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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons
Autoren: Stephanie Seidel
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Militärfahrzeug auf, ein Hummer. Er raste heran und stoppte auf Höhe der Soldaten mit kreischenden Bremsen, drehte sich dabei noch ein Stück um sich selbst. Mr. Black sprang aus dem Wagen, einen Driller in der Hand.
    Es war bizarr. Black war selbst ein Klon, gezüchtet aus der DNA des letzten US-Präsidenten vor dem Kometeneinschlag: Arnold Schwarzenegger. Nun erhob er seine Waffe gegen seinesgleichen.
    Einen winzigen Moment zögerte auch er. Aber Black wusste, dass es keine Alternative gab. So friedlich würden die Doppelgänger nicht bleiben, das hatten sie bereits bewiesen. Besser, es kam hier draußen zu Kampfhandlungen als im Stadtzentrum, wo sich die Zivilisten aufhielten.
    Sein erster Schuss traf einen der nackten Jugendlichen in die Brust. Das Projektil explodierte - und verwandelte die bislang schweigende Prozession in eine Horde Killer. Offensichtlich hatte es nur dieses ersten Toten bedurft, um ein Angriffsprogramm in den Klonen auszulösen.
    Waffenläufe flogen hoch, richteten ihre Mündung auf die Barrikaden. Die nackten Jugendlichen sprangen zur Seite, machten die Schussbahn frei. Die Klonsoldaten eröffneten das Feuer. Die Ersten von Garretts Männern, die nicht rechtzeitig in Deckung gingen, wurden getroffen, stürzten rücklings zu Boden.
    Eine Schrecksekunde verging, dann schossen die Truppen zurück. Dauerfeuer aus schweren Geschützen knatterte den Angreifern entgegen. Die Doppelgänger suchten keine Deckung, rannten nicht weg. Sie bleiben dicht zusammen und schossen, bis sie tot auf dem Asphalt lagen.
    Black begriff zu spät: Sie hatten dem wahren Angreifer Deckung gegeben!
    Denn plötzlich wuchs etwas aus ihrem Pulk heraus. Wie eine riesige braune Halbkugel stieg es über ihre Köpfe - und platzte auseinander. Tentakel fauchten durch die Luft, schlugen auf die Barrikaden, fegten sie weg, als wären sie aus Pappe. Wieder und wieder klatschten grässliche Fangarme herunter, erschlugen die Menschen gleich dutzendweise. Andere wurden gepackt, in die Höhe gerissen und über die Menge fortgeschleudert.
    Black erkannte, dass die Soldaten nichts ausrichten konnten gegen das Monster. Es schien gegen Kugeln und sogar Drillermunition immun zu sein. Hier waren eindeutig größere Kaliber vonnöten!
    »Feuert weiter auf die Scheinsoldaten!«, brüllte Black. »Sie dürfen die Innenstadt nicht erreichen! Haltet Abstand zu der Kreatur!«
    Damit sprang er in den Hummer, riss den Wagen herum und gab Gas. Er musste die anderen warnen. Wenn dieses Monstrum das Stadtzentrum erreichte, war alles aus. Diesmal würde ihnen der Pflanzensud nicht helfen.
    »Verdammte Scheiße!«, fluchte Mr. Black und vergaß für einen Moment seine gute Erziehung. »War ein verfluchtes Scheiß-Monster nicht genug? Muss es jetzt noch ein zweites sein?«
    Die schnurgerade Straße ließ ihm endlich etwas Zeit, über die letzten Minuten nachzudenken. Diese Kreatur - hatte sie nicht ein Gesicht besessen… ein menschliches Gesicht? Er meinte es für Sekundenbruchteile gesehen zu haben. Und verdammt noch mal - irgendetwas daran war ihm bekannt vorgekommen! Auch wenn er sich nicht erinnern konnte, was.
    ***
    »Wallace! Wallace, verdammt, melden Sie sich!« Über Querstraßen raste Mr. Black zur nächsten Barrikade am Rand der Innenstadt. Er wusste, dass der Bürgermeister dort die Stellung hielt, hatte bis vor kurzem Funkkontakt zu ihm gehabt. Doch jetzt antwortete Wallace nicht mehr. Black befürchtete das Schlimmste. Sicher war der Angriff des äußeren Verteidigungsringes nicht nur an der einen Stelle erfolgt. Hatten sich die Doppelgänger anderswo leichter Zugang verschafft? Waren sie bereits in der Stadt? Black brach kalter Schweiß aus.
    Krachender Donnerschlag ließ die Luft erzittern. Irgendwo zuckten Blitze. Das Gewitter brach los! Endlich Abkühlung - aber niemand würde sich darüber freuen können.
    Funksprüche kamen herein, teilweise gestört durch die statische Aufladung der Luft. Im Regierungsviertel war es zu einer Massenpanik gekommen, als plötzlich Jugendliche auftauchten und die Menschen angriffen. Sie wurden identifiziert: die Gideon-Brüder, Manuel Garcia und ein Schwarzer aus den Goonshacks. In mehrfacher Ausfertigung! Sie mussten sich schon im Vorfeld Kleidung besorgt und unter die Leute gemischt haben, und nun schürten sie das Chaos.
    Mr. Black schüttelte ungläubig den Kopf. Das alles konnte nicht das Werk eines tumben Monsters sein! Das sah nach einer ausgefeilten strategischen Planung aus! Aber wer mochte
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