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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns
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versuchten es auf die gleiche Weise; sie kamen uns von vorn entgegen.
    Es gelang uns, ein paar Zeitungsreporter zur Vernunft zu bringen; sie ließen sich überreden, zur Seite zu treten. Aber dann erreichten wir den harten Kern der Frauen und Männer, die im Kampf um das beste Bild und die beste Story keine Rücksicht nahmen. Sie schoben, drängten und stießen sich, schrien sich an und glaubten allen Ernstes, auf diese Weise ein Wort mit dem verhafteten Unterweltboss wechseln zu können.
    Phil und ich kamen nicht weiter. Joe und Les saßen vorn fest, weit vor dem Punkt, an dem sich die Motorhaube des Streifenwagens befinden musste. Ich spielte mit dem Gedanken, einen Warnschuss abzufeuern. Doch ich verwarf den Gedanken ebenso schnell, wie er mir in den Sinn gekommen war. Panik konnte ausbrechen und alles noch viel schlimmer machen. Die Sicherheit unserer Gefangenen würde nicht mehr gewährleistet sein. Wie auch immer, wir brauchten Unterstützung. Es waren noch genügend Cops auf dem Gelände der Villa. Ich griff zum Handy.
    Im selben Augenblick gefror mir das Blut in den Adern.
    Der Mann war plötzlich da.
    Irgendwie hatte er es durch das Gewühl geschafft – nur noch drei Schritte vom Streifenwagen entfernt und etwas weiter von mir.
    Zuerst sah ich nur seinen hochgereckten Arm und die Pistole in seiner Hand.
    Dann, als die Journalisten die Waffe bemerkten und entsetzt auseinanderwichen, erkannte ich ihn.
    Jackson Payne! Kaum hatte er Platz, ging alles rasend schnell.
    Schreiend ergriffen die Frauen unter den Medienleuten die Flucht. In wilder Hast suchten auch die Männer das Weite. Etliche von ihnen flohen in meine Richtung, rannten mich fast über den Haufen. Phil erging es nicht besser. Wir zogen unsere Dienstwaffen. Durch eine Lücke im Gedränge sah ich Joe und Les, die ebenfalls ihre Waffen gezogen hatten und sich gegen die Fliehenden stemmten.
    Nur eine Sekunde zu viel hatte Jackson Payne freien Raum. Er riss die Fondtür des Streifenwagens auf.
    Vorn sprang der uniformierte Cops heraus, riss seine Dienstpistole in Schussposition.
    Payne tötete den Mann mit einer einzigen Kugel, bevor er durchziehen konnte. Der Cop kippte zurück hinter das Lenkrad.
    Payne schwenkte seine Waffe in den Fond. Ich hörte Chevalier schreien.
    Ich kam frei, hatte die Pistole im selben Moment im Anschlag. »Nicht …!«, brüllte ich noch. Das »schießen« kriegte ich nicht mehr heraus. Es ging im Krachen seiner Waffe unter.
    Ich feuerte dennoch. Bevor er ein zweites Mal abdrücken konnte, jagte ich ihm eine Kugel in den rechten Oberarm. Die Wucht des Einschusses riss seinen Arm nach links. Er schrie auf. Seine Hand prallte gegen den Türholm, und die Waffe fiel herunter. Er krümmte sich, wankte zur Seite und fand Halt am vorderen linken Kotflügel. Dort nahmen ihn Joe und Les in Empfang.
    Phil war zur Stelle, sicherte Paynes Pistole und beugte sich in den Wagen. Gleich darauf kam er wieder hervor.
    »Er lebt noch!«, rief mein Freund.
    Ich holsterte meine SIG und hielt mein Handy hoch. Dann, als ich zwei Rettungswagen angefordert hatte, zuckten die ersten Blitze auf, und Scheinwerfer tauchten mich in gleißendes Licht. Geblendet schloss ich die Augen, vermochte nicht zu erkennen, wer von den Journalisten die Kollegen und mich anschrie. Es spielte ohnehin keine Rolle, denn was sie schrien, traf mich bis ins Mark. Und ich wusste, dass es meinem Partner und den Kollegen keinen Deut besser ging.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das Richtige tun, Agents?«
    »Ganz New York wird gegen Sie sein!«
    »Jackson Payne ist ein Held!«
    »Der Mann hat in Notwehr gehandelt!«
    »Sie haben ihn daran gehindert, sich zu wehren!«
    So und ähnlich ging es auch dann noch weiter, als der Rettungswagen eintraf.
    Wir wussten, wie die Schlagzeilen lauten würden. New York hatte einen neuen Helden, einen Mann, der seine Frau rächen wollte, indem er ihren Mörder, einen berüchtigten Boss aus dem organisierten Verbrechen, zur Strecke brachte. Und allem Anschein nach waren die Medienvertreter wirklich der Meinung, dass Jackson Payne in Notwehr gehandelt hätte. Gegenüber dem Cop, der sich als Geraldo Santos entpuppte, war das zweifellos der Fall gewesen – nicht aber gegenüber Chevalier, der unbewaffnet und in Handschellen im Fond gesessen hatte.
    Die Cops vom Villengrundstück trafen ein und bildeten einen Absperrungsring, hinter dem die Journalisten ausharren mussten, als die Ambulanzwagen eintrafen. Der Streifenwagenfahrer, den Santos
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