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2378 - Der Erste Kybernetiker

Titel: 2378 - Der Erste Kybernetiker
Autoren: Unbekannt
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Januar 1346 NGZ
    Ort: Thora Road 2216
    Status ESCHER: unbekannt
    Objektsicherung intern: unbekannt
    Objektsicherung extern: Einsatzgruppen van Gogh, Breughel und Monet vor Ort
    Andromeda-Faktor: ESCHER basiert auf dem Projekt Gedankenturm der Meister der Insel; Implikationen mit terranischer Technologie nicht auszuschließen
    Nukleus-Faktor: Eine Einflussnahme durch starke psionische Kräfte kann nicht ausgeschlossen werden
    Gefährdung: Evakuierung umliegender Straßenzüge empfohlen
     
    „Sein Zustand ist nicht mehr nur mit dem Medikamentenmissbrauch zu erklären, Fieberschübe und Schüttelfrost sind anderweitig induziert", sagte Wolia Tramur und blickte Rhodan direkt in die Augen. Die verantwortliche Medikerin regulierte die Raumtemperatur neu und prüfte die Infusionen, die Savoire zugeführt wurden. „Durch das Karikin, das ich ihm nun schon seit Stunden verabreiche, müsste er längst wieder zu Kräften gekommen sein. Es ist, als wehre sich sein Körper gegen die Heilung. Er hat eine absolut unverantwortliche Überdosis Arimal-3 geschluckt, und nach den wenigen Worten, die er mir zu meiner Information gegeben hat, war er sich dessen genau bewusst. Ein Scan und eine Blutprobe haben ergeben, dass das Arimal inzwischen zu fast drei Vierteln abgebaut ist. Er müsste ..."
    Rhodan hob die Hand. Er sah unsagbar müde aus. „Ich weiß. Er steht unter hypnotischem Einfluss und kämpft dagegen an. Die körperlichen Symptome spiegeln den mentalen Kampf. Etwas will ihn mit aller Macht daran hindern zu sprechen."
    „Und du willst, dass er kämpft, weil du dir Informationen versprichst. Aber im Ernst: Sind Informationen wirklich Menschenleben wert?"
    Rhodan rieb sich die Narbe auf seinem Nasenflügel. „Mir gefällt die Vorstellung ebenso wenig wie dir. Der Gedanke, dass er sterben könnte, ist entsetzlich, aber er hat sich dazu entschieden, mir sein Wissen mitzuteilen. Und es kann sein, dass es viele Menschenleben kosten wird, wenn die Informationen dieses Mannes verloren gehen. Was er zu sagen hat, ist von ungeheuerlicher Tragweite. Deshalb muss ich es erfahren. Hörst du, ich muss!"
    Die alte Medikerin lächelte dünn. „Um jeden Preis, also. Ich weiß sehr wohl, dass es wichtig ist. Schließlich hat er vehement darauf bestanden, dass niemand außer dir ihm zuhören darf. Ich habe jede Überwachung des Zimmers gekappt, obwohl sie nur medizinischen Zwecken diente."
    Und ich kann mir auch denken, warum Savoire das für notwendig hielt, dachte Rhodan. Es gefiel ihm überhaupt nicht. In aller Deutlichkeit hatte Savoire verlangt, dass keine Aufzeichnung angefertigt wurde ... Das konnte nicht nur darin begründet liegen, dass er befürchtete, ESCHER könne auf irgendeinem unbestimmten Weg darüber Kenntnis erlangen. Savoire hatte offensichtlich einen ganz konkreten Weg vor Augen.
    Rhodans geschulter Geist zog Querverbindungen und gelangte ebenfalls zu einem Ergebnis, das er allerdings nicht wahrhaben wollte.
    Noch nicht. Nicht, ehe unerschütterliche Beweise vorlagen, dass nicht nur der Nukleus in diese Affäre miteinbezogen war, sondern auch viel bedeutendere Stellen.
    Sehr viel bedeutendere Stellen.
    Um nicht zu sagen, dass sich geradezu das Herz der terranischen Zivilisation gegen diejenigen gewandt hatte, denen es dienen und die es versorgen sollte.
     
    *
     
    Wolia Tramur warf einen neuerlichen Blick auf die Werte des Patienten. „Da hast du deinen Willen. Er wird bald zu sich kommen. Ich habe ihm Aufputschmittel injiziert, auf deinen Wunsch mehr, als ich verantworten kann. Ich hoffe, du weißt, was du tust, Resident." Das letzte Wort sprach sie wie einen Fluch.
    „Ich danke dir. Wenn meine Gäste eintreffen, führ sie sofort zu mir."
    Wolia nickte und verließ das Krankenzimmer.
    Rhodan lehnte sich in dem unbequemen Stuhl zurück, der neben Savoires Liege stand. Er schloss die Augen, um sich einen Moment Ruhe zu gönnen. Allerdings wollte sich keine Entspannung einstellen.
    Als wäre die Belagerung durch TRAITOR nicht bereits schlimm genug, erforderte auch noch ESCHER als denkbarer Feind von innen seine volle Aufmerksamkeit.
    Manchmal wurde es selbst einem Zellaktivator-Träger zu viel.
    Das charakteristische „Plopp" ertönte, mit dem ein eintreffender Teleporter die Luft verdrängte. Perry Rhodan war diesen Klang bereits seit Jahrtausenden gewohnt. „Da hetzt er uns quer über halb Terra, weil es ach so dringend sein soll, und dann kommt man an, und was tut er, der Herr Resident? Er hält ein
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