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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse
Autoren: Christian Schwarz
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durchfuhr ihn heiß: Xij stand auf der anderen Seite des nun unüberwindlich gewordenen Spalts. »Haut ab, holt mich später!«, rief sie.
    »Nein! Du musst springen! Ich –« Er wollte umkehren, doch Grao hielt ihn zurück.
    »Komm schon«, zischte der Daa’mure in Menschengestalt. »Wenn sie uns alle töten, ist keinem geholfen.«
    Matt zögerte noch eine Sekunde, dann nickte er. »Wir kommen zurück!«, rief er Xij zu. Dann verschwanden er und Grao im Gassengewirr.
    ***
    Derweil drehte Xij sich um. Ihre Verfolger standen am Fuß der Brücke, trauten sich nicht hinauf. Die junge Frau starrte in zum Teil schmutzstarrende, verängstigte und zugleich drohende Gesichter.
    »Was werft ihr der Frau vor?«, fragte ein älterer Soldat in bunter Uniform und richtete seine Lanze auf sie.
    »Die Hexe ist aus dem Nichts aufgetaucht!«, rief ein junger, verschwitzter Mann in der vornehmen Kleidung eines Patriziers. »In der Luft über der Lagune, ich hab’s genau gesehen! Wahrscheinlich kam sie direkt aus der Hölle, denn sie hat einen Dämon mitgebracht. Und einen Hexenmeister. Ich kann es bezeugen.«
    »Stimmt das?«, fragte der Soldat etwas einfältig in Xijs Richtung.
    Sie schwieg und spielte einen Moment mit dem Gedanken, ins Wasser zu springen und schwimmend zu entkommen. Aber das war nicht wirklich eine Option.
    »Ich hab’s auch gesehen«, kreischte eine zahnlose alte Vettel. »Sie waren es, die uns das Beben gebracht haben. Und die Pest!«
    Alle bekreuzigten sich erschrocken und reckten Xij geweihte Kreuze und Medaillons mit Heiligenfiguren entgegen.
    Die Stimme des Soldaten klang gar nicht mehr so selbstsicher. Er fuchtelte mit der Lanze herum. »Los, komm herunter, Hexe! Ergib dich, oder wir richten dich gleich hier an Ort und Stelle!«
    Xij hob die Hände und stieg langsam die Treppen hinab. »Venedig!«, seufzte sie. »Die Stadt bringt mir einfach kein Glück.«
    ENDE des Zweiteilers
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