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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sache.«
    Fawn Suzuke verschränkte demonstrativ die Arme vor dem schlanken, groß gewachsenen Körper.
    »Doch ein Nebeneffekt meiner Reise war die Begegnung mit der RICHARD BURTON sowie den anderen Einheiten des Hangay-Geschwaders im Vinola-System. Ich kann euch mitteilen, dass diese Schiffe ebenfalls bald eintreffen werden. Ich vermute, dass sie am 2. November hier ankommen. Sofern sie nicht aufgehalten werden.«
    Vier PONTON-Tender, die »drei Musketiere« ATHOS, POTHOS und ARAMIS, die RICHARD BURTON sowie die SOL-Zelle-2 waren also ebenfalls auf dem Weg hierher. Rhodan nahm es mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis. Alles fand zusammen.
    Ihre jahrelangen Bemühungen, eine Retroversion einzuleiten, trugen allmählich Früchte. Anstrengungen vieler Völker der Milchstraße machten sich in diesen Tagen bezahlt, und der Streifen am Horizont wurde breiter.
    »Sehr gut.« Rhodan nickte. »Hast du noch weitere Neuigkeiten für uns?«
    »Es gibt nicht nur gute Nachrichten.« Fawn Suzuke starrte weiterhin ausdruckslos vor sich hin.
    »Das dachte ich mir.« Rhodan nahm die Worte mit einem Achselzucken zur Kenntnis.
    »Ich kann euren übergroßen Optimismus spüren. Ihr glaubt, der Retroversion nahe zu sein. Doch ihr irrt. Alles, was wir bislang bewirken konnten, sind für die Terminale Kolonne Kollateralschäden. KOLTO-ROC und seine Truppen werden die Situation bald wieder in den Griff bekommen. Der Grenzwall Hangay mag durch die Tätigkeiten der beiden aktiven Kosmischen Messenger teilweise aufgelöst worden sein, und die Sterneninsel ist derzeit in weiten Bereichen frei zugänglich, aber ... «
    »Aber?«
    »Aber ich habe Anzeichen für eine beginnende Restabilisierung gesehen. Die Grenzwall-Gebiete dehnen sich wieder aus. Das Chaos gewinnt verloren gegangenes Terrain zurück. Was wiederum bedeutet, dass GLOIN TRAITOR drauf und dran ist, der Reprogrammierung des Psionischen Netzes gegenzusteuern.«
    Rhodan schluckte. »All unsere Bemühungen haben also nur einen Aufschub bewirkt. Ein wenig Zeitgewinn, der angesichts des Langmuts unserer Gegner so gut wie gar keine Bedeutung besitzt.«
    »So ist es.« Fawn Suzuke nickte versonnen. »Aber manchmal geschehen auch Wunder«
    »Ich befürchte, unser Vorrat an Wundern ist allmählich aufgebraucht.«
    Die Frau erlaubte sich ein Lächeln. Es wirkte leer und erzwungen. »Das Wunder, auf das wir hoffen sollten, trägt einen Namen«, sagte sie.
    »Du meinst ESCHER.«
    »So ist es. Unser Wunderrechner soll - muss! - der Trumpf in diesem Spiel werden.«
     
    3.
    Der Mächtige
    Aquinas, der ehemalige Kosmokraten-Roboter, half Nuskoginus und seinen Partnern, Freunden, Leidensgenossen, die Funktionen des Quell Klippers halbwegs zufriedenstellend zu beherrschen.
    Er verhandelte mit Ruumaytron, er erforschte die Untiefen des Quell Klippers, er lotete dessen Stärken und Schwächen aus.
    Und dennoch - das organische Schiff war ein Etwas, dessen Funktionen weitgehend unerklärbar bleiben würden, egal, wie groß ihre Anstrengungen auch sein mochten. Denn die Seele eines Wesens war unergründlich - und Ruumaytron trug alle Anzeichen des Lebendigen in sich.
    »Der Plan ist gut«, sagte Nuskoginus. Er blickte Deltoro, Unscrow, Karrillo, Konferge, Kafug und Dumgard nacheinander an. »KOLTOROC hat unser Näherkommen nach wie vor nicht bemerkt.«
    »Weil wir uns im Kielwasser der Terraner bewegen«, meinte Karrillo mit kritischem Unterton. »So, wie wir es mehrere Ewigkeiten lang im
    Gefolge TRAITORS taten. Weil wir
    Perry Rhodan für unsere Zwecke nutzen und ihn vor uns herschieben. In der Hoffnung, im rechten Moment an seiner Seite zu sein und als Retter in letzter Sekunde aufzutreten. Ist uns denn der Show-Effekt wichtiger als die eigentliche Wirkung?«
    »Das hat nichts mit Show zu tun!« Nuskoginus blieb geduldig.
    Karrillo atmete mitunter zu gelb, zu kritisch, aber er besaß einen scharfen Verstand.
    »Der unsterbliche Terraner weiß es zwar nicht - doch er ist an uns gebunden wie wir an ihn. Der Plan sieht uns als entscheidendes Element vor, wenn dieser ganz besondere Moment eintritt.«
    »Wir waren Mächtige!«, blubberte Karrillo. »Wir nahmen unsere Befehle nur von Kosmokraten entgegen. Jetzt aber hören wir auf die Worte eines weitaus niedrigeren Wesens, dessen Motive wir kaum einschätzen können. Ich halte das für falsch.«
    Er ließ sich in eine Sitzliege fallen, zerbiss ein Päckchen Charist, genoss sichtlich die chemischen Reaktionen, die zu winzigen Explosionen in seinem Rachen
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