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2378 - Der Erste Kybernetiker

Titel: 2378 - Der Erste Kybernetiker
Autoren: Unbekannt
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und die beiden Avatare auf ihn angesetzt werden würden.
    Irgendwann verließen ihn seine Kräfte, und er versank in diesem glühenden Meer, trieb tiefer und tiefer, in Dunkelheit und immer weiter steigende Hitze. Sein Körper verbrannte in der absoluten Lichtlosigkeit.
    Doch am Meeresboden erwartete ihn nicht der Tod, sondern Schlaf.
    Ein wunderbarer, traumloser Schlaf, aus dem er irgendwann aufschreckte und nur ein einziges Sehnen verspürte. Er wollte zurückkehren in ESCHERS Schoß, dem Drängen nachgeben, das in seinem Hinterkopf entstand und nicht von seinem eigenen Ich geboren wurde.
    Wie gerne hätte er dieser Sehnsucht nachgegeben, doch das Arimal-3 verhinderte jede Bewegung.
    Bald schlief er wieder ein. Erwachte.
    Schlief ein.
    Und erwachte endgültig.
    Er fühlte sich matt. Die Erschöpfung wollte ihn lähmen, aber mit aller Willenskraft gelang es ihm, aufzustehen und in die kleine Hygienezelle zu wanken.
    Seine Finger zitterten, als er sich vor Anstrengung würgend erbrach.
    Seine Gedanken klärten sich, und er dachte voller Panik an den zurückliegenden Horrortrip. Es war entsetzlich gewesen, aber es hatte sich gelohnt.' ESCHERS posthypnotischer Block hatte einen Teil seiner suggestiven Kraft verloren, sodass er nicht mehr auf Savoires Geist zugreifen konnte.
    Der Erste Kybernetiker wischte sich Reste des Erbrochenen vom Mund und hielt die Hände unter den Wasserhahn. Das kalte Wasser tat gut. Er blickte in den Spiegel und erschrak. Sein Gesicht war fahl und gelb, mit Ausschlägen bedeckt.
    Sein Herzschlag raste, als er zurück ins Zimmer ging. Ihm war schwindlig, doch er war zuversichtlich, dass er sein Ziel erreichen konnte.
    Der Weg zur Solaren Residenz würde anstrengend werden, denn er musste ihn zu Fuß oder über die öffentlichen Laufbänder bewältigen. Jeder Transportgleiter, jeder Rohrbahnzug stand in Kontakt mit NATHAN. Damit verbot es sich von selbst, ein solches Hilfsmittel zu benutzen - NATHAN würde ESCHER informieren, und das wäre das Ende von Savoires Flucht.
    Der Gedanke daran, von Astuin und Myhr gefangen zu werden, weckte Angst, und diese löste eine neue Halluzination aus.
    Aus dem Wandspiegel schoben sich langsam um sich selbst trudelnde Leichen, gleißende, strahlende Totenlichter.
    Savoire schrie und hastete aus dem Raum.
    Minuten später wankte er aus dem Hotel und stellte fest, dass er sich bereits im Residenzpark befand.
     
    EPILOG
     
    Ein Ende des Wisperns
    21. Januar 1346 NGZ
     
    Savoire schlug das Auge auf. „Den Rest könnt ihr euch selbst zusammenreimen. Ich muss schlafen. Endlich ... schlafen."
    „Du hast Großartiges geleistet", sagte Perry Rhodan. „Ich weiß nun, was ich zu tun habe. Du kannst beruhigt schlafen. Die Medikerin wird sich um dich kümmern.
    Ich danke dir."
    „Wir danken dir", verbesserte Gucky.
    Marc London schwieg mit verbissenem Gesichtsausdruck. Unbewegt starrte er an dem Patienten vorbei ins Leere.
    Savoire lächelte matt. Die Pupillen seines Auges verengten sich. Sein Atem ging flach. Er schlief augenblicklich ein. „Was wirst du veranlassen?", fragte Marc London.
    Rhodan legte dem jungen Psi-Korresponder die Hand auf die Schulter. „Das weißt du genauso gut wie ich. Zum ersten Mal bin ich gezwungen, mich in einer Angelegenheit von zentraler Wichtigkeit gegen den Nukleus zu stellen."
    „Du wirst also den Einsatzkräften rund um den ESCHER-Turm den Angriff befehlen?"
    „Ihm bleibt keine andere Wahl", sagte Gucky.
    Rhodan blickte auf das Chronometer an der Wand. „In exakt elf Minuten, um 22 Uhr Terrania-Ortszeit, werden die Einsatzgruppen van Gogh, Breughel und Monet das ESCHER-Gebäude stürmen."
    Marc blickte zu Boden. „Es besteht immer noch die Möglichkeit, und sei sie noch so gering, dass Savoires Geschichte erfunden ist." Seine Stimmlage zeigte deutlich, dass er selbst nicht daran glaubte. „Wenn das der Fall sein sollte, wird sich dies in kürzester Zeit erweisen. Da aber aller Wahrscheinlichkeit nach alles der Wahrheit entspricht, müssen wir die Lage unter Kontrolle bekommen. Wenn die Parapositronik ESCHER existiert, ist es gerade unter der Belagerung durch die Terminale Kolonne umso lebenswichtiger, den potenziellen Störfaktor zu eliminieren."
    Perry drängten sich weitere Fragen auf.
    Und wir müssen die letzten Rätsel klären - warum löste die Nachricht, dass die Transmitterstraße nach Hangay in Angriff genommen wurde, bei ESCHER solche Hektik aus? Was verbindet die Parapositronik mit den Sonnentransmittern? Wieso
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