Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2586 - Die Sektorknospe

2586 - Die Sektorknospe

Titel: 2586 - Die Sektorknospe
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Wesen würde inhalieren müssen - ohne Rücksicht auf deren Willen und Entscheidung.
    Ob eine Zufuhr an Vamu ES retten würde, hatte Rhodan gefragt. Diese weit über eine Milliarde Vamu der Vatrox aus Andromeda, dazu das Vamu von VATROX- CUUR?
    Ellert hatte ihm keine Hoffnungen gemacht: Selbst diese gewaltige Menge Vamu wäre vermutlich zu wenig. Alles zu wenig. Alles nichts als eine kurzfristige Notlösung.
    Wenn man ES retten wollte, musste das PARALOX-ARSENAL her, oder ES bliebe keine Wahl und die 20.000 Welten von TALIN ANTHURESTA würden untergehen.
    Das 20.000-fache Weltende zur Totenfeier einer Superintelligenz. Denn selbst das wäre noch nicht genug.
    Das PARALOX-ARSENAL. Wieder und nur das PARALOX-ARSENAL könnte die Rettung bringen.
    Könnte?
    Könnte. Denn wäre das PARALOX- ARSENAL endlich gefunden, müsste es ja noch an ES geliefert werden. Beziehungsweise die »Zeitkörner«, in die es zerfallen sein sollte. Dass terranische Raumschiffe dazu in der Lage wären, schien unwahrscheinlich, denn obwohl man praktisch nichts darüber wusste, war klar, dass es sich um enorme Mengen an Psi-Materie handelte.
    Für den Transport geeignet wäre aber - jedenfalls hatte das Ellert gesagt - eine Sektorknospe. Wie jene, die auf Wanderer stationiert sei: zwar gehandicapt durch die Hyperkälte, aber durchaus einsatzbereit.
    »Wie weit willst du gehen?«, fragte Diamond.
    Gute Frage, dachte er. Wie weit würde er gehen, um ES zu retten?
    Er warf einen Blick zur Seite, sah Mondras Helm. Für einen flüchtigen Augenblick wünschte er, er könnte sich an ihrem Körper wärmen, mir ihr in die Nacht fahren, zwei Anteile Leben, ineinander versunken, in sich gekehrt ohne nennenswerte Außenwelt.
    Er blieb stehen. »Nicht weiter. Kehren wir um.«
    Mondra Diamond ging einige weitere Schritte. Warum? Hatte sie ihn nicht gehört? Er hörte ihre Stimme über Funk: »Und wenn der Eissturm noch tobt? Wenn er uns vom Platz fegt?«
    »Er wird sich gelegt haben«, sagte Rhodan.
    »Warum sollte er?«
    »Weil man manchmal Glück haben muss.«

Der Reisende: Grandma
     
    Ich fragte mich, ob der Alte schon wach war. Ich überlegte, ob ich an seiner Tür klopfen sollte, unterließ es aber. Vielleicht war seine Nacht nicht allzu erholsam gewesen. Vielleicht hatte er sein Nachtlager wie ich mit einer Hübschen aus dem Saloon geteilt oder mit einer minder Hübschen, was in der Dunkelheit oder in seinen schwachen Augen auf das Gleiche herausgekommen wäre. Warum sollte der alte Knabe nicht gegen Gebühr seinen Anteil an menschlicher Nähe und Körperwärme genießen, wie sie die Saaltöchter und andere Ladys für eine kleine Gebühr anboten?
    Oder er hatte seine dressierten Schmetterlinge mit aufs Zimmer genommen. Ich musste grinsen. Die Vorlieben der Menschen sind ja verschieden.
    Der Alte erinnerte mich ein wenig an meinen Großvater - den ich allerdings nie kennengelernt, von dem ich aber meine hölzerne Taschenuhr geerbt hatte. Grandma hatte ihn überlebt. Sie war, wie man so sagt, ein ziemlich wildes Huhn. Eine streitbare alte Lady. Und ziemlich klarsichtig, was die Realitäten des Lebens anging. Sie hatte mich zum Beispiel immer vor den Mädchen gewarnt, die es ehrlich meinten.
    »Halt dich an die, die ihren Preis nennen. Und komm mit denen ins Geschäft.«
    Ich war bei dieser Belehrung vielleicht zwölf, vielleicht dreizehn gewesen, Jeez. Wenn auch groß für mein Alter.
    Und ziemlich rothaarig.
    Großmutter Henri - das kam von Henrietta, einem Namen, den sie hasste - hatte mir immer wieder erklärt, dass man nicht allzu sehr auf das Leben bauen sollte. »Pitty, das Leben ist eine ziemlich vorläufige Veranstaltung«, pflegte sie zu sagen.
    »Ja, Ma'am«, hatte ich geantwortet. Und dabei immer das Gefühl gehabt, dass Grandma diese Vorläufigkeit des Lebens nur dem Hörensagen nach bekannt war. Sie selbst nämlich schien eine Ausnahmegenehmigung von höherer Seite zu haben und alterte ungerührt vor sich hin. Sie sah einen ihrer Söhne sterben. Zwei ihrer Enkel ertranken im Red River. Ihren zweiten Mann Horace Wesson hatte sie bei einem Überfall auf eine Postkutsche der Butterfield Overland Mail verloren. Ich habe nie erfahren, ob dieser Großvater auf der Seite der Überfallenen war oder der Posträuber.
    Über ihren ersten Mann, Carel Rawland, hatte ich Grandma nie reden hören. Dabei war er mein leiblicher Großvater.
    Ich habe später, als man mich in Shreveport aus der Schusslinie nehmen wollte, die Rawlands in Opelousas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher