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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys
Autoren: Asher Reed
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gequält.
      Wir blicken den Hang hinunter, den wir gestern Nacht hinaufgelaufen waren und sehen ein Schlachtfeld vor uns. Es ist düster und es ist verkommen. Sofort verstecken wir uns hinter einem Steinfelsen, der spitz aus der Erde ragt. Ich sehe zurück zu unserem Platz, der verwachsen und buschig zwischen den Felsen und dem hügeligen Weg herausschaut – wie eine Oase der Ruhe kommt er mir vor, den wir aber durch den Tod entweiht haben.
      „Wir müssen weiter“, sagt Luca und ich merke, dass meine Ohren wieder aufgegangen sind. Ich bin froh darüber und nicke.
      Der Schlachtplatz ist leer. Wir sehen, dass einige unserer Freunde gestern Nacht noch gegrillt worden sind. Teilweise ragen ihre Gedärme aufgerissen am Boden, darüber ihre Körper, die von dem Feuer verkohlt worden sind. Ich weine, ich schniefe aber wir durchqueren das Tal des Grauens ohne groß darüber nachzudenken.
      Luca weint, Dimo weint und ich weine, dann gehen wir schneller. Die Verstrebungen halten gut und die Angst ist uns immer im Nacken. Bei Tag sieht die Stadt ebenso verlassen aus, wie in der Nacht. Bilder der Angst, die ich durchlebt habe, jagen durch meine Erinnerung.
      Zum Boot, ist einer meiner Gedanken. Ich sehe, dass Mr. A nirgends am Boden liegt, aber ich zähle einige Leiche n. Es sind meine schwulen Freunde, die ich zwar nicht kennenlernen durfte, die aber mit mir diese Reise angetreten haben, und an deren Seite ich letztlich gekämpft habe. Ganz leise glaube ich ihr Wispern zu vernehmen, ihr Wehklagen zu hören, weil sie hier auf dieser gottverlassenen Insel gestorben sind.
      „Ihr e Körper, wir können doch nicht ihre Körper zurücklassen! Ihre Eltern können sie nicht begraben.“
      Aber man hört mich nicht. Meine Beine tragen mich weiter. Und plötzlich ruft Dimo: „Hinter euch!“
      Luca und ich bleiben stehen. Wir sehen, dass hinter uns ein paar von den Fremden stehen. Sie sehen müde und matt aus, wahrscheinlich weil sie die ganze Nacht lang Wache schieben mussten oder sich an unseren Freunden vollgefressen haben.
      „Lauf, Luca, lauf!“, sage ich und wir beide rennen so schnell wir können los. Wir wollen nur zum Boot, wir wollen nur weiter. Die Angst ist mir in die Beine gekrochen und so schnell ich kann, versuche ich zu laufen.
      Dann sehen wir das Boot. Aus dem Frühnebel des Morgens, der über den Ozean schwebt, erhebt sich die Dreaming Stuff . Tränen und Schreie gleiten mir über mein Gesicht. An Deck sehen wir einige unserer Freunde, Mr. A ruft, dass noch Überlebende an Land seien. Er schreit jemandem zu, die Ladeluke zu öffnen. Wir kommen angerannt und hinter uns sind die Fremden. Sie schreien und sie werden immer mehr. Unser Schreien hat sie aufgeweckt, sie aus ihren Höhlen kommen lassen, um den Rest, den leicht zu fangenden Rest zu holen. Luca schreit so laut und auch Dimo, der sich kaum bewegen kann, schreit aus Leibeskräften. Dann erreichen wir das Boot und ein Schuss löst sich, und einer der Fremden fällt zu Boden. Doch dies hält den Rest der Fremden nicht auf. Wieder ertönt ein lauter Schuss und er lässt wieder mehr Fremde in Erscheinung treten und nur einen ins Jenseits befördern.
      Die Laderampe geht auf. Wir müssen springen. Wir müssen mit Dimo ins Wasser springen. Aber Dimo kann in seinem Zustand nicht schwimmen.
      „Wir müssen ihn halten, damit er nicht untergeht. Ich halte Dimo fest in meiner Hand. Luca nimmt die andere freie Hand. Als wir mit Dimo ins Wasser springen, werden schon Seile hinuntergelassen, die uns in den Laderaum des Schiffs ziehen sollen. Speere verfehlen uns nur knapp, die von den Fremden geworfen werden. Ein Schuss löst sich wieder, der von jemanden an Bord abgefeuert wurde und einer der Fremden, der der getroffen worden ist, fällt ins Wasser und ersäuft. Andere, die uns um jeden Preis fassen wollen, springen ins Wasser und kommen schnell auf uns zu.
      „Erschießt sie!“, rufe ich gequält.
      Ich und Luca gehen für ein paar Sekunden unter, die Last ist zu schwer, unsere Muskeln sind zu schwach, um uns und Dimo über Wasser zu halten. Die Morgensonne scheint hell ins taugrüne Wasser und wir erkennen wie gut die Fremden unter Wasser schwimmen können und immer näher kommen. Dimo drückt uns nach unten; Luca und ich strampeln was das Zeug hergibt. Wir sind ausgepowert, aber wir schaffen es wieder an die Oberfläche zu kommen.
      Ein Schuss löst sich wieder und verfehlt einen der Fremden, die am Ufer tanzen und ihresgleichen
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