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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys
Autoren: Asher Reed
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dass wir kämpfen müssen. „Kämpfen!“
      „Kämpfen, wir müssen Kämpfen, Männer!“
      Und einige von uns haben sich noch nie als Mann gefühlt, als Fickmensch schon öfters, aber als Mann noch nie. Es wird Zeit, sich als Mann zu fühlen.
      Luca, Dimo und ich lassen unsere Hände los und schreie n, schreien mit erhobenen Händen und Fäusten und sehen, wie die Fremden auf uns hereinbrechen. Wir brechen zurück, wir schreien zurück und versuchen so furchterregend zu wirken, so einschüchternd zu sein wie sie auf uns. Die ersten Schläge brechen auf mich ein und ich denke mir immer wieder: Nicht das Gesicht, nicht mein Gesicht. Der Kampf entfacht. Ich schlage zurück. Ich bilde eine Faust, sehe wie Luca schlägt, einen tapferen Mann mimt, zu Boden geht und wieder aufsteht. Dimo versucht es, er wehrt sich, er hat zwei Hände und zwei Füße. Er tritt und schlägt. Ich trete und schlage. Luca tritt und schlägt. Der Seewind pfeift uns um die Ohren. Diese Schmerzen, diese Schmerzen.
      Die fürchterlichen Schreie der schwulen Männer bleiben in der Kuppel, die wir aus Angst gebaut haben, stecken. Sie wird größer, die Angst kumuliert sich so sehr, dass sie uns schier erdrückt und ein paar von uns versuchen diese Angst, die auf uns liegt, zu durchbrechen. Wir müssen kämpfen. Immer wieder schreie ich, dass wir kämpfen müssen und wieder spüre ich einen Schlag auf meinem Kopf, auf meinem Rücken und weiteren Körperteilen. Aber ich kämpfe weiter, weil ich kämpfen will. Ich bin ein Mann. Fightclub für Anfänger.
      Baruch versucht zu balancieren und erliegt ständig einer neuen Attacke. Mr. A gibt was er kann und lässt sich von den Schlägen nicht beirren, er hat das Herz eines Wolfes und schreit den Fremden ins Gesicht, bevor er ihnen mit seinen Schlägen die Schläfe zertrümmert. Wir hören seine grölenden Rufe, ihn nicht töten zu können. Einer versucht es mit seinem Speer und rennt auf ihn los. Dabei gibt er die Laute eines Indianers wieder und als der Speer fast die Ferse von Mr. A erreicht, schlägt Mr. A mit seiner Faust so dermaßen stark auf den nahekommenden Fremdkörper ein, das er dabei den Speer erwischt. Wow. Der Fremde ist ein wenig baff und obwohl er eine perfekte Reaktion besitzt, so hat er nicht mit diesem Faustschlag gerechnet, der seinen Speer abwehrt und noch weniger rechnet er damit, dass sein Gegner auf ihn zugerannt kommt und ihn den Kehlkopf zertrümmert. Das Letzte was der Speerträger sieht, ist Mr. A und dieser hinterlässt einen grauenvollen Gesichtsausdruck aus Entsetzen und Wut zurück. – Auf die Wiedergeburt des Mannes freue ich mich nicht.
      Ich habe einen Stein und töte. Ich schlage den Stein in die Fresse der Fremden und versuche so fest wie nur möglich zu schlagen, bis ich mir einen Weg durch den Kreis der Fremden gebahnt habe. Hinter mir her kommen Luca und Dimo, wir flüchten so schnell uns unsere Beine tragen können. Hinter unseren Fersen ist einer der Fremden, er ergreift Dimo, er zertrümmert ihm das Schienbein. Wir blicken zurück, sehen von einem Hügel auf das Schlachtfeld hinunter, das durch die Taschenlampen und die am Boden liegenden Fackeln hell erleuchtet ist. Und wir sehen Dimo, der winselnd um Hilfe ruft. Luca und ich ergreifen je einen Stein. Der Fremde ist alt und sieht schrecklich aus. Die Haut auf seinem Gesicht ist faltig, besonders um seinen Nacken. Dann schlagen wir zu. Er hat keine Chance, wenn zwei Steine gleichzeitig auf sein Gesicht einschlagen und ihn die Knochen zertrümmern. Es dauert nur wenige Sekunden und wir hören keine Zischlaute mehr von ihm, dafür das Winseln von Dimo.
      Wir knien zu ihm hin und zerren ihn von dem Weg hinüber zu ein paar Büsche, die von der Dürre noch nicht zur Gänze zerstört worden sind. Wir versuchen Dimo zu beruhigen, aber die Verletzung ist zu groß, zu tief ist die Wunde und zu wenig Mittel stehen uns zur Verfügung, um ihm zu helfen.
      „Wir müssen auf das Schiff zurück!“, sage ich und Luca weiß, dass ich recht habe, aber wie sollten wir zurückkommen ohne einen anderen Weg zu wissen – ohne die Stadt zu passieren.
      „Was soll das alles?“, fragt Luca und ich weiß die Antwort auch nicht.
      „Das ist jetzt nicht wichtig“, sage ich ihm und dicke Tränen kullern ihm über die Wangen.
      Dimo sagt, dass ihm schwindelig wird und wir sitzen neben ihm, von der Angst erfasst, der S ituation nicht mehr Herr. Beide legen wir die Köpfe auf Dimos Brust und halten seine Hand. Wir
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