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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag
Autoren: Marc A. Herren
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was?
    Damit VATROX-VAMU besiegt wurde und ES überlebte? War es das, worum es bei alldem ging?
    Gucky war sich längst nicht mehr sicher.
    Er wandte sich Bully zu. »Wir müssen etwas tun!«
    »Dann sag mir was, und ich bin der Erste, der dich unterstützt!« Bully schlug auf die Sessellehne und stieß einen wüsten Fluch aus. »Wieso sind wir so verdammt abhängig von diesen ganzen Maschinen! Wir könnten auf eine Sonne zurasen und würden es nicht einmal bemerken, ehe wir verglühen!«
    Gucky schüttelte irritiert den Kopf. Ein Gedanke sickerte in sein Bewusstsein, formte sich zu einer Idee.
    Er schnippte mit zwei Fingern. »Die Technologie funktioniert vielleicht nicht mehr, aber ich sehr wohl!«
    »Was ... «
    »Ich genieße dann mal die schöne Aussicht!«
    Sprach's und teleportierte. Er sah Bully zwar nicht mehr, wie er auf die leere Stelle starrte, in der soeben die Luft mit einem Ploppen zusammenschlug, aber er konnte sich das verdutzte Gesicht des alten Freundes nur zu gut vorstellen.
    Er materialisierte in einer Schleuse direkt hinter der Außenhülle der JULES VERNE. Mit perfekter Sicht nach draußen - manchmal war die gute alte Panoramascheibe eben doch durch nichts zu ersetzen; wenn das Material vor ihm natürlich alles andere als profanes Glas war.
    Der Mausbiber war instinktiv zur richtigen Stelle gesprungen. Er blickte genau auf das PARALOX-ARSENAL.
    Der mittlerweile in der Mitte eingeschnürte Riesendiamant stand da, von bedrohlicher Schönheit erfüllt.
    Guckys Atem stockte.
    Als hätte er es nur mit eigenen Augen sehen müssen, fühlte er, und etwas Fremdes raste auf ihn zu und schlug in ihn hinein.
    *
    Ich bin Gucky der Mausbiber / bin die Superintelligenz ES / bin VATROX-VAMU, und ich kämpfe um die Energie des PARALOX-ARSENALS.
    Ich brauche es zum Überleben.
    Ich hole mir, was mich am Leben hält und stärkt.
    Es ist Gier / Angst / Not / Panik. Ich muss es finden, denn ich bin ...
    Ich bin ...
    Ich bin einer und ich bin viele. Ich greife zu und ich zerre an mich. Ich bin ein Multimutant und der Retter des Universums und der Überall-zugleich-Töter, und ich habe 300 Millionen Neo-Globisten in mich hineingerissen, und ich befehlige meine Jaranoc-Truppen, und ich bringe Tod und Verderben, und ich bin der Freund / der Mentor / der Feind von Perry Rhodan, der kosmische Spieler, der sich seiner als Figur bedient.
    Die Energie ist ein Strom von Leben, ein Potenzial, das den großen Plan zur Erfüllung bringen kann. Die nötige Kraft, um den nächsten Schritt einzuleiten.
    Ich bin ...
    Gucky! Ich bin Gucky und ich habe nichts mit dem PARALOX-ARSENAL zu tun und will nichts damit zu tun haben, es ist zu groß und zu viel, und es zerfetzt meinen Verstand! Ich bin ...
    ... derjenige, der siegen wird! Superintelligenz, Geisteswesen, ES, VATROX-
    VAMU. Wir sind Feinde - und doch wollen wir dasselbe: Macht und Leben und überleben.
    Die gewaltige Menge Psi-Materie kann den Sieg bringen. Sie wird das Pendel auf die eine oder andere Seite ausschlagen lassen. Doch mein Ziel ist nicht nur zu überleben. ES/VATROX-VAMU will nicht nur überleben! Das Eis, die Hyperkälte, sie sind nur Symptome eines viel tiefer liegenden Problems.
    Ich strebe nach der Macht und bediene mich der Truppen der Jaranoc, um die Frequenz-Monarchie ...
    Ich bin ein Feind der Frequenz-Monarchie und will das Polyport-Netz nutzen, um ...
    Ich bin der Letzte der Ilts und ...
    *
    Gucky riss sich los aus dem Psi-Chaos, aus den fremden Gedanken und Impulsen, die über seine Para-Sinne in ihn eingedrungen waren.
    War er ES gewesen? VATROX-VAMU?
    Oder etwas völlig anderes?
    Das alles war so wirr gewesen, so unstrukturiert und überwältigend.
    Etwas tröpfelte.
    Verwirrt senkte Gucky den Blick, sah auf seine zitternden Hände und an ihnen vorbei auf den Boden. Dort glänzte es feucht und rot.
    Mit einem weiteren Platschen landete noch ein Blutstropfen vor seinen Füßen, nur Millimeter neben dem ersten. Die Ränder zerfaserten, dann flossen die beiden ineinander.
    Guckys Hand fuhr hoch, tastete nach seinem Mund. Da erst spürte er den Schmerz; während des Kontakts musste er sich auf die Zunge gebissen haben. Mit dem Geschmack des Blutes kehrte er endgültig in die Realität zurück.
    Und schaute nach draußen ins All.
    Die mondgroße Masse aus Psi-Materie hatte sich entlang einer gedachten Äquatorlinie noch weiter eingeschnürt. Fast sah es aus wie zwei gewaltige Kugeln, die nur noch an einem kleinen Teil miteinander verbunden waren.
    Eine ...
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