Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:

die eigentümliche Landschaften zeigte.
Shanda hätte nicht zu sagen vermocht,
ob die Bilder von einer der StardustWelten stammten oder aus seiner
Sammlung. Er war stolz auf die vielen
Datenspeicher, die noch aus der Milchstraße stammten.
Die Stardust-Menschen, hatte Shanda gelernt, waren aus der Milchstraße
gekommen. Immer weniger Menschen
auf Aveda und den Nachbarwelten
kannten jene Sterneninsel aus eigenem
Erleben. Miranda und Jason hatten oft
von ihrer verlorenen Heimat gesprochen.
»Dein Vater war mein Freund«, sagte
Herman bedrückt. »Ich weiß nicht,
wieso ich das übersehen konnte.«
»Weil ich nicht in dein Leben passe?«
Er fuhr ruckartig herum. Shanda
spürte seine Verwirrung. Und zudem
eine Empfindung, die sie nur vage benennen konnte. Etwas wie Unsicherheit, fand sie.
»Sag das nie wieder!« Er reagierte
heftig. Shanda hatte das nicht anders
erwartet. Manchmal glaubte sie sogar,
dass sie besser über seine Gefühle Bescheid wusste als er selbst.
»Ich hätte den Wunsch deiner Eltern
damals auch abschlagen können«, bemerkte Herman.
Er kam auf sie zu. Shanda reagierte
entsetzt auf sein blutverschmiertes
Clubhemd. Der nasse rote Fleck zog
sich quer über seinen Oberkörper.
Herman bemerkte ihren Blick. Er
schaute er an sich hinab, griff sich mit
beiden Händen an die Brust und
wischte mit gespreizten Fingern über
den blau und weiß gestreiften Stoff.
Einige verschmierte Blutspuren mehr
waren die Folge.
Er seufzte. »Solsaft. Trocknet sehr
langsam, aber das Gewebe wird damit
fertig. In zehn Minuten ist alles absorbiert.«
Mit gespitzten Lippen schaute er sie
nachdenklich an. »Du hast dich nie gefragt, warum du bei mir bist? Es gab
eine schriftliche Verfügung deiner Eltern. Sie wollten, dass nach ihrem Tod
gut für dich gesorgt ist ...«
Shanda hörte zum ersten Mal davon.
Sie verstand nicht genau, was damit
gemeint war, und so fragte sie: »Sie
wussten, dass sie sterben würden?«
»Das bestimmt nicht«, antwortete
Herman bedächtig. »Das Testament
wurde schon geschrieben, als du erst
drei Jahre alt gewesen bist. Deine Eltern wollten nicht, dass du im Fall
eines Falles in staatlicher Obhut aufwächst und die vertraute Umgebung
verlierst. Sie waren damals der Meinung ...«
»Was für eine Meinung?«, fragte
Shanda, als er länger schwieg.
»... dass du etwas Besonderes sein
musst.«
Shanda lachte – und verstummte
verwirrt.
»Nicht jedes Kind hat Eltern, die
vom goldenen Funkenregen getroffen
wurden«, redete Herman weiter. »Das
war lange vor deiner Geburt. Seither
alterten beide nicht mehr, sie waren
vielleicht unsterblich geworden.«
Shanda stemmte sich ruckartig in
die Höhe.
»Miranda und Jason sind tot!«, brachte sie schwer atmend hervor. »Hast du ...
hast du das auch vergessen?«
»Das habe ich nicht. Aber einmal
musst du ja erfahren ...«
»Warum es mich gibt?«
Herman blickte sie ungläubig an.
Mit dem Handrücken wischte er sich
über die Lippen.
»Du kannst Gedanken lesen?«, fragte
er nachdenklich. »Also hatten sie
recht?«
Shanda zögerte. Alles in ihr wirbelte
durcheinander. Sie schaffte es nicht,
sich auf einen Gedanken zu konzentrieren.
»Deine Eltern lernten sich erst während eines Symposiums der Betroffenen kennen.«
»Hä?«, machte Shanda.
»Eine Art Gedankenaustausch. Jeder der von dem goldenen Funkenregen Betroffenen versuchte mit dem
Geschehen irgendwie klarzukommen.
Furcht, Begeisterung, Ablehnung und
ebenso Zustimmung, alles war vertreten. Ich glaube, Jason war ziemlich
überrascht, als Miranda ihn ansprach.
Sie gehörte zu den Menschen, die hinter allem eine Bestimmung sehen.
Nichts, was geschieht, ist für sie nur
Zufall. Alles in unserem Universum sei
vorherbestimmt, behaupten sie.«
»Auch der Absturz? Der Tod meiner
Eltern? Dass ich überlebt habe?«
Herman winkte heftig ab. »Purer
Unsinn. Wer wie diese Fatalisten
denkt, der bringt sich um jede Chance,
sein Leben zu gestalten.«
»Aber sie sind zufrieden.« Shanda
reagierte selbst überrascht, dass sie
das sagte.
»Zufrieden? Was ist schon zufrieden?
Verstehst du überhaupt, wovon wir reden, Kind? Das Leben ist verdammt
kompliziert.«
»Auch wenn alles vorherbestimmt
ist?« Shanda ignorierte Hermans Verblüffung. Sie hatte das Richtige gesagt,
das war ihr in dem Moment klar. Er
hätte nie erwartet, dass sie so reagierte.
Hell lachend schwang sie sich vom
Sofa. Für einen Moment war ihr
schwindlig, aber sie fing sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher