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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer
Autoren: Jason Dark
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Allein wenn ich daran dachte, kroch mir schon eine Gänsehaut über den Rücken. Ich wußte aber auch, daß ich nicht der Einzige war, der sich dafür interessierte.
    Schade, daß ich mich verzettelt hatte. Manchmal soll man es eben nicht zu eilig haben.
    Ich warf noch einen letzten Blick in die Tiefe, dachte an den Modergeruch und sah plötzlich in der Gruft die Bewegung. Gleichzeitig hörte ich ein Schaben.
    Sofort stand ich wieder unter »Strom«.
    Hatte jemand vor mir die Gruft gefunden? Ich wußte es nicht und konzentrierte mein Augenmerk auf den Schatten, der sich nicht weit vom Sarg entfernt bewegte.
    Welche Umrisse hatte er? War es ein Mensch? Ich wußte es nicht, sah aber, daß er sich plötzlich zurückhielt und nicht näher an den staubigen Sarg heranwagte.
    Wenn der Fremde, der unten in der Gruft lauerte, mich bisher noch nicht entdeckt hatte, so sollte dies auch so bleiben. Ich wollte noch vorsichtiger sein, wenn ich mich dem alten Moderkeller auf einem anderen Weg näherte.
    Leise ging ich zurück und berührte das Gitter nur mit den Zehenspitzen und den Ballen. Keine unnötigen Schwingungen, die sich als Schattenspiele auf dem Gruftboden abzeichneten. Das hätte den oder die, die dort unten lauerten, nur mißtrauisch werden lassen.
    Daß der Sarg bewacht wurde, davon hatte keiner gesprochen.
    Nicht jeder Informant konnte alles wissen.
    Gefahr!
    Der Schock war da, ein Adrenalinstoß, der heiß durch meinen Körper fuhr und die Alarmglocken in meinem Hirn zum Klingeln brachte. Vor mir sah ich nichts, aber hinter mir mußte jemand lauern.
    Ich wollte herumwirbeln, gleichzeitig befand sich meine Hand schon auf dem Weg zur Beretta, aber der andere, für mich noch Unsichtbare, war schneller gewesen.
    Und mit ihm die verfluchte Nylonschlinge. Ich sah diesen dünnen Schatten vor meinem Gesicht entlanghuschen, in derselben Sekunde spürte ich ihn schon am Hals, und dann zog sie jemand gnadenlos zu…
    ***
    Automatisch war meine rechte Hand, mit der ich die Pistole hatte greifen wollen, nach oben geschnellt. Eine reine Reflexbewegung, da ich die verdammte Schlinge haben mußte und auch den Kerl, der hinter mir stand und sie hielt.
    Ich schlug beide Arme nach hinten. Vielleicht hatte ich Glück und konnte ihn an den Haaren erwischen. Wenn ich ihn erst einmal hatte, gab es einige Tricks, um ihn über meine Schulter schleudern zu können.
    Das alles reichte nicht aus. Der Typ hinter mir war ein Profi. Er hielt genau den Abstand, den er brauchte, und er zerrte zudem an der verdammten Nylonschlinge.
    Mein blitzschnell und ansatzlos geführter Tritt mit dem rechten Bein verpuffte ebenfalls, so daß mir nur noch die Beretta blieb und das Feuern über meine Schulter hinweg.
    Der andere hatte Katzenaugen. Er sah meine Ziehbewegung und reagierte gleichzeitig mit einer Heftigkeit, die mich überraschte.
    Zwar hielt ich die Waffe in der Hand, der harte Ruck aber riß mich nach hinten. Um nicht zu stürzen, bewegte ich automatisch die Beine und taumelte dem anderen praktisch in seinen Würgezug hinein.
    Und in den Schlag.
    Er hatte mein Handgelenk getroffen. Wie mein Gegner das fertiggebracht hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls geriet ich noch mehr ins Hintertreffen, da ich meine Beretta nicht mehr halten konnte. Sie rutschte mir aus den Fingern, tickte einmal auf ein Gitterrechteck, drehte sich und rutschte durch die Öffnung.
    In der Gruft schlug sie auf. Zwischen dem staubigen Sarg und der Steinwand blieb sie liegen.
    Ich kämpfte weiter.
    Es waren wilde Bewegungen, mit denen ich mich befreien wollte, holte immer weit aus und hatte einmal Glück, als ich ein Gesicht streifte. Sogar den Schweiß der Haut spürte ich an meinen Fingerknöcheln.
    Ein dumpfer Fluch drang an meine Ohren, auch ein heftiges Keuchen, denn der andere hatte nun ebenfalls seine Schwierigkeiten. Er hatte wohl mit weniger Widerstand gerechnet.
    Ich griff zu einem Trick. Das mußte ich einfach tun, denn lange konnte ich diese Qual nicht mehr durchstehen.
    Ich sackte in die Knie. Es war nur zu fünfzig Prozent Schwäche, den Rest schauspielerte ich. Allerdings nahm die Schwäche zu, denn der Kerl ließ einfach nicht los.
    Meinen Hals spürte ich kaum noch. Unter dem Kinn begann ein höllisches Brennen. Es setzte sich fort, bis es beide Ohren erreicht hatte.
    Ich hörte ihn hechelnd lachen und auch näher kommen. Jedenfalls vibrierte neben mir das Gitter.
    Ich trug noch den Dolch bei mir, und ich stand vor der Entscheidung, ihn zu ziehen und damit
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