Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
256 - Der König von Schottland

256 - Der König von Schottland

Titel: 256 - Der König von Schottland
Autoren: Mia Zorn und Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
alten Tarzanfilm.
    Doch diese hier wollten sie nicht essen, nur abschlachten. Drei der Gestalten rutschten von ihren Reittieren und näherten sich Aruula, die sie mit gesenktem Schwert erwartete. Die beiden anderen konzentrierten sich auf ihn, hoben Wurfaxt und Speer. Hatten sie erkannt, dass er eine Fernwaffe in der Hand hielt?
    Für Diplomatie blieb keine Zeit. Matt warf sich zur Seite und entging nur um Haaresbreite der geschleuderten Axt. Er brachte den Driller ins Ziel und drückte ab. Der Werfer wurde von seinem Horsey gefegt und klatschte in den Schlamm. Matt zweifelte nicht daran, dass er tot war; die Explosivmunition des Drillers ließ kaum Überlebenschancen.
    Der Kamerad des Axtwerfers stieß einen Kriegsruf aus und bog den Arm mit dem Speer zurück. Matt zögerte nicht. Ein zweiter Schuss krachte - und traf.
    Gleichzeitig hörte er ein Stöhnen Aruulas. Sofort war seine ganze Aufmerksamkeit bei seiner Liebsten.
    Sie war unter brachial geführten Schwerthieben zu Boden gegangen und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Vor ihr lag ein toter Barbar; ein zweiter wankte fluchend und offenbar verletzt auf sie zu. Sein rechter Arm mit dem Schwert hing schlaff und blutend herunter.
    Der dritte Wilde holte mit seiner Axt zum vernichtenden Schlag aus. Matt Drax rannte los. Feuern konnte er nicht, ohne Aruula zu gefährden. Sie rufen wollte er nicht, um sie nicht abzulenken. Wie in Zeitlupe sah er hilflos mit an, was weiter geschah.
    Obwohl in ungünstiger Position, war Aruula keineswegs bereit, sich in ihr Schicksal zu fügen. Mit einer letzten Kraftanstrengung sprang sie in den Stand. Jeden einzelnen Muskel ihres makellosen Körpers angespannt, wandte sie sich mit einer wilden Drehung ihrem Gegner zu. Regenkaskaden lösten sich aus ihrer schwarzen Haarpracht. Ihr Kampfschrei gellte durch den Sturm. Doch noch bevor sie ihr Schwert hochreißen konnte, sauste die Axt auf sie nieder.
    Und Matt riskierte es. Hätte er es nicht gewagt, wäre Aruula verloren gewesen.
    Der Driller krachte erneut. Haarscharf über den Kopf der Kriegerin hinweg zischte die Kugel und schlug in die Stirn des Barbaren. Sein Griff löste sich, noch bevor die Schneide die Frau vor ihm traf. Die Axt wirbelte davon.
    Matt blieb kaum eine Sekunde, Erleichterung zu empfinden. Dann erreichte er den verletzten Schwertkämpfer, riss ihn mit sich zu Boden und beförderte ihn mit einem gezielten Kinnhaken ins Reich der Träume. Erst dann atmete er auf. Besorgt taumelte er zu Aruula hinüber, die vor der Leiche des Axtträgers kniete und schwer atmete. Matt schloss sie wortlos in seine Arme.
    Hinter ihnen dröhnte das stakkatoartige Knattern eines Maschinengewehrs durch die Nacht. Zwei Reiter kamen den Hügel herunter. Matthew blickte zu ihnen hinüber, als sie einige Meter entfernt von ihren Horseys abstiegen. Der eine war Rulfan. Der andere gehörte zu den fremden Rettern aus der Grenzstadt. Auch er trug eine soldatische Uniform. Seine schlanke Gestalt war behangen mit Munitionsgürteln und technischer Ausrüstung. In der Linken hielt er eine automatische Schnellfeuerwaffe, in der Rechten ein Walkie-talkie. Ein Nachtsichtgerät bedeckte den größten Teil seines kantigen Gesichts.
    Anscheinend führte er den Techno-Trupp an. Nachdem er dem Mann aus der Vergangenheit kurz zugenickt hatte, wandte er sich der Ebene unter ihnen zu. Dabei erteilte er Befehle über das tragbare Sprechfunkgerät. »Sie flüchten in das Waldgebiet in, äh, westlicher Richtung«, hörte Drax ihn sagen. »Nehmt die Verfolgung auf! Doch keine, hm, riskanten Manöver, hörst du, Pat! Du weißt, nun ja, wie Luther tickt.«
    Weniger der Inhalt als vielmehr der samtige Bariton der Stimme und die kurzen Unterbrechungen ließen Matt aufhorchen. Auch die Art, wie der Fremde sich bewegte, kam ihm vertraut vor.
    Jed Stuart? , schoss es ihm durch den Kopf.
    Konnte es denn sein, dass er den einstigen Linguisten des Weltrats vor sich hatte? Den Mann, den er vor vielen Jahren in Waashton kennen gelernt und der sie auf ihrer Expedition zum Kratersee begleitet hatte? Den Mann, dem die Allianz vor nunmehr vier Jahren den Auftrag erteilt hatte, die wilden Stämme Schottlands gegen die Daa'muren zu einen?
    Nachdem er ihn genauer gemustert hatte, war Matt sich sicher. Selbst wenn er inzwischen einen Vollbart und lange Haare trug: Das hier war Jed Stuart!
    Jetzt befestigte er umständlich das Walkie-talkie an einem Karabiner an seinem Gürtel. Auch wenn Matthew die Augen des Anderen nicht sehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher