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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt
Autoren: Unbekannt
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wussten sie vielleicht noch nichts von ihrem Glück. Mehr als einmal hatte das Zentrum es versäumt, die Bewohner des Bautenlands über wichtige Ereignisse zu informieren. „Rücksichtnahme" hatte die Mutter aller Eier es genannt. Jaghiro neigte eher dazu, es als Überheblichkeit gegenüber seinem Volk zu betrachten. Oahm'Cara. die man jahr- hunderte- oder jahrtausendelang zu nichts gebrauchen konnte mit einer einzigen Ausnahme - kein Wunder, dass Völker wie die Mor'Daer oder die Ganschkaren auf sie herabsahen und sie nur dann beachteten, wenn es sein musste.
    Wir haben jetzt die Chance, ihnen nach langer Zeit wieder zu beweisen, was wir können und wozu wir da sind!
    Schlimm wäre gewesen, wenn ein Kranker wie Arfyss E'lhacc ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
    Denn Arfyss war krank, das stand fest.
    Und er war gefährlich, hinterhältig, dazu beeindruckend und wohl auch verlogen und... ... stand unversehens vor ihm: er und ein weiterer Oahm'Cara.
    Jaghiro hatte die beiden nicht kommen hören. Und „der andere" war niemand anders als Ovo Ynshuune!
    Arfyss war kaum weniger erschrocken, das bemerkte Jaghiro ganz deutlich: Er knickte mit den Hinterbeinen ein, die Vorderbeine und die Arme trugen ihn kaum noch. Seine Mundzangen schwenkten kraftlos nach unten, ein Zeichen des Schocks.
    Anders seine Begleiterin: Ihre Fühler wippten freudig erregt in Jaghiros Richtung. Sie wollte sich ihm nähern, aber Arfyss stand zwischen ihnen.
    Er hat es nicht gewusst, erkannte Jaghiro.
    Die Ärzte und Automaten haben keine einzige Meldung über meine Rettung an die Öffentlichkeit gegeben. Geschieht ihm recht, mich plötzlich vor sich zu sehen.
    Hoffentlich stirbt er an diesem Schock!
    Auffordernd bewegte er sich auf Arfyss E'lhacc zu. Der stand noch immer starr.
    Sein Hinterleib fing an zu beben, immer stärker, mit jedem Schritt, den Jaghiro auf ihn zutat.
    Der Oahm'Cara wandte sich ruckartig seiner früheren Begleiterin zu. Warum?
    Das war sein letzter Gedanke gewesen, bevor er in der Kälte des Weltalls das Bewusstsein verloren hatte.
    Wahrscheinlich konnte sie es ihm nicht sagen. Jaghiro hielt sich besser an die Tatsachen. Es war ihre Stimme gewesen, die ihn in die Falle gelockt hatte. Keine Maschine wäre in der Lage gewesen, die Stimme einer Oahm'Cara so täuschend echt nachzuahmen.
    Ovo zeigte ihm noch immer ihre Freude über das unerwartete Wiedersehen. Alles in Jaghiro drängte danach, ihre Gesten zu erwidern. Es kostete ihn viel Kraft, sich zu beherrschen. Als er es nicht mehr aushielt ... drehte er sich um und floh mit hohen Sprüngen in einen Seitengang.
     
    *
     
    Es begann, als Jaghiro Ackan am nächsten Morgen erwachte. Seine Kammer schimmerte in dunkelblauem Licht, das nicht von den Lichtwürmchen stammte.
    Als Augenblicke später die Totale von Drorah und den über zweitausend Giganten aufflammte, erkannte der Oahm'Cara den Ursprung der Projektion. Das Zentrum schickte sie.
    Er musterte die Darstellung und die Fabriken in ihrer endgültigen Konstellation. Nach einer Weile verließ die Kamera ihre Position, näherte sich mit wahnwitziger Beschleunigung der planetaren Atmosphäre und tauchte in sie ein.
    Erste Details der Oberfläche wurden sichtbar, Ausschnitte der Kontinente.
    Jaghiro sah Nebelstrukturen, die senkrecht in die Höhe ragten. Es handelte sich keineswegs um ein Phänomen der Natur Drorahs. Es zeigte, dass die Dunklen Marker ihre Arbeit abgeschlossen hatten.
    Die winzigen Splitter aus dem Dunklen Obelisken definierten die dreidimensionalen Grenzen der Parzellen.
    Für Jaghiro und die übrigen Kolonnen-Geometer blieb im Dunkeln, wer sie ausgesucht hatte und wie viele es waren.
    Die Oahm'Cara erfuhren es in dem Augenblick, in dem die Zahl der Einsatzgruppen mit ihren Fahrzeugen bekannt gegeben wurde. Und selbst das war nicht einmal sicher. Die Kalbarone geizten mit Informationen, als würden zu viele davon die Kolonnen-Geometer von ihrer Arbeit abhalten.
    Es spielte für ihre Aufgabe keinerlei Rolle.
    Fasziniert beobachtete er, wie die Nebelwände wuchsen und sich entlang der Marker ausbreiteten. Die Oberfläche des Planeten löste sich wie von Geisterhand auf, weil die Projektoren sie ausfilterten und nur den dreidimensionalen Vorgang beschrieben. „Es ist Zeit, Kolonnen-Geometer!", sagte eine Stimme aus dem Nichts. „Die Koordinaten deines Fahrzeugs lauten ..."
    Etwas in Jaghiro Ackans Kopf schaltete automatisch um. Er vergaß die faszinierenden Bilder, prägte sich die
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