwarzen Masken übers Gesicht.
    Es würde drei gegen vier stehen, bis Llodi und Caspar eingreifen konnten.
    Mit dem Schwert in der Faust schob ich mich zur Geheimtür hin und bereitete mich darauf vor, durch sie hindurchzustürmen. Ich hoffte nur, daß wir die Wachen nicht zu töten brauchten.
    Kuong tippte mich auf den Arm.
    »Es ist meine Pflicht, als erster zu gehen, Drajak.«
    »Äh«, sagte ich wie ein Knecht. Es hatte mich völlig unvorbereitet getroffen. Dann: »Natürlich, Trylon. Nach dir.«
    Als er sich bereitmachte, die Tür vor sich, hatte ich Zeit, über alle anderen und weitaus besseren Möglichkeiten nachzudenken, wie wir diese Sache hätten erledigen können. Man hätte die Königin entführen können, wobei die verstümmelte Leiche später an einer anderen Stelle aufgefunden worden wäre. Das war uns nicht als wasserdichter Plan erschienen. Wir mußten bei dem bleiben, was wir ausgemacht hatten – und Kuong stieß die Geheimtür weit auf und sprang in den Raum hinein.
    Mevancy schubste mich beiseite und sprang als zweite durch. Das mußte man ihr erlauben, um ihretwillen. Ich sauste sehr schnell hinter ihr her, sehr schnell, bei Krun!
    Die Khibilwachen hatten keine Zeit zu reagieren. Ihre Aufmerksamkeit war auf das Gewand und die Königin gerichtet. Nur einer wurde getötet. Kuong traf ihn, als er herumwirbelte, und der arme Teufel rammte sich die Klinge durch die Gedärme. Ich sah, wie Mevancy eine Wache kraftvoll mit der Keule niederschlug, dann rammte ich der dritten meinen Schwertgriff ans Kinn und wirbelte zur vierten herum, um zu sehen, wie sie unter Kuongs Angriff taumelte. Ich schlug zu, als sie niederstürzte.
    Leone wollte schreien, bekam aber nur ein ersticktes Quietschen heraus.
    Shang-Li-Po hatte seine eigenen geheimen Ein- und Ausgänge im Palast, und er hatte versucht, sich in die Schatten am anderen Ende des Raumes zu flüchten. Er hatte sich nicht von der Stelle bewegt; er kämpfte und wand sich, als er versuchte, sich von dem Dolch zu befreien, der den Saum seines roten Gewandes auf den Boden nagelte. Sein steinernes Gesicht wurde weich und zitterte vor Schrecken, als Kuong ihn ansprang.
    »Ein sauberer Wurf«, bemerkte Mevancy.
    Caspar sagte: »Ich will meinen Dolch wiederhaben.«
    Ich sagte: »Ich werde das Mädchen holen – erklärt Leone alles.«
    Als ich den Raum wieder betrat, in dem sich das bunt schillernde Licht über die reglosen Wachen ergoß, sagte Leone: »Aber ich bin die Königin!« Ihre Stimme war gleichzeitig launisch und forsch. Sie tat mir wirklich leid.
    »Versuche, es zu verstehen«, sagte Mevancy geduldig. »Du kannst nicht die Königin sein, da sie dich umbringen werden; Kaopan, verstehst du?«
    Caspar sagte: »Ich fange drüben bei dem Stuhl an. Ihr braucht nicht zuzusehen.«
    »Aber ich bin gern Königin! Ihr werdet nicht wagen, mich zu töten! Ich werde die Wachen rufen ...«
    »Leone«, sagte ich, und sie zuckte zusammen. Ich packte sie mit der Faust am Oberarm und führte sie zu dem Stuhl, den sie verlassen hatte. Caspar war bereits bei der Arbeit. »Schau, Leone«, sagte ich. »Das bist du.«
    Ich fing sie auf, als sie fiel.
    »Wenigstens wird sie dadurch den Mund halten«, fauchte Mevancy, die sich sehr bemühte, nicht zu sehen, was Caspar dort tat. »Du warst hart zu ihr.«
    Der Gestank vergossenen Blutes verbreitete sich in
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