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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes
Autoren: Oliver Fröhlich
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um eine brillante Geschichte! Eine Krankheit entvölkerte große Teile des Landes USA und die Überlebenden fanden sich in Vorbereitung auf ihr letztes Gefecht in zwei Lagern zusammen.
    Damon seufzte. Ausgerechnet jetzt musste Braxton die Crew auffordern , in der Steuerkanzel zu erscheinen. Dabei hätte er zu gerne noch erfahren, ob Nick Andros die Bombe rechtzeitig entschärfen konnte, die Harold Lauder im Schrank versteckt hatte. So wie es aussah, würde er das wohl erst beim Nachhauseflug herausfinden.
    Der Summer erklang. Er öffnete und Ricard L. Pert trat ein. Wie Damon war er Techniker in der Crew und bewohnte deshalb eine Kabine in einiger Entfernung von der Kommandozentrale. Nicht wie beispielsweise der Navigator, der aufgrund seiner Wichtigkeit über einen Raum fast schon in Spuckweite der Kanzel verfügte.
    Ric verzog das Gesicht, als er die Musik bemerkte, die leise durch Damons Kabine trieb.
    I'm being followed by a moon shadow
    moon shadow, moon shadow.
    »Was hörst du denn da für einen Mist?«, fragte er. »Das ist doch bestimmt wieder so eine Erdengrütze, oder?« Wenn er lächelte, verzogen sich die streifenartigen Pigmentierungen um seinen Mund zu einem Grinsen. Eine Laune der Natur, um die Damon ihn beneidete. Seine Einfärbungen hingegen verteilten sich wie bei den meisten Marsianern zufällig über den Körper.
    »Du Banause! Das ist Cat Stevens und keine Grütze.«
    »Cat Stevens? Was hatten die damals nur für eine merkwürdige Sprache. Hätte das nicht eigentlich Steven's Cat heißen müssen? Na egal, kommst du mit nach vorne?«
    »Natürlich.« Damon schaltete die »Erdengrütze« aus und folgte Ric nach draußen.
    Als sie an der Krankenstation vorbeikamen, hielten sie inne.
    »Lass uns noch eben nach Sam schauen«, meinte Damon. »Vielleicht ist sie noch hier.«
    Samantha »Sam« Gonzales war eine von zwei Medizinerinnen an Bord. Aufgrund der Checks, die man vor dem Start über sich ergehen lassen musste und die sicherstellten, dass man nur mit bester Gesundheit ins All flog, waren Schiffsärzte vermutlich diejenigen Besatzungsmitglieder, die sich am meisten langweilten. Da man auf dem Mars aber nicht wusste, ob die Funkverbindung zur Mondstation tatsächlich nur wegen eines technischen Defekts ausgefallen war, sollte die CARTER IV für alle Eventualitäten gerüstet sein.
    So befanden sich neben Damon und Ric noch drei weitere Techniker an Bord, um auch Reparaturen durchzuführen, die über den Austausch eines lächerlichen Funkanlagenbauteils hinausgingen. Die Laderäume waren vollgestopft mit technischem Gerät, falls sich eine Explosion, ein Meteoriteneinschlag oder was auch immer ereignet haben mochte.
    Für den - wie Damon fand: nicht gerade wahrscheinlichen - Fall einer Invasion von der Erde hatten die Verantwortlichen auf dem Mars sogar drei Männer mitgeschickt, die offiziell dem Sicherheitsmagistrat angehörten. Aufgrund ihres Trainings, das sie selbst an Bord im Sportbereich unermüdlich fortführten, und der körperlichen Konstitution hielt Damon jedoch die Bezeichnung Soldaten für zutreffender. Zu deren Ausrüstung gehörten unter anderem die so genannten Dual-Neutralisatoren, neu entwickelte Handfeuerwaffen, die wie Neuronenblocker Impulse, zusätzlich aber auch Projektile verschießen konnten.
    Auf dem Mars schloss man wirklich keine Möglichkeit aus. Man hielt es sogar für denkbar, dass die Erdenmenschen Matthew Drax und Aruula versehentlich einen Keim auf dem Mond eingeschleppt und damit die Stationsbesetzung außer Gefecht gesetzt hatten, und das trotz Desinfektion, Dekontamination oder jeder anderen nur erdenklichen -tion . Ein ähnlich absurder Gedanke wie die Invasion von der Erde.
    Dennoch langweilte sich an Bord deshalb nicht wie üblich nur ein Mediziner, sondern gleich deren drei. Zwei davon weiblich, hübsch und fürchterlich nett. Der dritte hingegen, ein Arzt mit dem exotischen Namen Waltar Rejo Shang, ein alternder Glatzkopf mit dem Hang zur Selbstdarstellung und Plauderhaftigkeit, war eine ausgesprochene Nervensäge.
    Kurz nach dem Start hatte Damon Samantha Gonzales, die hübschere und nettere der beiden Medizinerinnen, gebeten, Waltar zu untersuchen. Er äußerte die Vermutung, dass dessen Haut zu eng für den Körper sei. Auf Sams Frage, wie Damon denn auf so einen Unsinn käme, hatte er geantwortet: »Weil sein Mund aufgeht, sobald er sich hinsetzt.« Daraufhin hatte Sam einen Lachanfall erlitten, wie er in der Geschichte der Medizin einmalig gewesen
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