Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
muss noch irgendwo im Körper stecken«, erklärte Zeery. »Oder im Sessel. Jedenfalls ist sie nicht ausgetreten.« Er tütete das Projektil, das er gefunden hatte, ein. »Kaliber.22 – nichts Ungewöhnliches.«
    »Ich wette, dass irgendeiner seiner Drogenfreunde ihn umgelegt hat«, vermutete Steve.
    »Vielleicht jemand, der nicht wollte, dass Cruz auf die Idee käme, uns gegenüber auszupacken«, ergänzte Phil.
    »Cruz hat sehr wahrscheinlich einen verdeckten Ermittler umgebracht«, gab ich zu bedenken. »Ich glaube nicht, dass er angesichts dieses Umstands mit dem Entgegenkommen der Staatsanwaltschaft oder irgendeinem Deal hätte rechnen können.«
    »Auch wieder wahr«, erwiderte Phil.
    »Es kommt immer darauf an, was einer zu bieten hat«, hielt Steve dem entgegen.
    »Und was sollte Dexter Cruz an Informationen zu bieten gehabt haben?«, fragte ich zurück. »Wenn da was gewesen wäre, hätte er sich nicht hier eingeigelt und auf den letzten Showdown gewartet. So sieht es nämlich fast aus.«
    »Aber dann kam jemand, mit dem er nicht gerechnet hat«, glaubte Phil. »Ich frage mich nur, wieso Cruz seinem Mörder nicht zuvorkam. Die Tür wurde aufgebrochen, das ist unübersehbar. Und Cruz muss das doch bemerkt haben!«
    »Möglicherweise hatte er sich mit einem Drogencocktail versorgt«, glaubte Steve.
    Und dann starrten wir alle gebannt auf das, was Dr. Heinz gerade tat. Normalerweise will niemand so genau sehen, was ein Gerichtsmediziner macht. Vor allem dann nicht, wenn er eine Obduktion durchführt – denn selbst die häufig noch am Tatort durchgeführte Erstuntersuchung der Leiche kann ziemlich unappetitlich sein.
    In diesem Fall konnte keiner von uns den Blick abwenden.
    Dr. Heinz hatte dem Toten den Mund geöffnet und es fiel etwas heraus: mehrere Steine. Der Gerichtsmediziner fuhr der Leiche mit dem Finger in den Mund und holte weitere Brocken hervor. Der größte war so groß wie eine Kastanie. Die anderen waren im Durchschnitt etwa halb so groß.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Cruz diese Mahlzeit freiwillig zu sich genommen hat«, stellte Zeery trocken fest.
    »Jedenfalls sollten wir die Steine genau unter die Lupe nehmen«, meinte ich. »Vielleicht können sie uns etwas über den Täter verraten.«
    ***
    Die Ermittlungen am Tatort zogen sich hin. Zur Unterstützung der SRD-Kollegen kamen auch noch Sam Steinburg und Mell Forster hinzu, zwei Erkennungsdienstler aus unserem FBI Field Office.
    Steve telefonierte mit dem Field Office: zuerst mit unserem Chef, Mr High, und anschließend mit Walter Stone, einem unserer Innendienstler.
    Es ging darum, dass die Aufzeichnung des anonymen Anrufers, der den ganzen Einsatz überhaupt erst ausgelöst hatte, noch mal genauer untersucht wurde. Ich hatte nur mitbekommen, dass die Stimme verzerrt gewesen war. Aber die Spezialisten waren trotzdem möglicherweise in der Lage, etwas über den Anrufer herauszubekommen – und sei es anhand der Analyse der Nebengeräusche.
    Wir überließen den Erkennungsdienstlern das Feld. Cruz’ Leichnam wurde abgeholt und wir hofften, möglichst schnell einen Autopsie-Bericht von Dr. Heinz zu bekommen. Von den Steinen, die man Cruz in den Mund gesteckt hatte, machten wir noch am Tatort Fotos mit dem Smartphone. Anschließend sahen wir uns in der Umgebung um. Wenn die Steine nicht aus der unmittelbaren Umgebung des Hauses stammten, dann hatte der Täter sie mitgebracht – was sie für uns noch interessanter machte.
    Zusammen mit weiteren Kollegen unseres Field Office sowie Beamten der City Police suchten wir den Garten ab. Er war nicht groß und ziemlich verwildert. Mauern grenzten das Grundstück ab. Die Nachbarhäuser waren deutlich höher. »Vielleicht hat da jemand was gesehen, Phil«, meinte ich.
    »Steve hat bereits die Kollegen der City Police losgeschickt«, sagte Phil. »Hast du das nicht mitgekriegt?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Da muss ich wohl mit den Gedanken woanders gewesen sein.«
    »Vielleicht sind deine Gedanken ja jetzt mal, wo sie sein sollten, Jerry!«
    »Wieso?«
    »Weil du in der Luft herumguckst anstatt auf den Boden. Wir suchen nach Steinen, die möglichst irgendeine Ähnlichkeit mit denen haben sollten, die Dr. Heinz zwischen den Zähnen von Dexter Cruz hervorgeholt hat.«
    »Ja, ja …«, murmelte ich und ließ meinen Blick bogenförmig ein Stück weiterschweifen. Mir fiel ein Mann auf. Er stand auf dem Absatz einer Feuerleiter an der Rückfront eines fünfstöckigen Brownstone-Hauses und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher