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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag
Autoren: Marc A. Herren
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wie sich etwas verändert, kann aber nicht darauf reagieren.«
    »Kann es sein, dass seine Mentalfunktionen einfrieren?«, fragte Diamond. »Der Druck nimmt stetig ab. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass VATROX-VAMU langsam gelähmt wird ... «
    Rhodan rieb sich am Kinn. »Da könntest du recht haben, Mondra.«
    *
    Sieben Minuten später.
    VATROX-VAMU kam erneut zum relativen Stillstand. Die Energiewerte fluktuierten in unregelmäßigen Abständen.
    Sollte es das etwa gewesen sein?
    Kann es wirklich so einfach sein?, fragte sich Rhodan.
    »Das kann es nicht gewesen sein«, sagte Diamond. »Als wir ihm mit drei Krathviras und den Fesselfeldern zu Leibe rückten, schüttelte er alles ab. Inzwischen hat er erste Energie aus dem PARALOX-ARSENAL aufgenommen - und wir stoppen ihn mit einem einzigen Vamu-Kerker? Da ist doch etwas faul!«
    »Du hörst keine Widerworte«, gab Rhodan nachdenklich zurück. »Es gibt einen anderen Grund, weshalb er dort draußen verharrt. Entweder fürchtet er uns oder - was viel wahrscheinlicher ist - das PARALOX-ARSENAL. Oder ...«
    »Oder was, Perry?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Ach, nichts. Ich habe langsam das Gefühl, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Wie auch immer: Wir müssen davon ausgehen, dass VATROX-VAMU jetzt nicht plötzlich ein Problem mit unseren technischen Spielereien hat. Er verfolgt einen Plan - und ich gehe nicht davon aus, dass wir ihn mögen werden.«
    Rhodan hatte den Mund noch nicht geschlossen, als der mentale Druck innerhalb von Sekundenbruchteilen zu nie erlebter Intensität anwuchs. Explodierte.
    Rhodan wusste, dass er starb.
    Nein, falsch. Dass er eigentlich hätte sterben müssen.
    Aber das Echo der mentalen Explosion verhallte. Wenige Atemzüge lang rauschte es in Rhodans Innerem, als tropfte Regen auf einen Schutzschirm.
    Dann war da nur noch Stille. Der Druck verschwunden.
    »Was war das?« Shanda Sarmotte stöhnte. Ein dünner Blutfaden rann aus ihrem linken Nasenloch.
    »Irgendetwas ist geschehen«, sagte Rhodan. Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete er die Anzeigen in der Holosphäre. »Wie interpretiert ihr VATROX-VAMUS Vitalimpulse?«
    »Sie flackern!«, gab Diamond sofort zurück. »Gleichzeitig werden die Kurven flacher. Es scheint, als würde er stetig schwächer.«
    »Ich gehe davon aus ...«, begann Rhodan, als das Konzept Lloyd/Tschubai unvermittelt aufschrie.
    »Er hat es ebenfalls getan! Ich muss ihn aufhalten!«
    Der absurde Gedanke, der Rhodan in den letzten Minuten hartnäckig verfolgt hatte, blühte erneut auf, ließ sich durch Ratio nicht verjagen.
    Lloyd/Tschubai wankte. Instinktiv machte Rhodan einen Schritt auf das Konzept zu, packte seinen Oberarm. Mühelos schüttelte es Rhodans Hände ab.
    »Wer?«, fragte Rhodan scharf. »Wer hat was getan und wer spricht durch euren Mund?«
    »Mikru«, sagte das Konzept, ohne auf Rhodans Fragen einzugehen. »Projizier mir ein spiegelndes Feld!«
    Sofort flimmerte die Luft vor Lloyd/ Tschubai und eine spiegelnde Fläche entstand.
    Rhodan fühlte, wie ihm kalte Schauer über den Rücken glitten.
    »Lotho«, sagte er. »Wie interpretierst du dieses Bild?«
    »Ich habe einen Verdacht«, kam es aus dem blauschwarzen Mund des Metallmannes.
    Sarmotte, Diamond und DeHall erhoben sich rasch, traten zu Rhodan und Keraete.
    Im projizierten Feld spiegelten sich zwei unterschiedliche Menschen.
    »Fellmer Lloyd«, stieß Mondra Diamond aus.
    Rhodans Nackenhärchen stellten sich auf. »Fellmer Lloyd und Ras Tschubai«, bestätigte er. »Nicht der Konzeptkörper spiegelt sich, es sind die Originalkörper seiner beiden Bewusstseine!«
    Das Konzept hob seine rechte Hand über den Kopf. Synchron machten die Arme der beiden gespiegelten Körper die Bewegung mit.
    Ein goldener Funke schoss aus der Hand, dann folgten weitere, immer mehr, steigerten sich zu einem wahren Funkenschauer, der das Konzept und die beiden Körper im Spiegelfeld einhüllte.
    Mehrere gepresste Atemzüge lang sah Rhodan nichts anderes als einen knisternden Funkenfall.
    »Sieh nur, Perry!«, stieß Mondra aus. »Die Hand: Sie hat sich verändert!«
    Erst in diesem Augenblick sah Rhodan, wovon seine Partnerin sprach. Der SERUN-Handschuh des Konzepts hatte sich in eine menschliche Hand verwandelt. Sie wirkte männlich, ein paar braune Flecken ließen auf eine ältere Person schließen, zu der sie gehörte.
    Schlagartig fiel die Anspannung von Rhodan ab. Er fühlte, wie ihm die Erleichterung Tränen in die Augen trieb.
    Der
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