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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag
Autoren: Marc A. Herren
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»Jetzt, Rhodan! Wir müssen handeln, sonst ist alles verloren!«
    Rhodan blickte misstrauisch in das dunkelhäutige Gesicht. Ras' Körper maß an die zwei Meter, war eine Handbreite größer als der terranische Resident. »Was soll das heißen? Für wen ist sonst alles verloren? Euch? Uns?« Er zögerte einen Herzschlag lang, bevor er hinzufügte: »Für ES?«
    Das Konzept bedachte ihn mit einem prüfenden Blick. Die Verwirrtheit und Schwäche, die Lloyd/Tschubai vor Sekunden noch ausgestrahlt hatte, schien wie weggewischt zu sein.
    »Vertrau mir! Ich habe dir nicht alles verraten, damit du es nicht verraten kannst, falls mein Plan scheitern sollte.«
    »Moment!« Rhodan stutzte. Er konnte normalerweise zu jedem Zeitpunkt zweifelsfrei feststellen, welches Bewusstsein gerade durch den Mund des Konzeptkörpers sprach, weil er die beiden Mutanten seit Ewigkeiten kannte. Aber nun war alles anders. »Wer von euch beiden spricht gerade? Ras? Fellmer?«
    »Wir müssen handeln!«, stieß Lloyd/ Tschubai hervor. »Jetzt!«
    Mondra Diamond wechselte kurz einen Blick mit Rhodan. Die ehemalige TLD- Agentin runzelte die Stirn.
    Irgendetwas stimmt hier nicht!, dachte der Terraner. Hatte ES nicht ähnliche Worte an ihn gerichtet, als die Superintelligenz auf dem vereisten Wanderer zu ihm gesprochen beziehungsweise ihn dann zu sich geholt hatte?
    Rhodan rang die irrwitzige Hoffnung nieder. Unmöglich, dachte er.
    »Was meint ihr genau?«
    Lloyd/Tschubai deutete auf die SERUN-Tasche, in der Rhodans anthurianischer Controller steckte. »Du hast die richtigen Überlegungen angestellt. Ein Krathvira ist übrig geblieben!«
    Rhodan zog eine Augenbraue hoch, während er den Controller aus der Tasche hervorholte. Selbstverständlich hatte er weder die Fesselfelder noch den Vamu- Kerker vergessen, der sich in Eritrea Kushs Silberkugel befand. Allerdings hatten sie bisher bei VATROX-VAMU keine große Wirkung gezeigt - außer dass er seinen Sinnafoch-Avatar aus MIKRU- JON zurückgezogen hatte, als sich die drei Krathviras an Bord der Silberkugeln genähert hatten.
    Mit fliegenden Fingern justierte er die Fesselfeld-Projektoren in den Zacken des Handelssterns im Zentrum TALIN ANTHURESTAS.
    »Funkverbindung mit Eritrea Kush!«, befahl er.
    Das gerötete Gesicht der Frau erschien in der Holosphäre. Ihre Augen waren geschwollen; Kush hatte den Tod ihrer Freundin Betty Toufry beweint.
    »Eritrea! Flieg so nah wie möglich an den Riesenrubin heran! Gleichzeitig fährst du den Krathvira auf volle Leistung hoch!«
    Kush nickte. Silberschwaden umtanzten ihr Antlitz. Rhodan unterbrach die Verbindung.
    »Mikru! Schalte die taktischen Holos auf die Hauptsphäre! Informiere mich laufend, ob sich die Energie- und Beschleunigungswerte VATROX-VAMUS irgendwie verändern.«
    »Verstanden, Perry!«
    Sogleich leuchtete eine stilisierte Darstellung des Riesenrubins in der Holosphäre auf. Verbindungslinien führten zu Tabellen und Datenkolonnen, die sich kurze Zeit später in farbige Muster und Kurvenlinien verwandelten. Rhodan verstand ihre Entsprechungen sofort.
    »Keine signifikanten Veränderungen bisher«, stieß Mondra nach einer Weile aus. »Die Fesselfelder bremsen ihn nicht ab - und weder die Masse noch die Energiewerte verringern sich!«
    »Lächerlich!«
    Rhodan, Diamond und Lotho Keraete fuhren herum.
    Sinnafoch stand wie hingezaubert in der Mitte der Zentrale, die orangefarbenen Augen weit aufgerissen, den Mund abermals drohend geöffnet.
    Sofort legte sich der altbekannte Druck auf Rhodans Geist. Von einer der Mutantinnen kam ein gurgelndes Geräusch.
    »Kush«, murmelte Rhodan. »Zu uns!«
    Vor ihren Augen teilte sich der Sinnafoch-Avatar in verwirrender Schnelligkeit in immer neue Kopien. Reflexartig zählte Rhodan mit.
    Innerhalb weniger Sekunden standen zwanzig Vatrox mit Sinnafochs Aussehen in MIKRU-JONS Zentrale.
    Der allererste Avatar hob den Kopf, stieß ein krächzendes Lachen aus. Gleich darauf fielen die anderen Sinnafochs darin ein. Die Kopien agierten keineswegs synchron; sie alle schienen von individuellem Leben beseelt.
    Mondra griff mit beiden Händen zum Kopf, schwankte ... Rhodan legte sofort einen Arm um ihre Taille, den sie aber umgehend abschüttelte und sich zu voller Größe aufrichtete. Sie wollte sich trotz Schmerzen vor dem Feind keine Blöße geben.
    »So trifft man sich wieder, Perry Rhodan«, sagte der erste Avatar.
    Rhodan tat so, als krümme er sich zusammen. Dabei blickte er kurz zu Mikru, die sich diesmal im
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