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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Remberee, betraten den Gang durch die Geheimtür und machten uns aus dem Staub. Mevancy nieste, als Staub emporwallte. Die Täfelung schloß sich. Durch das Guckloch konnten wir Llodi sehen, wie er ruhig dort stand. Er winkte uns fröhlich zu. Ja, es ist erfrischend und sehr beruhigend, auf Kregen gute Kameraden zu haben!
    Die anderen beiden trugen die Teile des Gherimcal. Ich hatte mir Leone über die Schulter gelegt, und den Kleidersack hielt ich in der anderen Faust.
    Als wir die Tür erreichten, durch die wir aussteigen mußten, waren wir staubig und mit Spinnweben übersät. Daher war es wichtig, daß wir uns säuberten, bevor wir nach draußen gingen. Der Tragstuhl ließ sich leicht zusammensetzen, und wir legten den Kleiderbeutel auf Leone. Mevancy machte viel Aufhebens darum, die Vorhänge so zu arrangieren, daß sie alles verbargen.
    »Alles bereit?« wollte Kuong wissen. Mit einigem Vergnügen erkannte ich, daß – von der Verstümmelung des armen toten Mädchens einmal abgesehen – ihm die ganze Sache richtig Spaß machte.
    Und ich erkannte auch, daß für einen der Verfluchten, einen, der den Paol-ur-bliem angehörte, der Anblick und die Erinnerung daran, was das Kaopan bedeutete, unwillkommen und äußerst furchterregend sein mußte.
    »Wenda!« sagte Mevancy, und wir traten hinaus in den leeren Korridor.
    Wir gingen den gleichen Weg zurück und stießen schnell auf eine Menge Leute, die eilig ihren Geschäften nachgingen. Niemand würdigte uns eines Blickes.
    Wir hatten gerade eine lange Galerie betreten, die von Statuetten gesäumt wurde. Eine Säule warmer Luft kam aus der nächsten Ecke. Ohne zu zögern gingen Mevancy und Kuong daran vorbei. Ich blieb zurück. Der Schimmer versuchte sich zu verfestigen und wehte zitternd umher. Nur einen Augenblick lang sah und erkannte ich die Gesichtszüge Deb-Lu-Quienyins. Er versuchte, mich durch die Ebenen zu erreichen.
    Verzerrt und kaum verständlich sagte er: »Jak! Die Quelle eines schwachen Kharmas liegt vor dir. Da ist eine starke persönliche feindselige Stimmung ...« Die Stimme erstarb, und der geisterhafte Schimmer des projizierten lupalen Bildes Deb-Lus verschwand. *
    Sofort flüsterte ich eindringlich: »Kuong, Mevancy! Nehmt die nächste Abzweigung nach rechts. Ihr könnt den direkten Weg nach draußen ein paar Zimmer weiter wieder aufnehmen.«
    »Schwachkopf – was hast du vor?«
    »Geh einfach weiter, Gimpel. Ich sehe dich in der Villa.«
    Kuong erkannte die Dringlichkeit in meiner Stimme. »Komm, Mevancy!«
    Sie drehte den Kopf um und warf mir einen durchdringenden Blick zu. Ich machte eine gereizte Handbewegung.
    »Ach, du!« sagte sie und bog gezwungenermaßen nach rechts ab, um Kuong zu folgen. Der Gherimcal zwischen ihnen schwankte.
    Wenn Deb-Lu sagt, daß Schwierigkeiten auf uns warten, dann stimmt es auch!
    Es brauchte kein Genie, um sich auszurechnen, wo die Schwierigkeiten herrührten. Einmal davon abgesehen, daß Na-Si-Fantong Makilorn verlassen hatte, würde er meiner Meinung nach nicht die Quelle eines schwachen Kharmas sein. So mußte der lauernde Unruhestifter der Hofzauberer Chang-So sein, der Bursche, der einen Groll gegen mich nährte. Ich hatte gewußt, daß er einen Anschlag auf mich verüben würde. Es mußte doch nur nicht ausgerechnet jetzt passieren, wo sich unser Plan seiner Erfüllung näherte und wir dabei waren, zu entkommen! Doch so werden Sandburgen fortgespült, wie man in Clishdrin sagt.
    Mit weit aufgerissenen und vor Furcht starren Augen lief ein Haufen zerlumpter Sklaven an mir vorbei. Chang-So würde ihnen leicht angst machen können. Als ich um die Ecke in die nächste Galerie bog, stand Chang-So in seinen prächtigen Gewändern und seinem spitzen Hut vorsichtig hinter einen halben Dutzend plump aufragender Wachen des brutalen Schlägertyps. Ganz offensichtlich hatte man ihm meine Anwesenheit im Palast gemeldet, und er war nun hier, um sich für die Geringschätzung zu rächen, die ich ihm erwiesen hatte.
    Die Wachen trugen Schwerter, Lynxter, und mir dämmerte, daß Chang-So mich tot sehen wollte.
    Ich hatte viel zuviel zu erledigen, um das zu erlauben, bei Zair!
    Die Wachen griffen an. Ich riß meine Klinge heraus und stellte mich ihrem Angriff mit dem Klirren von Stahl entgegen. Sie waren solide, berufsmäßige Handwerker des Schwertes. Sie würden ohne ausgefallene Techniken die Arbeit erledigen. Meiner Beurteilung nach waren sie nur im weitesten Sinn mit Kurin verwandt.
    Trotzdem, sie waren zu sechst,
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