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2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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Lazaruu verbarg.
    Dann hatten sie herausgefunden, dass sie nicht nur nicht mehr auf geraden Vektoren flogen, sondern sich auf hyperphysikalischen Abschnitten eines Kreisbogens bewegten. Es konnte zwar eigentlich nicht sein – aber sie sahen es alle. Ihre Kapseln logen sie nicht an.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten drei Friedensfahrer dafür plädiert, den Einsatz abzubrechen und den Sternhaufen wieder zu verlassen. Drei gegen sieben, von denen Kantiran der vehementeste Verfechter gewesen war.
    Was hätte es denn auch geändert!, dachte er wütend. Sie wären ohnehin nicht mehr entkommen. Diese Option hatte definitiv schon zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr bestanden!
    Sie erkannten schließlich, dass sie nicht nur ungewollt im Kreis um das Zentrum des Sternhaufens herumflogen, sondern dass diese Kreise immer enger wurden.
    Für eine Umkehr war es da längst zu spät.
    „Du kannst gar nicht anders argumentieren, Kantiran", sendete Shmock und bog seine lange Gestalt, dass es schien, sie wachse aus dem Holo heraus. „Du weißt – wir alle wissen es –, dass wir der Falle nicht mehr entkommen werden, die uns die Kolonne mit ihrer MASCHINE gestellt hat."
    „Wobei bisher nicht gewiss ist, ob uns die MASCHINE tatsächlich schon entdeckt hat oder ob sie uns nur vermutet", mischte sich Bylilin, der Kauloplast, wieder ein. „Es mag wahrscheinlich sein, aber nicht sicher."
    „Die Falle wurde für uns gestellt", sagte Dax44 mit den vielen Gesichtern und setzte eines auf, das Besorgnis versprühte. „Eigens für uns.
    Es kann der Kolonne nicht verborgen geblieben sein, dass wir vor Hangay patrouillierten und Aufklärung flogen. Aber wenn sie es nun für nötig hielt, eine ihrer kostbaren MASCHINEN als Köder für uns zu entbieten, dann werte ich das als Indiz dafür, wie wichtig sie uns nimmt."
    „Was für ein Kompliment!", schnaubte Edzep, der Parasitenspleißer, und spie ein paar gazeähnliche, krumme Zähne aus. „Ich bin sicher, dass wir uns darauf eine Menge einbilden können!"
    „Kantiran weiß, dass es kein Entkommen gibt!" Das war erneut das Sprachgenie. „Deshalb ist er für die Flucht nach vorn, ganz wie es seinem terranischen Naturell entspricht!" Er sagte es, so laut und deutlich er konnte, aber gefolgt von einem herzhaften Lachen. „So kennen wir ihn – aber so schätzen wir ihn auch!"
    „Es wird gut, Kantiran", sagte Cosmuel neben ihm und drückte seine Schulter. „Er lenkt ein. Sie ziehen mit!"
    Natürlich taten sie das – welche Alternative besaßen sie noch?
    „Wir hätten vielleicht eine Chance gehabt, als wir die Abweichung erstmals feststellten", übernahm der Luminiszide. „Ich persönlich glaube es nicht. Der Hyperraum ist im Bereich dieses Sternhaufens manipuliert worden. Er ist künstlich gekrümmt, eine andere Erklärung gibt es nicht.
    Daher ist er unbefahrbar, jedenfalls in jenen Frequenzbereichen, in denen die Quartale Kraft herrscht – die Antriebsenergie unserer Kapseln. Ganz Lazaruu ist nichts anderes als eine hoch aufwendig konstruierte Falle für uns. Wir sollten die Wellenfronten auffangen und nach dem Rechten sehen. Das war der Plan derjenigen, die mit der MASCHINE hierher gebracht wurden – eigens für uns."
    „Ist das nicht ein bisschen viel Aufmerksamkeit, die TRAITOR unserem kleinen Haufen schenken sollte?", fragte Dax44 eher amüsiert und setzte ein neues Gesicht auf, eines, das spöttisch lächelte.
    „Irgendjemand in der Hierarchie der Terminalen Kolonne hat offenbar beschlossen, wir seien interessant genug, um zu unserer Ergreifung eine der wertvollen MASCHINEN abzustellen, jedenfalls vorübergehend", kam es von H!!!, der banthusischen Schwesternfigur. Ihr dreidimensionales Kugelbild ließ alle anderen Teilnehmer vorübergehend verblassen. „Die Kolonne will also wissen, mit wem sie es zu tun hat. Vermutlich will sie uns lebend fangen. Und, ja – wir haben ihr den Gefallen getan und den Köder geschluckt."
    „Bitte!", sagte Kantiran hart. Er wusste, dass jeder Einzelne von ihnen recht hatte. Aber half es ihnen, sich selbst zu bemitleiden und sich gegenseitig Schuld zuzuweisen? „Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken, und die sehen im Moment so aus, dass wir nicht mehr zurückkönnen."
    Er sagte nichts Neues und untertrieb noch. Die zehn Kapseln „näherten" sich nicht nur dem Zentrum und der MASCHINE, die dort auf sie wartete wie eine überdimensionale Spinne im Netz, sondern sie stürzten mittlerweile direkt darauf zu. Jede Überlichtetappe riss sie näher
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