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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben
Autoren: Unbekannt
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noch nichts los. Lieferanten sorgten dafür, dass am Abend auch genug Getränke vorhanden waren. Ein paar Männer, die untereinander Spanisch sprachen, schleppten die Kisten herein. Phil und ich gingen einfach mit ihnen, Fred folgte uns. Joe und Les sicherten währenddessen den Hintereingang.
    Ein baumlanger, breitschultriger Kerl hielt uns an. Schon seine körperliche Erscheinung war einschüchternd. Sein breites Kreuz und die gewaltigen Bodybuilder-Muskeln prädestinierten ihn als Rausschmeißer und Türsteher.
    »He, wer seid ihr?«
    »Wir haben eine Eintrittskarte«, sagte Phil und zeigte ihm seine ID-Card.
    Der Muskelmann runzelte die Stirn. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
    »Das sieht nach Ärger aus«, vermutete er.
    »Das hängt ganz davon ab«, erwiderte Phil.
    »Ach, ja? Wohl eher, ob ihr G-men uns etwas anhängen wollt oder nicht.«
    »Wir hängen niemandem etwas an«, sagte Phil. »Und im Moment wollen wir auch eigentlich nur zu Mister Mingella.«
    »Keine Ahnung, wo der steckt«, behauptete der Muskelmann und grinste dabei breit.
    Ich hatte Mingella allerdings bereits entdeckt. Er war soeben durch eine Seitentür getreten und unterschrieb gerade einen Beleg für einen der Getränkelieferanten.
    George Mingella blickte in unsere Richtung und schien gleich zu begreifen, dass wir Cops waren und dass wir außerdem seinetwegen das Variety betreten hatten. Er griff unter seine knielange Lederjacke und riss eine Automatik hervor. Ein schlecht gezielter Schuss pfiff in Kopfnähe an mir vorbei. Mingella machte gleichzeitig eine Seitwärtsbewegung, schoss noch einmal und stolperte dann auf eine offenstehende Tür zu. Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    Wir hatten unsere Dienstwaffen herausgerissen und folgten ihm. Fred hielt den großen Muskelmann in Schach und nahm ihm die Waffe ab, die sich schon vorher sehr deutlich unter seiner Jacke abgezeichnet hatte.
    »FBI, niemand bewegt sich!«, rief Phil unterdessen, während ich bereits hinter Mingella her hetzte. Mit der SIG in der Hand stieß ich die Tür auf, hinter der Mingella verschwunden war. Ein langer Flur erstreckte sich vor mir. Links ging es zu den Toiletten. Rechts befanden sich zwei Türen, die vermutlich zu Abstellräumen führten.
    Ich stoppte im Lauf.
    Entweder Mingella war bereits Les und Joe in die Arme gelaufen oder er hatte sich ausgerechnet, dass am Hinterausgang jemand auf ihn warten würde. Mein Instinkt sagte mir, dass Mingella zu clever war, um einfach durch den Hinterausgang davonzulaufen.
    Phil war mir inzwischen gefolgt. Er verstand mich wortlos.
    Während ich die Toiletten überprüfte, sicherte er den Flur. Aber von Mingella war nirgends eine Spur zu finden, weder bei den Herrentoiletten noch bei den Damen. Es roch nach scharfen Reinigungsmitteln und der Boden glänzte. Alles war frisch gewischt. Meine eigenen Spuren waren unübersehbar, und wenn Mingella hier gewesen wäre, hätte man das zweifellos sehen können.
    Ich kehrte auf den Flur zurück und schüttelte nur den Kopf.
    Dann deutete ich auf eine der Türen zu den Abstellräumen.
    Phil nickte. Mit einem wuchtigen Tritt ließ ich die Tür aufspringen. Phil war mit der Dienstwaffe in der Faust zur Stelle. In dem engen Raum vor uns gab es kein Fenster und kein Licht. Nur der Schein aus dem Flur sorgte für etwas Helligkeit. Putzmittel waren sorgfältig in Regale eingeordnet. Und dazwischen saß George Mingella auf einem Karton, die Waffe in beiden Händen, und wartete ab.
    »Waffe sofort fallen lassen«, wies Phil ihn an.
    Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, dass wir ihn fanden. Sein Gesicht drückte das überdeutlich aus. Mingella wirkte einen Moment lang wie erstarrt. Aber glücklicherweise war er klug genug, nicht seine Waffe hochzureißen.
    ***
    »Sie haben auf FBI-Agents geschossen, sich der Festnahme entzogen und stehen im Verdacht, Dexter Cruz umgebracht zu haben«, stellte unser Verhörspezialist Malcolm Snyder fest, als George Mingella uns später in einem Vernehmungszimmer im Field Office gegenübersaß. »Da kommt einiges zusammen. Und selbst bei einer freundlichen juristischen Auslegung der Umstände sollten Sie …«
    »Hey, Mann, ich konnte doch verdammt noch mal nicht riechen, dass das Cops sind!«
    »Dann schießen Sie einfach so um sich, wenn Sie mal einen Fremden im Variety erblicken?«, mischte ich mich ein.
    »Verdammt, es gibt ein paar Leute, mit denen ich zurzeit Ärger habe und die nicht gerade zimperlich sind. Da war ich eben ein
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