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Ewigkeit für deine Liebe

Ewigkeit für deine Liebe

Titel: Ewigkeit für deine Liebe
Autoren: C Miles
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Prolog
    Im Nordwesten von Wales
    Zusammenkunft der »Weißen Hexen für die Ewigkeit«
    Halloween 1865
    Irgendwann mitten in der Nacht
    G ut, meine Damen!«, rief Mordova. »Und nun öffnet eure Pergamente!«
    Willoughby schloss die Finger noch fester um ihre Schriftrolle. Eine Brise wehte durch das Wäldchen, und trockenes Laub flatterte zu Boden. Irgendwo in der Nähe raschelte trockener Mais, als der frische Herbstwind durch das Feld fegte. Über ihnen schien hell der Vollmond durch das Blätterdach der Birken und Eichen und tauchte alles in seinen silbrigen Schein. Mehrere Feuer mit orangerot glühenden Flammen brannten auf der kleinen Lichtung.
    »Willoughby!«
    Sie zuckte erschrocken zusammen und funkelte dann ihre Schwester an. »Tu das nicht, Millicent!«
    »Na, dann öffne die verflixte Rolle doch endlich!«, flüsterte Agatha. »Ich kann es kaum erwarten, deine Aufgabe zu sehen!«
    Die drei Ballaster-Schwestern scharten sich um Willoughby, die Älteste, und blickten ihr über die Schulter, als sie langsam das Pergament entrollte. Alle vier schnappten nach Luft, als sie den Inhalt sahen. Und auch alle anderen Weißen Hexen wandten den Blick von ihren eigenen Schriftrollen ab, um sich Willoughby zuzuwenden und sie anzustarren.
    »Es geht um sie!«, rief Millicent, die drittälteste Ballaster, begeistert. »Oh, Willoughby! Weißt du, was das bedeutet?« Sie klatschte vor Aufregung in die Hände.
    »Ja, Willoughby Ballaster«, sagte Mordova, die zu ihnen herübergekommen war. »Ist dir klar, was das bedeutet?«
    Willoughby blickte auf, doch bevor sie etwas sagen konnte, fuhr die Leiterin der Sitzung fort.
    »Es bedeutet, dass du und deine Schwestern die schwierigste aller Aufgaben habt.« Mordovas langes, silbernes Haar schimmerte im Mondlicht, als sie sich umdrehte und an den Rest der Hexen wandte. »Für diejenigen von euch, die dieses Jahr neu hinzugekommen sind, möchte ich kurz erklären, worum es geht: Die Seelen von Christian und Emma verzehrten sich seit Jahrhunderten danach, zusammenzusein, doch das wurde ihnen in all diesen Jahrhunderten immer wieder verweigert.« Sie machte eine anmutige Handbewegung. »Und alles nur, weil sie sich versehentlich selbst verflucht haben.«
    Mordova schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Der arme Christian of Arrick-by-the-Sea! Als dieser tapfere, verdienstvolle Kreuzritter mit dem Tode rang, schwor er, dass er allzeit auf die Liebe seiner Auserwählten warten würde. Und seinem Schwur getreu ist er hier, erdgebunden, aber in Wahrheit nur ein Geist.« Mordova verschränkte ihre Hände und begann auf und ab zu gehen. »Bei Christians Aufbruch zu den Kreuzzügen wandte Emma, seine Auserwählte, eine uralte Beschwörung an, die sie nie hätte vollziehen dürfen.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Sterbliche! Immer überzeugt davon, dass sie die nötige Kontrolle haben, um Zaubersprüche anzuwenden.«
    Willoughby, ihre Schwestern und die anderen Weißen Hexen starrten Mordova mit interessierten Blicken an. Die Leiterin der Versammlung wandte sich zuerst der Menge zu und dann den Ballasters – wobei sie sich insbesondere auf Willoughby zu konzentrieren schien.
    »Emma versuchte, ihre einzig wahre Liebe im Kampf zu schützen. Sie wandte einen walisischen Zauber mit uralten Beschwörungsformeln an – bedauerlicherweise jedoch sprach sie den Vers nicht richtig aus ...«
    »Und was geschah?«, fragte eine Stimme in der Menge.
    Mordova setzte ein gewinnendes Lächeln auf, obwohl der Feuerschein ihr Gesicht in Schatten tauchte. »Alle zweiundsiebzig Jahre wird Emma wiedergeboren und kehrt nach Arrick-by-the-Sea zurück. Wie eine vom Licht angezogene Motte – nur weiß sie nicht, warum. Und sie erkennt auch ihre einzig wahre Liebe nicht.«
    Ein allgemeines Seufzen ging durch die monderhellte Nacht.
    »Und in der Zwischenzeit erwartet Christian geduldig seine große Liebe«, fuhr Mordova fort, »seine Auserwählte und Seelenverwandte. Elf Mal hat er Emma bisher dazu gebracht, sich von Neuem in ihn zu verlieben.« Sie stieß einen tief empfundenen Seufzer aus. »Und wegen diesem bisschen falsch ausgesprochener Magie geschieht jedes Mal etwas Unvermeidliches: Emma stirbt, nur um wiedergeboren zu werden und alles zu vergessen, was vorher war. Und jedes Mal bricht dem armen Christian das Herz. Ich fürchte, dass es nicht mehr zu heilen sein wird, wenn das noch viel länger so weitergeht.«
    Schweigen erstillte die ohnehin schon stille Nacht.
    Willoughby erwiderte den
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