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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse
Autoren: Christian Schwarz
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ihm schwindlig wurde.
    Das kommt mit Sicherheit von der manipulierten Zieloptik. Und da sollen wir hinein? Möglicherweise kommt dann jeder von uns in einer anderen Zeit heraus...
    Plötzlich hallte eine metallene Stimme laut durch die Röhre. »Miki Takeo an Matthew Drax! Wo immer du bist, komm sofort zurück!«
    Er erstarrte. Aber nur für einen Moment. Takeos Durchsage konnte nur eines bedeuten: Der Status des Streiters hatte sich verändert. Vermutlich nicht zum Guten.
    Matt warf noch einen letzten Blick auf das Zeitportal, dann rannte er los. Dabei glaubte er wieder aus den Augenwinkeln einen geisterhaften Schemen zu sehen. Doch auch der löste sich in Nichts auf, als er genauer hinsah.
    ***
    Kurz zuvor
    Miki Takeo starrte auf die Zieloptik. Nach wie vor tat sich nichts. Der Streiter verharrte reglos über dem Mond.
    Die Gedanken des Androiden wanderten zu Meinhart Steintrieb und den Hydriten Gilam’esh und Quart’ol. Ihre Mitstreiter waren durch zwei verschiedene Zeitblasen in die Vergangenheit gereist. Der Erfinder Steintrieb war hochmotiviert gewesen, durch das entsprechende Portal ins antike Atlantis zu kommen – oder auch Atlassa, wie die Agarther ihre untergegangene Zivilisation nannten. Meinharts Begründung, in dieser hoch technisierten Zivilisation ein Mittel gegen den Streiter zu suchen, war zwar nicht vorgeschoben, aber doch eher zweitrangig gewesen. Seine hauptsächlichen Antriebsfedern bestanden aus Neugierde und Faszination. Miki konnte es ihm nicht verdenken.
    Die Hydriten hingegen waren halb freiwillig, halb gezwungen in ein Portal eingetaucht, das in eine vorzeitliche Unterwasserwelt geführt hatte. Als vom Streiter beeinflussbare Telepathen wären sie, wie Grao auch, ein immer größeres Risiko für ihre Kampfgefährten geworden.
    Was ist wohl aus ihnen geworden? Werden wir sie je wiedersehen? Ändern konnten sie die Vergangenheit jedenfalls nicht. Und zurück kamen sie auch nicht. Bedeutet das, sie sind tot? Oder verhindert die Zeit selbst, dass man sie nachträglich verbiegt?
    Takeos Gedankengang endete, als seine Sensoren ein leises Geräusch registrierten. Eines, das hier nicht hergehörte. Er fuhr herum.
    Eine gut zwei Meter große Echse mit blaugrün schimmernden Schuppen stand höchstens drei Meter entfernt von ihm und starrte ihn aus tückischen Augen an.
    Grao’sil’aana!
    Kräftige Muskelstränge zuckten in den stämmigen Beinen. Der Daa’mure sprang ab, überwand die Entfernung mit einem einzigen mächtigen Satz und prallte gegen den Brustkorb des Androiden.
    Jeder Mensch wäre unter der enormen Wucht des Aufpralls zu Boden gegangen und hätte sich wohl alle Knochen im Leib gebrochen. Takeos Plysteroxkörper kam immerhin leicht ins Wanken. Der Androide taumelte zwei Schritte nach hinten, während ein plötzlich fauchender und brüllender Grao versuchte, Zähne und Krallen in Takeos künstlichen Körper zu schlagen. Ein völlig irrsinniges Unterfangen. Es gelang ihm immerhin, wenn auch nur zufällig, die Klappe am rechten Oberschenkel des Androiden zu öffnen. Die dort aufbewahrte Laserwaffe glitt heraus und fiel zu Boden.
    »Jetzt reicht’s«, sagte Takeo laut. Mit der Urgewalt seiner mechanischen Arme riss er den Daa’muren von sich und stieß ihn ein Stück weg. So stark, dass nunmehr Grao taumelte. Doch er fing sich sofort wieder und sprang erneut. Direkt hinein in einen fürchterlichen Schlag des Androiden!
    Takeos Bewegungen waren dreimal so schnell wie die eines Menschen. Und immer noch wesentlich schneller als die eines Daa’muren. Vor allem, wenn dieses thermophile Wesen, dessen Körperinneres siedend heiß war, durch die hier herrschende Kühle ohnehin eingeschränkt war.
    Takeos seitlich anfliegender Arm landete am Kopf des Daa’muren und schleuderte ihn mit brachialer Gewalt zur Seite. Der Echsenkörper kollidierte mit der Wandung der Röhre, dann krachte er zu Boden. Als sich Graos Oberkörper aufrichtete, trat der Androide zu. Seine Fußspitze explodierte unter dem Echsenkinn und warf den Kopf nach hinten in den Nacken. Erst jetzt blieb Grao bewegungslos liegen.
    Miki Takeo untersuchte den Bewusstlosen kurz. Er hatte zu keiner Sekunde Angst gehabt, zu stark zuzutreten, denn auch der Daa’mure verfügte über eine künstlich gezüchtete, extrem widerstandsfähige Hülle.
    Takeo erhob sich wieder und stellte mit einem Blick zur Zieloptik fest, dass sich der Streiter noch immer nicht rührte. Dann setzte er eine Nachricht via Lautsprecher an Matthew Drax ab. Der
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