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297 - Die Zeit läuft ab

297 - Die Zeit läuft ab

Titel: 297 - Die Zeit läuft ab
Autoren: Sascha Vennemann
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durch, dass an ein Zielen nicht zu denken war. Nicht umsonst verwendeten die Soldaten Schrotladungen mit weiter Streuung. Wenn wir wenigstens etwas hätten, das wir auf die Straße…
    Da fiel sein Blick auf eine der Wasserstoff-Flaschen, die links und rechts der Wandung festgeschnallt waren.
    Ist zwar schade drum, aber eine muss ich wohl opfern , dachte Matt und löste den Gurt um eine der Flaschen. Seine Mitfahrer begriffen, was er vorhatte, und gingen ihm zur Hand. Auf der rüttelnden Ladefläche rollten sie die Gasflasche bis zum Heck. Zwei der Männer packten die Verschlusshebel der Heckklappe und warteten auf Matts Zeichen.
    Der setzte einen Stiefel auf die Metallhülle, suchte links und rechts Halt und nickte den Männern dann zu. Die Klappe fiel zurück, Matthew trat zu und die Gasflasche rutschte von der Ladefläche. Mit einem metallischen Klang schlug sie auf das Pflaster.
    Was dann geschah, hatte der Mann aus der Vergangenheit zwar so nicht geplant, doch erwies es sich als äußerst effektiv.
    Gleich beim ersten Aufprall brach das Ventil ab. Ein Fauchen erklang, als das Gas mit Hochdruck entwich.
    In der nächsten Sekunde entzündeten die Funken, die der Metallkörper aus den Pflastersteinen schlug, den Wasserstoff. Die nachfolgende Explosion füllte die gesamte Breite der Gasse mit einem Flammenmeer. Die Hitzewelle erreichte sogar noch das davonrasende Dampfmobil und ließ Matt einen Arm schützend vor das Gesicht reißen. Er nahm ihn aber rasch wieder herunter, um zu schauen, ob sie die Verfolger losgeworden waren. Erst sah es ganz danach aus. Die beiden vorpreschenden Bikes waren mitten in die Gluthölle gerast; von ihnen blieben nur einige qualmende Trümmer übrig, die sich über die Straße verteilten. Doch was war mit den restlichen fünf Verfolgern? Die Flammen waren inzwischen wieder in sich zusammengefallen, aber noch behinderte eine dichte Staubwolke die Sicht.
    Das vorwegfahrende Dampfmobil wurde langsamer; offenbar wollten auch Jola und Tomasz sehen, ob es den Solnosc erwischt hatte. Beide Wagen kamen zum Stillstand. Matt erhob sich und starrte in die Schwaden. Allmählich legte sich der Staub und die Konturen der Fassaden und Gaslaternen kamen zum Vorschein. Aber noch kein Lebenszeichen von…
    Als hätte es nur dieses Gedankens bedurft, schossen plötzlich zwei Bikes aus der Wolke. Ihre Fahrer schienen unverletzt; vermutlich waren sie rechtzeitig in die Eisen gestiegen. Mit lautem Brüllen rasten sie auf die Dampfmobile zu.
    Matt Drax zögerte keine Sekunde. Solange der Wagen stand, war ein Schuss mit dem Driller kein Problem. Er zielte auf die Vorderräder der wuchtigen Maschinen.
    Beide Male traf er ins Schwarze. Kurz hintereinander überschlugen sich die Bikes und schleuderten ihre Fahrer und Schützen im hohen Bogen auf das Pflaster, wo sie benommen liegen blieben.
    »Da waren es nur noch drei«, knurrte Matt und behielt den Driller oben.
    Und tatsächlich sollten sie noch Gewissheit erhalten, dass der Solnosc überlebt hatte - wenn er sich auch nicht mehr bester Gesundheit erfreute. Am Rand der Staubwolke tauchte seine Maschine auf, flankiert von den beiden anderen, rollte ein Stück vorwärts und blieb dann mit wummerndem Motor stehen.
    Der Fette blutete aus einer Schulterwunde. Offenbar hatte ihn ein Trümmerteil erwischt. Die Hitze des Feuers hatte ihm Bart und Haare versengt.
    Mit brennendem Blick starrte er zu den Widerstandskämpfern herüber, machte aber keine Anstalten, einen weiteren Angriff zu starten. Matt zögerte. Es widerstrebte ihm, auf einen Verletzten zu schießen, von dem keine akute Bedrohung mehr ausging.
    Sekunden später wurde ihm die Entscheidung abgenommen - als der Solnosc sein Bike aufheulen ließ, es wendete und in den Schwaden verschwand.
    Jola tauchte neben den Wagen auf. Matt sah zu ihr hinunter. »Sorry, aber ich…«
    »Kein Thema«, winkte sie ab. »Soll er das Ende seiner Herrschaft ruhig miterleben.« Sie lächelte grimmig. »Wir haben seine Kanone. Wenn er nicht will, dass wir sie gegen ihn einsetzen, bleibt ihm keine andere Wahl, als zu kapitulieren. Wir haben gewonnen, Maddrax!«
    ***
    Es war schon dunkel, als sie bei der MYRIAL II anlangten und im Licht der Frontscheinwerfer die Gasflaschen an Bord des Luftschiffs brachten. Rulfan, der den Zeppelin startbereit gehalten hatte, nahm die Flaschen in Empfang, während sich Tomasz und Jola von Matt, Aruula und Xij verabschiedeten.
    Nach der Verfolgungsjagd hatte sich die Besatzung der beiden Dampfmobile
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