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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Skelettraumer der Coupellaren.
    »Warum zeigen sie sich derart offen?«, fragte Nuskoginus Aquinas. »Sie müssen wissen, welches Schicksal sie damit heraufbeschwören.«
    Der Roboter streifte mit einem Fingerlappen seines rechten Brustarms unbeholfen über das Pult vor sich.
    »Sie suchen etwas. Sie wollen den Kernwall durchdringen.«
    Seine verschliffene Stimme erhielt einen erstaunten Unterton. »Die Schiffe werden angesichts der Umstände mit bemerkenswerter Präzision gesteuert. Es scheint fast so, als hätten sie die Nicht-Physik des Chaos in diesem Teil der Galaxis halbwegs im Griff.«
    »Unmöglich!«, entfuhr es Dumgard.
    Aquinas ließ seine Hand über den leeren Raum oberhalb eines pulsierenden Schiffsbrockens tanzen, der links von ihm lag. Ruumaytron reagierte auf die virtuellen Anweisungen und lieferte dem Roboter weitere Informationen.
    »Da sitzen keine herkömmlichen Hangay-Bewohner in den Pilotensitzen«, behauptete das Maschinenwesen nach einer Weile.
    »Das sollten wir uns ansehen«, blubberte Nuskoginus nachdenklich.
    »Und uns aus Rhodans Nähe entfernen?«, begehrte Karrilla auf. »Was ist, wenn es geschieht, während wir weg sind? Wenn wir in eine Auseinandersetzung mit TRAITOR verwickelt werden?«
    »Niemand wird unsere Anwesenheit auch nur erahnen. Ruumaytron bleibt selbst für die Augen und Ohren TRAITORS unauffindbar. Und angesichts der geringen Distanz können wir Valadocks Umfeld nach wie vor überwachen. Nichts entgeht uns. Glaub mir.«
    Karrilla öffnete den Mund und zeigte die Tentakel, als wollte er weiterhin argumentieren, unterließ es aber dann doch. Mit ihren telepathischen Stimmen signalisierten die anderen ehemaligen Mächtigen Zustimmung zu Nuskoginus' Plan und schufen damit die notwendigen Mehrheitsverhältnisse.
    »Wir sehen uns die Kartanin also aus der Nähe an«, befahl der Anführer der ehemaligen Mächtigen Aquinas. »Achte insbesondere auf Dunkle Ermittler.«
    Der Roboter bestätigte, und augenblicklich setzte sich der Quell-Klipper in Bewegung.
    *
     
    Traitanks umschwirrten bereits die Flotte der NK Hangay, als Ruumaytron eintraf.
    Drei Dunkle Ermittler lauerten irgendwo, in undurchdringliche Schwärze gehüllt, doch sie kümmerten sich wie erhofft nicht um die Neuankömmlinge.
    Nuskoginus beobachtete interessiert das taktische Verhalten der Widerständler. Die Primitivität ihrer Schiffe war anhand der energetischen Leistungsbilder gut anzumessen.
    Sicherlich stellten die Befehlshaber der Traitanks ähnliche Überlegungen wie sie an und freuten sich auf leichte Beute.
    Und dennoch: Die Kartanin und ihre Helfer dirigierten die Trimarane in eine offene Verteidigungsstellung. So als hegten sie die Hoffnung, der Umklammerung der TRAITOR-Flotte entkommen zu können.
    »Im Bordfunk der NK wird von einer sogenannten Vibra-Staffel gesprochen«, sagte Aquinas. »Offenbar sind die Mitglieder dieser Einheit für Kurs und Manövrierfähigkeit zuständig.«
    »Und sie erledigen ihre Arbeit ausgezeichnet. Angesichts der Unterlegenheit dieser Schiffe grenzt es an ein Wunder, dass sie die taktischen Verschiebearbeiten derart reibungslos über die Bühne kriegen.«
    Nuskoginus analysierte die Kampfaufstellung der NK.
    Die schwächeren und behäbigeren Einheiten wurden in die Mitte des Kugelgebildes verlegt. Dort, wo die Traitanks massiv auf die Flotte hinzielten, schwirrten Unmengen kleiner Kampfbrecher umher, winzige Trimarane, die sich wie zornige Insekten verhielten.
    Die Kampfaufstellungen unterlagen ständigen Änderungen. Es wurde rotiert, vorgezogen, angetäuscht, verrückt, neuerlich Aufstellung genommen.
    Nuskoginus nahm die taktischen Spielchen mit einer gewissen Freude zur Kenntnis. TRAITOR scherte sich normalerweise nicht um Verluste. Doch offenbar waren die Flottenkommandanten angehalten, so effizient wie möglich vorzugehen und die Verluste zu minimieren - was wiederum bedeutete, dass die Situation in Hangay in gewissem Sinne doch an die Substanz der hiesigen Bestandteile der Terminalen Kolonne ging. Man wollte einen glatten Sieg, der nichts kostete.
    »Es geht los«, sagte Aquinas. Er deutete auf ein Anzeige-Manometer, das sich exponentiell ausdehnte und den stark steigenden Energieverbrauch an Bord der TRAITOR-Schiffe widerspiegelte. Die Potenzialwerfer traten in Aktion, und sie würden eine Schneise der Vernichtung in die Verteidigungsstellung der NK-Einheiten schlagen.
    Für einen Moment übernahmen Frust und Wut das Kommando über Nuskoginus. Am liebsten hätte er
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