Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
und noch mehr Schmerzen - erkämpfen müssen. Und nicht immer war das Ergebnis so, wie ihr Vater es sich gewünscht hätte.
    Er seufzte.
    »Was ist?«, fragte Kantiran.
    »Oh, nichts. Abgesehen davon, dass ich an den dritten Messenger und seine Erfolgsaussichten, den Kernwall zu durchdringen, denke.«
    In Gedanken flanierte er allerdings weniger an kosmischen Wundern als an seinen Kindern vorbei: an Suzan und Michael Rhodan-Abro, Eirene, Delorian, Kantiran - und an Thomas Cardif.
    Ganz besonders dachte er an Thomas Cardif, den Erstgeborenen.
    »Wir sind komplett«, riss ihn Kantiran aus den Grübeleien. Er deutete auf den Zentralen Holo-Schirm der VERNE. »CHEOS-TAI hat dieselbe Ruhephase des Sturms wie wir genutzt, um in den Ortungsschatten Valadocks zu gelangen.«
    »Es fehlt noch jemand«, widersprach Rhodan Rhodan. »Beziehungsweise etwas.«
    »Der Nukleus.«
    »So ist es. Wir müssen auf ihn warten.«
    »Ich hörte, er befinde sich auf einer Erkundungsmission.« »Ja.«
    »Ohne dir zu sagen, was er vorhat.« »Wie immer.« »Wie immer.«
    Kantiran schüttelte sein dunkles Haar aus. Bewundernde Blicke trafen ihn.
    Der Kerl ist sich seiner Anziehungskraft nicht einmal bewusst, dachte Rhodan amüsiert. Wenn selbst die Chefärztin, Patience Mafua, der kühlste Brocken im Zentraleraum, am ergrauten Haarknoten herumspielt und die Lippen schürzt, als wolle sie ihn auffressen ...
    An Kantirans Seite stand eine junge Frau mit weißem Haar, die aus leuchtend grünen Augen in die Runde blickte und mindestens so viel Aufmerksamkeit der männlichen Besatzungsmitglieder genoss wie Kantiran die der weiblichen. Cosmuel Kain, eine Halb-Cyno mit teilweise noch unbekannten Begabungen, hatte im Rahmen ihrer TLD-Vergangenheit bewiesen, was sie wert war.
    Kantiran hatte eine gute, eine sehr gute Wahl getroffen. Cosmuel vermittelte Stärke und Ruhe, und sie war ihm hoffentlich jener Anker, den er in seinem aufregenden und mitunter ruhelosen Leben benötigte.
    »Der Nukleus wird nicht mehr lange auf sich warten lassen«, prophezeite Perry Rhodan. »Ich bin mir sicher, er hat seine unsichtbaren Fühler bereits nach uns ausgestreckt und weiß, dass wir es alle hierher geschafft haben.«
    Niemand widersprach. Mondra, Gucky, Lanz Ahakin, Alaska, Kantiran und all die anderen machten seinen Optimismus zu dem ihrigen. Rhodan erfüllte seit Jahrtausenden eine Rolle, und er würde sie wohl bis zum Ende seiner Tage nicht mehr aufgeben: Wo andere verzweifelten, sah er stets den Lichtschimmer am Horizont.
    »Lass uns frühstücken, Sohn«, sagte er zu Kantiran, packte ihn vertraulich an der Schulter und geleitete ihn aus der Zentrale der JULES VERNE. »Unsere Bordküche ist ausgezeichnet. Wann hattest du das letzte Mal Pfannkuchen?«
    »Lass mich nachdenken ... hm. Ich würde sagen: noch nie.«
    »Dann hast du etwas aufzuholen. Ich werde dich in die Geheimnisse der Zubereitung dieser Götterspeise einweihen. Wie Bully immer sagt: Pfannkuchen brauchen einen Schuss Mineralwasser ... «
    Was tat man nicht alles, um die Wartezeit zu überbrücken?
    *
     
    Im Laufe des Nachmittags erschien der Nukleus. Die Kugel aus strahlendem Licht parkte von einem Moment zum nächsten inmitten der Hauptzentrale von CHEOS-TAI.
    Umgehend zogen sich die Heromet aus der unmittelbaren Umgebung des Geisteswesens zurück, während die beiden Algorrian, Curcaryen Varantir und Le Anyante, die mittlerweile an Bord des goldenen Giganten zurückgekehrt waren, ihren Gast an Ort und Stelle mit größtem Interesse beäugten.
    »Es ist mir recht, wenn unsere beiden Freunde auf CHEOS-TAI bleiben«, begann Rhodan die kurzfristig eingeschobene Besprechung.
    In der JULES VERNE, umgeben von seinen engsten Vertrauten, konnte er sich einen offeneren Ton erlauben. »Damit kommen wir hoffentlich schneller voran.«
    Er wandte sich Fawn Suzuke zu. »War dies beabsichtigt? Wolltest du - wollte der Nukleus - die Algorrian von unserer Zusammenkunft fernhalten?«
    »Was glaubst du denn?« Die sommersprossige Frau - jene Erscheinungsform, die der Nukleus meist verwendete, wenn er mit Terranern in Kontakt trat - blickte ihn ausdruckslos an.
    Das Geisteswesen, aus den terranischen Monochrom-Mutanten hervorgegangen, gab sich gerne rätselhaft. So wie anscheinend alle Geschöpfe, die eine höhere Daseinsform erreicht hatten.
    »Na schön.« Rhodan atmete tief durch. »Willst du mir sagen, wo du dich während der letzten Stunden und Tage herumgetrieben hast?«
    »Nein. Das tut vorerst nichts zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher