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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt
Autoren: Unbekannt
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unsichtbaren Arme nach den Spiegelgefilden aus. Sie waren verschwunden. Um ihn herum torkelte das Universum, aus der Bahn geworfen und rettungslos verloren.
    Wie er.
    Wo bin ich? Wo ist mein Körper?
    Er spürte nichts, keinen Körper, keine Welt, nur diese unerträgliche Hitze. Er suchte nach Anzeichen der Spiegelgefilde, nach den MASCHINEN, nach dem blauweißen Ball, doch er fand nichts.
    Außer ihm existierte nichts mehr, nur die vielen tausend winzigen Lichtpunkte links und rechts. Erst wuchsen sie langsam, hielten inne, dann explodierten sie in einem einzigen Urknall, rasten auf ihn zu, durch ihn hindurch, fraßen winzige Löcher in seinen entstofflichten Körper, klammerten sich an der unsichtbaren Oberfläche fest, blieben da.
    Links und rechts Tausende, vereint zu jeweils einem großen Gebilde.
    Erschöpft sank er zurück ins Nichts. Ich denke, also bin ich!
    Wieder meldete sich eine Stimme, diesmal lauter und deutlicher. „Ich glaube, er hat es geschafft. Der Para-Sinn ist inaktiv."
    Ich höre und rieche. Sehe ich auch?
    Noch besaß er keinen Körper und wusste nicht, ob er im Diesseits oder im Jenseits lebte.
    Schlafe ich? Ist es Zeit aufzuwachen?
    Langsam kehrte die Erinnerung zurück...
     
    *
     
    ... er spürte, wie die Kälte in seinen Körper kroch. Das Gefühl in den Gliedmaßen verschwand innerhalb weniger Augenblicke, und er wusste, dass sie abstarben. Sein weicher Hinterleib schrumpfte unter dem Einfluss der Weltraumkälte, während die Körperflüssigkeit gefror und sich ausdehnte. Der Druck in seinem Innern wurde unerträglich.
    Jaghiros Sinne schwanden. In einem Akt der Verzweiflung wollte er seine Qual abkürzen, mit den Klauen die Folie zerfetzen, damit die Luft entwich. Aber er vermochte sich nicht mehr zu rühren...
    Doch Jaghiro starb nicht. Ein winziger Funke in seinem Bewusstsein hielt ihn am Leben. Er flüsterte ihm ein, das alles nur geträumt zu haben. Die Kälte wich, Wärme umschmeichelte seinen Körper.
    Die winzigen Lichtpunkte vereinigten sich zu einem großen Facettenbild. Er sah Helligkeit, die nicht blendete. Gedämpftes Licht umgab ihn, ab und zu durchbrochen von einem huschenden Schatten.
    Jaghiro Ackan, du bist nicht tot! Es waren seine eigenen Gedanken, die ihm Mut machten.
    Aber ich bin doch gestorben! Bin ich doch?
    Einer der Schatten beugte sich über ihn. „Du kannst mich hören? Mich sehen?"
    Ein Krächzen drang zwischen seinen Kauleisten hervor. „Jaaaah, ichchch..."
    Sein Blick klärte sich. Er sah wuchtige, kegelförmige Riesen, die an den Enden seines Körpers wachten. Vorne zwei, hinten zwei. Aus den silberblauen Kegeln führten Tentakel und Schläuche hinab zu dem Teil der Mulde, in dem sich sein Hinterleib befinden musste. Er spürte keine Einstichstellen, die Weichteile seines Körpers waren nur noch ein nutzloser Haufen organischer Substanz. „Dein Geist funktioniert wieder normal", erklärte der Frager. „Alle Werte sind in Ordnung. Das mit deinem Körper kriegen wir auch noch hin."
    „Was ... ist ... mit ... ihm?"
    „Die Weltraumkälte hat ihm zugesetzt. An deinen Beinen blättert Chitin ab, dein Hinterleib sieht aus wie eine verdorrte Frucht."
    Jaghiro fröstelte bei jedem Wort, das er hörte. In Gedanken stellte er sich vor, wie sich der Hinterleib vom übrigen Körper trennte – das Todesurteil für ihn. „Du hast noch einmal Glück gehabt, Jaghiro Ackan. Einen solchen Unfall wünsche ich niemandem."
    Ein Unfall?
    Wie eine Flutwelle brach die Erinnerung über ihn herein. Das war kein Unfall! Er stöhnte beim Luftholen, sein Atem rasselte. „Es war ein Attentat", keuchte er. Er wollte den Kopf bewegen, aber eine Klammer verhinderte es. Eine Manschette am Hals versperrte ihm die Sicht nach unten. .Da war etwas. „Die Flüssigkeit um meinen Körper, was ist das?"
    „Sehr gut, Jaghiro. Deine Nervenbahnen regenerieren sich. Du liegst in der Heilmulde einer Medostation."
    Trotz seines erbärmlichen Zustands breitete sich so etwas wie Zuversicht in ihm aus. Er hatte es geschafft. „Mein Plan hat funktioniert."
    „Die Folie meinst du?"
    „Die Folie, ja. - Ein Zufall, dass das Schweißgerät dabei lag."
    „Und du glaubst, es war kein Unfall?"
    „Man hat mich in den Hangar gelockt."
    Die Stimme schwieg, aber von weiter weg hörte Jaghiro eine zweite sprechen. „Es ist der Schock. Jaghiro Ackan braucht mehr Ruhe. Am besten, er schläft ein paar Tage."
    Das Licht um ihn herum wurde dunkler. „Nein!", wollte Jaghiro rufen, aber seine Stimme
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