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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben
Autoren: Unbekannt
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Fensterrahmen befestigt.
    »Ich habe nichts Ungesetzliches getan, und außerdem habe ich das Recht zu schweigen und mit einem Anwalt zu telefonieren«, sagte Cory.
    »Du schaust anscheinend zu viel Fernsehen«, sagte Phil.
    »Ich schaue überhaupt kein Fernsehen«, erwiderte er. »Meine Mutter besetzt doch dauernd das Gerät.«
    Ich sah währenddessen aus dem Fenster. Eine schöne Aussicht hatte Cory Thompson von seinem Zimmer aus. Das Haus, in dem wir Dexter Cruz aufgreifen wollten, war von hier aus hervorragend zu überblicken. Man konnte sogar sehen, ob jemand in die Einfahrt fuhr und zur Haustür ging. Nur der Bereich um die Haustür selbst war nicht zu sehen.
    »Gibt es einen besonderen Grund, weshalb du deine Webcam so ausgerichtet hast?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung, was Sie meinen«, behauptete Cory. »Davon abgesehen hat mein Zimmer nur dieses eine Fenster. Wohin sollte ich meine Kamera also sonst ausrichten?«
    »Wir brauchen deine Aufzeichnungen.«
    »Es gibt keine Aufzeichnungen«, behauptete Cory. »Wenn ich alles aufnehmen würde, was die Kamera ins Visier nimmt, dann hätte ich doch sehr schnell die Festplatte voll.«
    »Dann wirst du ja sicher nichts dagegen haben, dass wir deinen Rechner mitnehmen und sich die Spezialisten unseres Field Office davon überzeugen, dass es auch stimmt, was du sagst«, schlug ich vor.
    »Dürfen Sie das überhaupt? Mum! Ich will einen Anwalt!«
    Der Säugling begann wieder zu schreien.
    »Siehst du, was du angerichtet hast!«, rief Catherine Thompson aus dem Nebenraum.
    Ich holte tief Luft. »Hör zu, Cory. Wir können das kompliziert machen, einen Richter beschäftigen oder deinen Laptop einfach mitnehmen, wenn Gefahr in Verzug ist und wir den Verdacht haben, dass du Beweismittel vernichten könntest.«
    »Aber …«
    Ich deutete zum Fenster hinaus auf das Nachbargrundstück. »Da vorne ist vor kurzem ein Mann ermordet worden. Er war zwar selbst ein mutmaßlicher Mörder und ganz sicher ein Drogenhändler, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht alles daransetzen werden, herauszufinden, wer ihn umgebracht hat. Und deine Fotos oder Videoaufzeichnungen könnten wertvolle Hinweis enthalten, denn wenn deine Kamera schon länger so ausgerichtet ist wie zurzeit, dann müsste darauf zu sehen sein, wer ins Haus gegangen und wer wieder herausgekommen ist. Uns interessieren weder Pornos, illegale Spiele-Downloads oder Musik-Raubkopien, die du vielleicht auch noch auf deinem Rechner hast. Dafür sind andere zuständig. Aber wenn wir erst einen Richter damit befassen müssen und einen offiziellen Beschluss haben, deinen Rechner auseinanderzunehmen …«
    Das schien Eindruck auf Cory zu machen. »Okay, okay …«, wehrte er ab. »Sie können alles haben, was ich aufgenommen habe. Sind nur wenige Videosequenzen dabei. Meistens war die Webcam so eingestellt, dass sie alle fünf Minuten ein Bild macht. Und was die Ausrichtung angeht – ich habe da etwas herumexperimentiert. Die Kamera hat nicht immer dorthin gezeigt, wo sie es jetzt tut.«
    »Wir werden sehen, was wir damit anfangen können.«
    »Ich ziehe Ihnen alle Daten auf einen Stick.«
    »Gut«, nickte ich.
    »Kriege ich den Stick ersetzt?«
    »Ich bezahle ihn dir und hoffe, dass ich das von unserem Field Office zurückbekomme. Aber sieh zu, dass der Datensatz vollständig ist. Unsere Spezialisten bekommen es heraus, wenn da was fehlt, glaub’s mir.«
    »War’s das?«, fragte er, als er mir wenig später den Datenträger gab und meinte: »Kostet zwanzig Dollar.«
    Ich gab ihm fünf.
    »He, was soll das?«
    »Für mich sieht das aus wie das Werbegeschenk eines bekannten Elektronik-Marktes – und nicht wie die Hightech-Luxusvariante. Du bist also gut bedient.«
    Er knurrte etwas vor sich hin, was ich nicht verstand. Und das war vermutlich auch besser so.
    »Komm, wir gehen«, sagte Phil.
    »Eine Frage noch«, wandte ich mich noch mal an Cory. Ich deutete aus dem Fenster. »Du siehst die Feuertreppe dort?«
    Er nickte gelangweilt.
    »Da war vorhin ein Mann. Dunkle Haare, die ihm auf der Stirn beinahe bis in die Augen herunterhingen. Er trug eine Lederjacke und ein Sweatshirt darunter, auf dem BLACKBIRD stand – in großen Buchstaben.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich war doch gerade einkaufen.«
    »Wie lange warst du weg?«
    »Zehn Minuten. Der Laden ist im Nebenhaus im Erdgeschoss.«
    »Dann warst du vor zehn Minuten noch hier im Raum?«
    »Ja.«
    »Eigentlich kannst du den Typ nicht übersehen haben«
    »Kann sein, dass da
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