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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben
Autoren: Unbekannt
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gut sein, dass Cruz zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Vielleicht hat er ihm nicht geöffnet und Mingella hat mit der Faust gegen die Tür gehauen und sich dabei verletzt. Dann ist Mingella abgezogen.«
    »Dann hätten wir in den Videoaufzeichnungen aber sehen müssen, wie jemand anders das Grundstück betrat, um ins Haus einzudringen«, erklärte Phil.
    »Die Aufnahmen sind lückenhaft, Phil. Der Junge Cory hat mit seinen technischen Spielzeugen herumhantiert, wie es ihm Spaß gemacht hat, aber er konnte ja auch nicht ahnen, dass wir das Material mal brauchen, um einen Mord aufzuklären. Wir müssen den wahren Mörder keineswegs auf den Bildern gesehen haben.«
    »Aber vielleicht enthalten die Webcam-Aufzeichnungen trotzdem noch Hinweise, die uns weiterbringen. Unsere Spezialisten sollen sich das Material noch mal genauestens ansehen«, meinte Malcolm. »Trotzdem – für mich ist vorerst George Mingella der Verdächtige Nummer eins in diesem Fall. Die Indizien weisen klar in seine Richtung, der Fall dürfte glatt durch die Grand Jury gehen und in ein Hauptverfahren münden. Und das könnte selbst dieser Calahan mit seinen juristischen Verfahrenstricks nicht verhindern.«
    Etwas später trafen wir uns im Büro unseres Chefs. Inzwischen lagen die ersten Ergebnisse aus den Labors vor. Außer Phil und mir nahmen auch die meisten an dem Fall beteiligten Kollegen an der Besprechung teil. Außerdem hatten Walter Stone und unser Chefballistiker Dave Chesnut interessante Neuigkeiten zu berichten, und Mr High selbst trug uns die wesentlichen Punkte aus dem vorläufigen Obduktionsbericht vor, den Dr. Brent Heinz unserem Field Office inzwischen übermittelt hatte.
    »Der Obduktionsbericht enthält keine Besonderheiten«, erklärte Mr High. »Todesursache waren die beiden Schüsse. Dr. Heinz geht davon aus, dass der Schuss in den Kopf zuerst abgegeben wurde und der Schuss in die Herzgegend erst danach. Cruz saß dabei offenbar im Sessel. Die Waffen wurden ihm anschließend in die Hände gegeben. Ebenso wie ihm die Steine erst ganz zum Schluss in den Mund gestopft wurden. Der Eindruck einer Inszenierung dürfte sich wohl mehr und mehr bestätigen.«
    »Jemand, der Verrat an seiner Gang begangen hat, könnte so bestraft werden«, vermutete Steve.
    »Oder es steckt ein sehr persönliches Motiv dahinter«, warf ich ein. »Es könnte aber auch eine Kombination aus beidem sein.«
    »Ich habe noch etwas über die Bestrafungsrituale innerhalb von Drogengangs nachgeforscht«, berichtete Walter Stone. »Wir hatten vor zehn Jahren ein paar Verbrechen, die Ähnlichkeiten mit diesem Fall haben – in der South Bronx. In Verdacht stand damals eine Gang namens Alien Invaders , aber das konnte nie bewiesen werden.«
    »Wieso kommt diese Parallele erst jetzt auf den Tisch?«, fragte Mr High stirnrunzelnd.
    »Ganz einfach: Es handelte sich nicht um Mordfälle, sondern lediglich um Fälle von schwerer Körperverletzung. Den Betroffenen wurden auf ziemlich brutale Weise Steine in den Mund gestopft. Außerdem wurden sie furchtbar geschlagen, und manch einer hat daraufhin lange Zeit in der Klinik verbracht. Von den anschließend notwendigen zahnärztlichen Maßnahmen will ich gar nicht erst reden.« Walter, dessen Laptop vor ihm auf dem Tisch stand und mit einem Beamer verbunden war, deutete zur Wand. »Ich kann euch ein paar Fotos zeigen, bei denen sich jedem der Magen umdreht. Aber ich denke, wir können darauf verzichten, oder?«
    »Stellen Sie eine Liste sämtlicher Personen zusammen, die damals verdächtig waren oder auch nur verdächtigt wurden, mit dieser Gang zusammenzuarbeiten«, verlangte Mr High. »Und außerdem will ich Namen, Adressen und alles, was wir sonst noch bekommen können von den Opfern.«
    »Die haben schon damals geschwiegen. Ich nehme nicht an, dass sie diesmal redseliger sind«, erklärte Walter. »Ihre Angst war einfach zu groß.«
    »Aber sie müssen die Täter doch erkannt haben«, war Mr High überzeugt.
    Walter nickte. »Natürlich. Die wussten ganz genau, wer ihnen das angetan hat.«
    »Und vermutlich kannten sie auch den jeweiligen Grund ihrer Bestrafung«, ergänzte Steve. »Aber es ist eben immer dasselbe: Die blanke Angst sorgt dafür, dass das Gesetz des Schweigens eingehalten wird.«
    »Trotzdem – wer von den Betroffenen von damals noch in der Gegend wohnt, sollte befragt werden«, bestimmte Mr High.
    Immerhin gab es aufgrund der ballistischen Untersuchungen inzwischen ein abschließendes Urteil. Dexter Cruz –
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