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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns
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ich Ihnen da also nicht weiterhelfen.«
    »Doch, können Sie«, erklärte Phil und schenkte ihr sein Gute-Laune-Lächeln. »Rufen Sie ihn an, damit wir mit ihm sprechen können.«
    »Ich will es gern versuchen«, antwortete die Angestellte pikiert. Sie wandte sich zur Seite, nahm das schnurlose Telefon eines Festnetzanschlusses und gab eine Kurzwahlnummer ein. Dann lauschte sie dem Rufzeichen und blickte an Phil und mir vorbei ins Leere. Nach einer Weile legte sie auf und ließ das Telefon sinken. Ihr Blick kehrte in die Wirklichkeit zurück, als sie erklärte: »Er hat sein Handy abgeschaltet. Das bedeutet, er ist in einer Konferenz oder einer Besprechung.«
    »Warum haben Sie nicht auf die Mailbox gesprochen?«, fragte ich. »Besuch vom FBI bekommen Sie doch bestimmt nicht jeden Tag.«
    Sie errötete. »Natürlich nicht. Aber Mister Leighton ruft immer mehrmals am Tag an, wenn er auf Geschäftsreise ist. Auf jeden Fall meldet er sich, sobald das jeweilige Meeting zu Ende ist.« Sie straffte ihre Haltung und fügte spitz hinzu: »Aber wenn Sie es wünschen, gebe ich ihm selbstverständlich eine Nachricht durch.«
    »Tun Sie das bitte«, erwiderte ich und gab ihr meine Visitenkarte. »Sagen Sie ihm, er möchte meine Handynummer anrufen.«
    »Gut, ich gebe das weiter, Sir.«
    »Noch etwas, Miss Finnegan«, sagte Phil ernst. »Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, dass wir nicht wegen eines Fahrraddiebstahls ermitteln.«
    »Allerdings kann ich das«, erwiderte sie und maß ihn mit einem empörten Blick. »Ich weiß in etwa, wofür das FBI zuständig ist.«
    »Umso besser«, sagte mein Freund und lächelte wieder. »Deshalb sollten Sie uns nichts verschweigen, was damit zu tun haben könnte.« Er zeigte auf mein iPad. »Falls Sie beispielsweise wissen , für wen Mister Leighton dieses Silberschwert angefertigt hat, und es uns verschweigen, könnte das juristisch als Behinderung von Ermittlungen einer Bundesbehörde ausgelegt werden.«
    Ellen Finnegan sah ihn an, und ihre Augen weiteten sich. Offenbar brauchte sie einen Moment, um Phils Worte zu verdauen. Dann holte sie Luft, wollte zu einer scharfen Erwiderung ansetzen.
    Ich kam ihr zuvor, indem ich den guten Cop spielte und meinen Partner besänftigte: »Natürlich weiß Miss Finnegan, dass sie uns nichts verschweigen darf. Und natürlich ist ihr auch klar, dass sie sich über Anweisungen ihres Vorgesetzten hinwegsetzen muss, wenn sie dadurch hilft, ein Verbrechen aufzuklären.«
    Die Angestellte des Juweliers bedachte mich mit einem dankbaren Blick, nickte bekräftigend und hauchte: »Ich rufe jetzt noch einmal Mister Leightons Mailbox an.«
    Nachdem sie den Anruf erledigt hatte, ließ ich mir die Geschäftskarte des Juweliers geben, auf der seine Telefonnummern einschließlich der privaten vermerkt waren. Zusätzlich druckte mir Miss Finnegan die Kontaktdaten ihres Chefs in Chicago aus, faltete das Blatt Papier zusammen und übergab es mir lächelnd. Meinen Partner würdigte sie keines Blickes mehr.
    »So verscherzt man sich alle Sympathien«, seufzte Phil, als wir im Wagen saßen. »Warum hast du den Part nicht übernommen?«
    Ich fuhr los und antwortete: »Du hattest deinen Anruf von Karen. Dafür habe ich ein bisschen Zuwendung von Miss Finnegan bekommen.«
    Mein Freund grinste sich eins. Und netterweise verzichtete er auf den Hinweis, dass eigentlich er Miss Finnegans Freundlichkeit mir gegenüber bewirkt hatte – durch seine Rolle als böser Cop.
    Es war bereits nach elf Uhr, als wir die Federal Plaza erreichten. Phil meldete unser Eintreffen per Funk und ließ Mr High mitteilen, dass wir auf Abruf bereit waren, ihm über den aktuellen Stand der Dinge zu berichten. Ich rangierte den Jaguar an seinen Stammplatz in der Tiefgarage des Federal Building, und wir fuhren mit dem Fahrstuhl in den 23. Stock. In unserem gemeinsamen Büro zeigte ein Lämpchen meines Telefons, dass der Anrufbeantworter eine Nachricht gespeichert hatte. Dr. Maureen Gaynard bat um Rückruf. Ich erledigte das sofort.
    »Als Yalena Valdés am Strand von Tottenville gefunden wurde«, erklärte die Gerichtsmedizinerin, »war sie vier Tage tot. Einzelheiten über den Zustand der Leiche erspare ich Ihnen. Das Wesentliche, bevor ich zur Todesursache komme: Wir haben verwertbares DNA-Material gefunden und gesichert. Zum einen handelt es sich um vaginale Spermaspuren. Nach unseren Feststellungen muss Yanela unmittelbar vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr gehabt haben. Zum anderen befanden sich
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