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297 - Die Zeit läuft ab

297 - Die Zeit läuft ab

Titel: 297 - Die Zeit läuft ab
Autoren: Sascha Vennemann
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zu drehen.
    Gut so, dann kommt unser Trupp unbehelligt an sie heran , dachte Matt. Hoffentlich sind Aruula und Xij auf der Hut. Er warf einen Blick zu Tomasz hinüber.
    »Jetzt!«, brüllte der, und auf das Kommando hin drehten die beiden Mobile nach rechts und links ab, um ihre Flanken in Richtung der Panzer zu bringen. Im Abstand von mehr als hundert Metern hielten die Dampfmobile an. Die Widerständler bis auf die Fahrer sprangen von den Ladeflächen der Gefährte und legten ihre Schusswaffen an.
    Die Entfernung war bewusst so gewählt, denn auf diese Distanz war kaum ein gezielter Schuss aus den altertümlichen Steinschlossgewehren möglich. Auch Xijs Nadler hätte nicht so weit getragen. Der Driller besaß dagegen eine größere Reichweite.
    Matthew blieb als Einziger auf der Ladefläche und versuchte in einen sicheren Stand zu kommen, um mit dem Driller den vorderen der beiden Dampfpanzer anzuvisieren. Er zielte direkt auf das Kanonenrohr und drückte ab. Die Explosion des Projektils dellte den Tank in der oberen Hälfte gehörig ein, aber die Kanone schien weiterhin funktionstüchtig zu sein.
    Erste Gewehrschüsse knallten. Die Soldaten nahmen die Angreifer unter Feuer, doch wie erwartet gab es keinen einzigen Treffer - und nach der ersten Salve erst einmal eine Pause, in der die Soldaten ihre Einschüsser nachluden.
    Auch der nächste Teil des Plans ging auf: Nachdem die Männer des Solnosc realisiert hatten, dass sie den Angriff so nicht erwidern konnten, rückten sie auf die beiden Dampfmobile vor. Die Panzerketten klirrten auf dem Pflaster, als sich die beiden Ungetüme in Bewegung setzten. Nun würde es bald brenzlig werden, aber noch war die Entfernung groß genug.
    Ob die anderen schon ihre Position eingenommen hatten? Obwohl er von der Ladefläche aus einen guten Überblick hatte, konnte Matt nicht erkennen, ob das Kommando bereits vor Ort war und in der Seitengasse auf seinen Einsatz wartete.
    Oleg, Tomasz und die fünf anderen Widerstandskämpfer schossen erneut und provozierten eine weitere Salve der Soldaten - wieder ohne Wirkung auf beiden Seiten. Auch Matt legte mit dem Driller erneut an und zielte diesmal auf den anderen Tank, der noch knapp fünf Meter hinter seinem Pendant die Straße entlangrollte.
    Doch bevor er dazu kam, abzudrücken, feuerte der Panzer!
    Im gleichen Moment gab der Fahrer des Dampfmobils Gas. Matt konnte sich gerade noch festhalten, sonst hätte es ihn von der Ladefläche geworfen.
    Die Strategie, die Fahrzeuge quer zu stellen, zahlte sich aus: Noch bevor das Projektil dort einschlug, wo das Dampfmobil gerade noch gestanden hatte, war es aus der Gefahrenzone entkommen. Aber nur knapp! Zwei Meter hinter der Ladefläche riss das Wuchtgeschoss einen beachtlichen Krater in die Straße.
    Steinsplitter regneten auf die Widerständler herab.
    Nicht schlecht für den ersten Versuch , dachte Matt grimmig. Nun bin ich dran!
    Er zielte und drückte ab, und diesmal saß der Schuss perfekt. Mit einem lauten Knall platzte das Geschützrohr auseinander und riss gleich auch noch die Oberseite des Panzers auf.
    Matt konnte es kaum glauben: Er hatte tatsächlich mit einem Glückstreffer exakt die Mündungsöffnung erwischt! Er zuckte lakonisch mit den Schultern. Dusel gehabt!
     
    »Jetzt!« Oleg gab den Befehl, und das Dutzend Widerstandskämpfer sowie die beiden fremden Frauen setzten sich in Bewegung.
    Sie stürmten aus der Seitengasse und blickten auf die Rückseiten der Panzer und Soldaten, die die beiden Dampfmobile unter Beschuss nahmen. Ihr eigenes Fahrzeug blieb noch in Deckung; erst wollten sie die Lage in der Werkstatt checken.
    Aruula gab ihren Mitstreitern ein Zeichen, bloß nicht zu feuern. Je länger sie unbemerkt blieben, desto besser.
    Als sie in die von einigen Gaslampen erleuchtete Werkstatt vordrangen, war es allerdings mit der Heimlichkeit vorbei: Sieben Militärs - den Uniformen nach die höheren Dienstgrade - waren zum Schutz der Dampfdruckkanone hier geblieben. Oder, wie Aruula eher vermutete, um sich nicht unter das Kanonenfutter zu mischen, das sich draußen mit den Widerständlern ein Gefecht lieferte.
    Die Kriegerin von den Dreizehn Inseln unterdrückte einen Kampfschrei, als sie sich auf gleich zwei Uniformierte stürzte und ihnen mit ihrem Schwert die Steinschlossgewehre aus den Händen prellte. Sie setzte nach und traf mit der flachen Seite der Klinge den einen an der Schläfe. Der andere riss ein Bajonett aus seinem Gürtel und stach auf sie ein. Aruula konnte
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