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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben
Autoren: Unbekannt
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ist mein Kollege Phil Decker.«
    »Tut mir leid, wenn wir ungelegen kommen«, sagte Phil.
    »Wir wollen zu Mister Cory Thompson«, erklärte ich.
    »Mister Cory Thompson«, äffte sie meine Stimmlage nach. »Dass ich nicht lache.«
    »Falls Sie Cory Thompson sind, dann entschuldigen Sie bitte, aber …«
    »Ich?« Sie sah mich mit großen Augen an. »Ich bin Catherine Thompson. Mein Sohn Cory ist gerade nicht da, kommt aber gleich wieder.«
    »Ich dachte nur, Cory ist ja manchmal auch ein weiblicher Vorname.«
    »Was hat Cory angestellt? Wieder illegal was runtergeladen? Aber nein, deswegen kommt nicht das FBI.«
    »Hören Sie …«
    »Sagen Sie jetzt nicht, dass es irgendwas mit diesen Pillen zu tun hat. Nein, nicht schon wieder.« Das Kind begann zu schreien, und den Rest von dem, was sie sagte, verstand ich nicht mehr.
    Sie ging ein paar Schritte im Flur hin und her. Phil und ich traten ein, auch wenn Catherine Thompson uns nicht ausdrücklich dazu eingeladen hatte. Phil schloss die Tür.
    Aus dem Nebenraum hörten wir, wie sie ein Lied summte. Der Säugling beruhigte sich daraufhin etwas. Catherine Thompson kehrte schließlich ohne das Kind zu uns zurück.
    »Er ist vom vielen Schreien so müde, dass er wohl gleich einschlafen wird«, sagte sie in gedämpftem Tonfall. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr dann fort: »Hören Sie, ich versuche mich so gut es geht um Cory zu kümmern, aber er ist wie sein Vater, und wenn es so weitergeht, treffen die sich in Zukunft beim Hofgang auf Rikers Island.«
    »Ihr Mann sitzt dort ein?«, fragte ich.
    »Er ist nicht mein Mann. Zum Glück habe ich den Bastard nicht geheiratet.«
    »Und was die Pillen angeht, von denen Sie gerade sprachen …«
    »Ich schwöre Ihnen, er hat sich an die Bewährungsauflagen gehalten. Aber er hat es getan, weil er mir helfen wollte. Wir hatten in dem Monat fast kein Geld, verstehen Sie?«
    »Wovon sprechen Sie jetzt eigentlich?«
    »Na, reden Sie nicht von der Sache mit den falschen Viagra-Tabletten, die Cory über das Internet zu verkaufen versucht hat? Ich betone, versucht . Das steht auch in den Gerichtsunterlagen.« Sie verengte die Augen und sah mich misstrauisch. »Sind Sie wirklich vom FBI? Ich dachte, die wüssten da alles … Vielleicht sollte ich mir Ihren Ausweis noch mal ansehen.«
    »Kein Problem«, sagte ich und hielt ihr erneut meine ID-Card hin. Um ehrlich zu sein, hatte ich an ganz andere Pillen gedacht, als Catherine Thompson über ihren Sohn sprach. Synthetische Drogen zum Beispiel.
    Diesmal nahm Catherine Thompson meine ID-Card in die Hand und sah sie sich sehr genau an. Als ich meinen Dienstausweis zurückbekam, war ihr Gesicht ziemlich blass geworden. Sie schluckte. »Sie sind wegen etwas ziemlich Ernstem hier, oder?«
    »Cory ist ein Zeuge«, erklärte ich. »Wir beschuldigen ihn keines Verbrechens oder Vergehens.«
    Catherine Thompson schien daraufhin wirklich sehr erleichtert zu sein. »Wissen Sie, das ist die erste gute Nachricht, die ich seit langer Zeit höre. Jedenfalls was Cory betrifft. Ich habe ewig nur Ärger mit ihm. Wenn ich im Telefondisplay sehe, dass jemand von der Schule anruft, nehme ich schon gar nicht mehr ab – und jetzt steht das FBI vor der Tür. Da denkt man natürlich wer weiß was.«
    »Wie alt ist Ihr Sohn?«, fragte Phil.
    »Fünfzehn.«
    »Ein schwieriges Alter.«
    »Das wird sich schon einrenken«, versicherte Phil verständnisvoll.
    »Eigentlich hatte ich gehofft, er würde bald etwas erwachsener werden und weniger Probleme machen. Er könnte wirklich langsam aus dem Gröbsten raus sein. Stattdessen habe ich manchmal den Eindruck, es wird immer schlimmer.«
    »Man sollte immer optimistisch bleiben.«
    »So wie Sie reden, haben Sie sicher auch Kinder, Mister …«
    »Agent Decker«, erinnerte Phil sie an seinen Namen.
    Sie lächelte kurz. »Habe ich recht?«
    »Nein, ich habe keine Kinder.«
    »Ich dachte. Sie schienen zu wissen, wovon Sie reden.«
    »Ich war selbst mal fünfzehn«, erwiderte Phil.
    »Verstehe.«
    In diesem Moment ging die Tür auf. Ein Junge mit Baseballkappe und einem viel zu großen Sweatshirt trat ein und stutzte. Er trug in jeder Hand eine Einkaufstüte.
    »Ich hoffe, du hast nicht wieder die Hälfte vergessen, Cory«, sagte Catherine Thompson. »Die beiden Agents vom FBI haben ein paar Fragen an dich.«
    ***
    Cory führte uns in sein Zimmer, in dem es ziemlich chaotisch aussah. Am Fenster stand ein Tisch mit einem Laptop darauf. Und die Webcam war am
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