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Ewigkeit für deine Liebe

Ewigkeit für deine Liebe

Titel: Ewigkeit für deine Liebe
Autoren: C Miles
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ungeheuer wichtig war, dorthin zu fahren.
    »Wann reist du ab, und warum hast du es mir nicht vorher schon gesagt?«, fragte Zoe stirnrunzelnd.
    Emma sah ihre Freundin an und zeigte mit zwei Fingern auf sie. »Mach nicht so ein grimmiges Gesicht, Zoe!« Sie seufzte. »Ich wollte dich nicht damit belasten. Du hast genug mit deinen Hochzeitsvorbereitungen zu tun, da kannst du nicht auch noch eine jammernde Freundin brauchen.«
    Zoe legte eine Hand auf Emmas Schulter. »Red keinen Unsinn, Emma! Du könnest nie eine Belastung für mich sein, und das weißt du auch. Du bist meine beste Freundin. Eine so gute beste Freundin, dass ich niemand anderem als dir meine Hochzeitsfotos anvertrauen würde.« Das Stirnrunzeln kehrte zurück, aber nur kurz; dann wurde Zoes Ausdruck weicher, und sie lächelte und legte ihren Kopf ein wenig schief. »Du bist ganz schön seltsam, Emma Calhoun! Du machst die erstaunlichsten Fotos von Menschen, die einander lieben, aber du ... du bist achtundzwanzig Jahre alt und immer noch allein. Sieh dich doch mal an!« Sie zeigte auf sie. »Haut wie Porzellan, wunderschönes, zimtfarbenes Haar – du hast sogar einen Waschbrettbauch, Mädchen!« Zoe hob ihr T-Shirt an und stieß ihren Zeigefinger in ihren eigenen, viel weicheren Bauch. »Ich würde alles tun für einen Bauch wie deinen! Aber wie dem auch sei, du bist jedenfalls eine sehr, sehr attraktive Frau, und trotzdem wirst du heute Abend allein nach Hause gehen, eine Pizza bestellen und dir im Fernsehen ... lass mich überlegen ... Die Mumie ansehen – und danach wahrscheinlich auch noch Die Rückkehr der Mumie.«
    Emma zuckte die Schultern. »Ich interessiere mich für Mumien.«
    »Nein, du interessierst dich für den Typen, der die Mumien tötet.«
    Emma widersprach ihr nicht, sondern schaute ihre Freundin nur aus schmalen Augen an. »Versuchst du zu erreichen, dass ich mich besser fühle?«
    Zoe lächelte. »Wann reist du ab nach Wales? Und was noch wichtiger ist, auch wenn das jetzt vielleicht egoistisch klingt – wann bist du wieder hier? Rechtzeitig genug für meine Hochzeitsfotos?«
    Emma ging zum Fenster und blickte auf die Touristen herab, die über das Kopfsteinpflaster der River Street flanierten. Ein Schlepper tutete, bevor er von den Docks ablegte, und eine Reisegruppe, die auf der Jagd nach Savannahs Geistern war, schlenderte vorbei. Selbst durch die geschlossenen Fenster drang der Duft von frisch gemachten Pralinen aus der Confiserie unten. Als Emma sich wieder nach Zoe umdrehte, tanzten feine Staubkörnchen wie Feen im Zwielicht, das durch das Fenster hereinfiel. Es war alles ziemlich surreal, aber nicht annähernd so surreal wie ihre Träume.
    Irgendetwas zog sie nach Wales und insbesondere nach Arrick-by-the-Sea. Es war komisch, ja, und Zoe hatte recht: Sie war ziemlich seltsam. Die Träume, die Nacht für Nacht ihren Schlaf störten, ließen sich weder beschreiben, noch trugen sie ein flimmerndes Neonschild mit der Aufschrift Hier liegt dein Schicksal. Doch nach Monaten, in denen ihr Gefühl sie den zerfallenden Ruinen aus dem zwölften Jahrhundert förmlich entgegengedrängt hatte, hatte sich Emma nun schließlich einen Flug nach Wales gebucht. Sie hatte sich ein Zimmer in einem hübschen Bed and Breakfast reserviert, das in einem alten Herrenhaus in der Nähe der Burg lag, und sich den ganzen Oktober frei genommen, um den Atlantik zu überqueren und zu befriedigen, was auch immer es in ihr sein mochte, das sie fast schon zur Verzweiflung trieb.
    »Hey!«, sagte Zoe und schwenkte eine Hand. »Erde an Emma! Versprichst du, rechtzeitig zurück zu sein?«
    Mit einem zufriedenen Seufzer grinste Emma. »Ich reise in einer Woche ab. Und natürlich verspreche ich, rechtzeitig zurück zu sein, um deine Brautparty, das Probeessen und deine Hochzeit zu fotografieren.« Mit dem Zeigefinger beschrieb sie ein X über ihrer Brust. »Ehrenwort.«
    Arrick-by-the-Sea
    September, heutzutage
    Gegen Abend
    »Sieh dich doch nur an, Junge! Ein richtiges Nervenbündel bist du, wie du hier hin und her tigerst! Du machst mich schon ganz schwindlig.«
    Christian of Arrick-by-the-Sea blieb stehen und sah seinen alten Freund an. Der Ritter war ein auf Grimm Castle ansässiger Geist, der jedoch oft nach Arrick kam. Die beiden waren schon seit Jahrhunderten befreundet. »Ich kann nicht anders, Godfrey«, erwiderte er achselzuckend und blickte seufzend auf die schon dunkle See hinaus. »Ich kann einfach nichts dagegen tun.«
    Sir Godfrey of Battersby
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