Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons
Autoren: Stephanie Seidel
Vom Netzwerk:
Golloks übrig gelassen hatten, zur Eiablage. Ein großes, blau schillerndes Insekt, dem es scheinbar nichts ausmachte, dass ihm zwei Beine fehlten, landete auf der reglosen Gestalt Miki Takeos. Geschäftig trippelte es herum, suchte nach einer guten Stelle für die Aufzucht der nächsten Brut.
    Urplötzlich schlug eine Hand auf die Brust des Androiden. Es knackte, als das getroffene Insekt zerplatzte.
    Takeos Systeme, die bei dem Angriff der Klone schwer beschädigt worden waren, beendeten ihre Selbstreparatur und fuhren wieder hoch. Er öffnete die Augen - und sie funktionierten beide, ließen sich hin und her bewegen. Takeo erblickte eine vertraute Gestalt an seiner Seite. Sie lächelte ihm zu.
    »Willkommen zurück im Leben!«, sagte Captain Roots.
    Der Android richtete sich auf. »Ich bin froh, Sie wiederzusehen, Captain! Aber Ihr Anblick ist… nun ja: gewöhnungsbedürftig!«
    Roots lachte, verzog aber schon im nächsten Moment das Gesicht. Offenbar hatte er Schmerzen. Seine Hose war so zerfetzt, dass ganze Streifen herunterhingen. Blutige Schnitte kamen darunter zum Vorschein. Seine ebenfalls zerfetzte Jacke lag zusammengerollt an der Stelle, wo er wohl eben noch geschlafen hatte, und Roots' Hemd war um dessen Kopf gewunden. Wie ein schmutzig grauer, blutiger Turban, von Schlingpflanzen gehalten. Das gab dem Captain ein verwegenes Aussehen.
    »Mir fehlen noch einige Erinnerungen«, sagte Takeo zögerlich. »Ich weiß noch, dass sich riesige Tentakel um unseren Gleiter legten und ihn zu Boden rissen.«
    Roots nickte. »Die ganze Nase ist abgebrochen«, berichtete er. »Dabei hat ein Trümmerteil meine Gurte zerschnitten. Ich wurde aus der Maschine geschleudert und kam zwischen Büschen wieder zu mir. Einige Rippen sind gebrochen, außerdem habe ich eine Gehirnerschütterung. Ansonsten bin ich okay.« Er senkte den Kopf. »Was man von meinen Männern nicht behaupten kann.«
    »Keine Überlebenden?«, fragte Takeo.
    Roots schüttelten den Kopf. »Wir liegen seit zwei Tagen hier. In dieser Zeit habe ich kein Lebenszeichen finden können.«
    »Warum sind Sie nicht nach Waashton aufgebrochen?«
    Roots schien entrüstet. »Ich konnte Sie doch nicht hier liegen lassen! Ihre Lebenszeichen waren immerhin stabil.« Er deutete auf den Kopf des Androiden. »Jedenfalls hatte ich gehofft, dass das blinkende Lämpchen an Ihrer Schläfe so etwas wie ein Puls wäre.«
    »Die Status-LED meines Diagnoseprogramms«, korrigierte Takeo und fügte hinzu: »Danke, dass Sie bei mir gewacht haben.«
    Ächzend stand er auf. Sein verknicktes Bein ragte noch immer nach vorn, doch das Reparaturprogramm hatte wenigstens erreicht, dass der Winkel jetzt verkürzt war und Takeo laufen konnte. Er streckte die Hand nach Roots aus.
    »Kommen Sie, Captain! Wir müssen zurück nach Waashton und Vorkehrungen treffen für den Fall, dass dieses Tentakelmonster versucht, die Stadt anzugreifen.«
    »Wenn das nicht längst geschehen ist«, sagte Roots düster.
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher