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268 - Schritt in die Unsterblichkeit

268 - Schritt in die Unsterblichkeit

Titel: 268 - Schritt in die Unsterblichkeit
Autoren: Jo Zybell
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stand Margot jetzt vor ihm. »Du guckst auch auf ihren Hintern, und was mich fuchsteufelswild macht: Sogar in ihre Augen schaust du, und zwar viel zu lange für meinen Geschmack, und viel zu tief!« Der Nachrichtensprecher erzählte von einer Sturmflut im Mittelmeer; zahllose Menschen waren ums Leben gekommen.
    Marc Teller zog die schmollende Frau an sich, begann ihre Brüste zu küssen. »Ich werde mich bessern, versprochen.« Der Nachrichtensprecher zitierte den amerikanischen Präsidenten. Der griff die Opposition an, die ihm wegen der Haushaltskrise Druck machte.
    Stocknüchtern schien Teller auf einmal wieder zu sein. Über sämtliche Wölbungen des üppigen Frauenkörpers glitten seine Hände. Er knurrte behaglich. Margot öffnete seinen Hosenbund und schälte ihn aus seinen Kleidern. Der Nachrichtensprecher berichtete von zwei schottischen Hobbyastronomen, die einen bisher unbekannten Kometen entdeckt hatten.
    »Wenn du was mit Biggy anfängst, bring ich dich um.« Margot schob den nackten Mann ins Bad. »Zur Strafe für deine lüsternen Blicke bekomme ich jetzt einen sehr langen und sehr nassen Gute-Nacht-Kuss…« Sie zog die Vorhänge der Duschkabine zur Seite und schob Teller in die Wanne. Kurz darauf hörte man das Wasser aus dem Brausekopf strömen.
    »… nach seinen Entdeckern heißt der neue Komet ›Christopher-Floyd‹«, berichtete der Nachrichtensprecher, und weder Margot Waller noch Marc Teller hörten ihm zu. »Das Astrophysical Observatory am Smithsonian in Cambrigde, Massachusetts, befasst sich seit den Morgenstunden mit der Berechnung der Kometenbahn…«
    Das Seufzen und Stöhnen aus der Dusche wurde heftiger und lauter. Die Lustschreie des Liebespaares vermischten sich mit der Stimme des Nachrichtensprechers. »… demnach wird ›Christopher-Floyd‹ in nicht einmal fünfzehn Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorbeiziehen. Über den genauen Zeitpunkt, an dem der Komet sein Perihel - seinen sonnennächsten Punkt - schneiden wird, wollte Professor Dr. Smythe sich nicht äußern…«
    Minuten später öffnete sich der Duschvorhang. Auf den Armen trug Marc Teller die vor Nässe triefende Margot aus dem Bad. Im Radio lief ein Dylansong: The times, they are a-changin'. Teller legte die wollüstig seufzende und sich räkelnde Frau nass, wie sie war, auf das Bärenfell vor dem Bett und beugte sich über sie.
    Plötzlich krachte es, wie von Explosionslärm. Beide fuhren hoch und lauschten.
    »Was war das?«, flüsterte Margot ängstlich. »Ein Gewitter?«
    »Ausgeschlossen.« Teller stand auf. »Im letzten Wetterbericht war von einem stabilen Hochdruckgebiet die Rede.« Er ging ins Bad und griff sich ein Handtuch.
    Wieder krachte es, als würde draußen ein Schuss fallen. Margot schrie auf. »Ich hab Angst, Marc…!«
    »Keine Sorge, Darling, ganz ruhig…« Hastig suchte Teller seine Kleider zusammen.
    »Piraten!«, tönte plötzlich Nathanaels Stimme aus dem Bordfunk. »Kommen Sie schnell auf die Brücke, Mr. Teller! Piraten greifen die MOTHER NATURE an…!«
    ***
    20. April 2526
    Sie nannten das Ding »Allzweckanzug«. Matthew Drax nannte es »Ritterrüstung«.
    Ja, wie ein Ritter aus den guten alten Vorzeiten fühlte er sich in dem »Allzweckanzug«, den ihm die Marsianer überlassen hatten. Extra für ihn angefertigt hatten sie das gute Stück, ein Maßanzug gewissermaßen. Anders als bei einem Edelzwirn allerdings spürte der Mann von der Erde das Gewicht der teuren Körperhülle bei jedem Schritt, den er und Aruula auf den Zeitstrahl zu machten. Und das trotz der im Vergleich zur Erde geringeren Schwerkraft auf dem Mars.
    Ungelenk fühlte er sich; und so bewegte er sich wohl auch. Aruula nämlich fasste unvermittelt seine Hand. Sie sah wohl, wie steifbeinig er voran stelzte. Zusammen gingen sie weiter.
    Gleich nach dem Frühstück mit dem Präsidentenpaar in Elysium hatte man Matt und Aruula mit einem Shuttle nach Utopia gebracht, der Stadt am Fuße des Mie-Kraters. Chandra, Clarice und Vogler begleiteten sie.
    Während eine Chirurgin - diesmal war es nicht Julanda Saintdemar - den Telepathieblocker aus Aruulas Stirn entfernte, begleitete ein Wissenschaftler Matt in die unterirdische Tunnelfeldanlage. Aus einem mitgeführten Koffer nahm er fast andächtig den etwa dreißig Zentimeter langen, dunklen und leicht spindelförmigen Kombacter und reichte ihn dem Mann aus der Vergangenheit.
    Matt orientierte sich kurz, dann schob er die hydreeische Allzweckwaffe in eine Kristallröhre,
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