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2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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zwei Dutzend OREON-Kapseln vor Hangay!
    Kantiran fühlte Cosmuels Hand auf der seinen. Der Halb-Cyno konnte er nichts vormachen. Allen anderen, selbst den engsten Gefährten, vermochte er vielleicht den Eindruck des kühlen, gefassten, zu allem bereiten Kämpfers zu geben, der die Zeit des Handelns nicht erwarten konnte und dem Spruch des Patrons entgegenfieberte, ruhig und gefasst, eiskalt kalkulierend, überlegen und souverän.
    Wie es in ihm wirklich aussah, wusste nur Cosmuel. Es ging nicht nur um einen Kampf und dessen nächstes Kapitel, nicht allein um die Bedrohung des Universums, das er kannte und zum Weiterleben brauchte, nicht um einen furchtbaren Gegner und nicht um die Chancen, die sie gegen ihn besaßen oder nicht.
    Er war zurück. Er war heimgekehrt in gewisser Weise. Wo er als Sternenvagabund nie ein Daheim und keinen Platz gehabt hatte, stand er nun und war bereit, Verantwortung zu übernehmen und im Rahmen und mit den Möglichkeiten dessen, zu dem er sich bekannt hatte, zu kämpfen.
    Kämpfen für seine Sache, seine Überzeugung, seine Freunde. Nicht zuletzt für sein Leben, denn in einer vom Chaos durchwucherten Welt konnte auf Dauer kein Platz für ihn sein. Der Krebs würde weiter und weiter wuchern, wenn er es ihm hier gestattete, und irgendwann gab es keinen Ort mehr in diesem grenzenlosen All, an dem er noch würde frei atmen können.
    Aber kämpfen auch für sein Volk – seine beiden Völker. Er war das Kind zweiter Welten, von denen keine je seine Heimat gewesen war. Sie hatten ihm nicht viele Chancen gegeben und ihn oft genug ihre Ablehnung spüren lassen. Er war der Sohn eines Perry Rhodan, aber nicht so, wie man sich einen Ableger des großen Rhodan vorstellen wollte. Er passte nicht ins Schema, war wild und ungezügelt und niemals von ihnen zu kontrollieren.
    Nie hatte er sich die Stiefel anziehen wollen, in denen sie ihn sehen wollten. Rhodans Sohn ...
    Ja, es ging auch darum, es zu beweisen. Zu zeigen, dass er eine eigenständige Persönlichkeit war.
    Vierundzwanzig OREON-Kapseln – zwei Dutzend Mal geballte Macht und ein Stück kosmischer Geschichte. Jedes der 48 Meter langen und 22 Meter breiten Tropfenfahrzeuge war ein Ereignis, ein eigenes Blatt im großen Buch ihres Bundes. Nie oder sehr selten hatten ihre Besitzer gemeinsam gekämpft. Jeder von ihnen besaß seine eigene Aufgabe, verbunden miteinander nur durch das gemeinsame Bekenntnis zu Frieden, Freiheit und Leben im Universum.
    Die Friedensfahrer!
    „Es ist so weit", flüsterte Cosmuel.
    Er drehte den Kopf zu ihr zurück.
    Die Lichter der Holos zauberten Schatten und Farben auf ihr Gesicht, das mehr denn je zeitlos verklärt wirkte. Cosmuels Attraktivität war eine schlichte, einfache, die von innen her kam. Ihre ebenmäßigen, leicht herben Züge, das helle Haar, das sie umspielte bis auf die geraden Schultern. Ihre langsamen, ruhigen Atemzüge. Das alles war Kraft und Stärke – und Ruhe.
    Sein Gegenpol, längst schon ein Teil von ihm selbst. Sein Anker.
    Seine Liebe.
    „Es ist so weit, Kantiran. Der Patron hat seine Entscheidung getroffen."
    Er sah es ebenfalls. Chyndor sah ihn aus seinem Holo an, das zu wachsen schien, um den ganzen Raum mit seiner Präsenz zu erfüllen, mit der Gegenwart desjenigen, dessen Spruch für sie alle entscheidend und bindend sein würde. Sie hatten sich dazu bekannt. Es gab Augenblicke, in denen sie alle zusammenstehen und mit einer Stimme sprechen mussten, in einer Reihe stehen.
    Ihre Stimme war Chyndor.
    Seit Wochen operierten die Friedensfahrer rings um Hangay, ein loser Schwarm OREON-Kapseln, die eigenständig aufklärten und sich dennoch zusammenfanden, um ihre erbeuteten Informationen auszutauschen – soweit es sie gab.
    Seit Monaten schon hatten sie die von ihrem widernatürlichen Grenzwall abgeschottete Galaxis unter Beobachtung gehalten, um im Grenzwall eine Lücke aufzuspüren – leider ohne jeden wirklichen Erfolg.
    Doch es gab andere Informationen, die sie ans Tageslicht brachten. Ihr Nutzen war noch unklar, jedoch komplettierten sie mehr und mehr das Bild, das vor ihnen entstand.
    Aus einem Kosmischen Messenger, der seit Anfang 1346 NGZ versuchte, nach Hangay einzudringen, waren mittlerweile drei geworden. Sie versuchten beständig, in die abgeschottete Galaxis vorzudringen – ohne Erfolg.
    Es schien definitiv keinen Weg zu geben. Ihr Anrennen war vergeblich und offenbar zum Scheitern verurteilt. Selbst die zehnfache Zahl von Messengern hätte keine Chance gehabt gegen das,
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