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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt
Autoren: Unbekannt
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wohl auch der letzte bleiben. In den Ressourcen-Galaxien der neuen Negasphäre würde so schnell kein weiterer Chaotender gebaut werden. „Ich bin glücklich, aber müde", murmelte Jaghiro und schlief auf der Stelle ein. Der Kodegeber fiel zu Boden.
     
    *
     
    Es war Jaghiros erster Ausflug im Bautenland. Ovo Ynshuune begleitete ihn.
    Der Kolonnen-Geometer humpelte noch und musste sich immer wieder ausruhen.
    Winzige Sonden an der hinteren Einschnürung übertrugen alle wichtigen Daten an seinen persönlichen Medoroboter.
    Gemeinsam suchten sie den Container auf, aber sie fanden ihn nicht. Jaghiro musterte aufmerksam den Boden. Es gab Kratzspuren, sie bildeten den einzigen Hinweis. „Sie haben den Container weggebracht", stellte Ovo fest. „Aber wohin?" Jaghiro überlegte. Er konnte im Zentrum nachfragen oder einen der Ausleger im Kommunikationskessel bemühen. Noch besser war allerdings... „Komm mit", sagte er. Sie suchten Ackan-Höhe auf. Die Wächter erhoben keinerlei Einspruch, als Jaghiro mit seiner Ynshuune-Begleiterin den Bau betrat. „Ich habe schon auf euch gewartet", klang es. ihnen entgegen. „Kommt herauf zu mir."
    Bedächtig und so leise wie möglich folgten sie den verschlungenen Röhren, bis sie die Gemächer der obersten Brüterin erreichten.
    Die Mutter aller Eier lugte mit wippenden Fühlern über den Rand ihres Nestes, in dem es nur so wimmelte. Vor wenigen Tagen hatte sie einer neuen Generation das Leben geschenkt. Die junge Brut war zwar von unbändiger Neugier und stellte den Bau regelmäßig auf den Kopf, aber so ging es in Ackan-Fildern nun mal zu, immer mit der Spitze nach unten. Regelmäßig folgten die Winzlinge aber einer Art geheimem Kommando. Dann kehrten sie blitzschnell und für Tage und Nächte in das warme Nest zur Mutter zurück. „Wir haben den Container gesucht", sagte Jaghiro leise. „Er ist weg und mit ihm die beiden Mädchen."
    „Die Kalbarone haben sie abholen lassen.
    Niemand weiß, wo sie geblieben sind."
    „Sie vegetierten in diesem Container vor sich hin", fuhr der Kolonnen-Geometer fort. „Warum hat man sie nicht in einen der Stämme integriert?"
    „Sie hätten ihn zerstört."
    Jaghiro kam sich vor, als habe ihm jemand mit einer großen Patsche auf den Kopf gehauen. „Mutter, ich ..."
    „Hab Geduld, Jaghiro. Was ich euch jetzt berichte, wissen nur die Mütter und Brutväter" Die oberste Brüterin begann zu erzählen, Sie berichtete von den wilden Vorfahren aus einer Zeit, als ihr Volk noch durch die Lüfte schwebte. Als sich ihre Flügel zurückbildeten, mussten sie am Boden einen erbitterten Überlebenskampf führen. „Aber das liegt bestimmt Jahrmillionen zurück, Mutter!"
    „Dennoch wird immer wieder ein Kind geboren, dessen wilde Urinstinkte so stark ausgeprägt sind, dass es das soziale Gefüge im Bau zerstören könnte. Der Untergang des ganzen Stammes wäre die Folge. Es gibt Beispiele aus alter Zeit. Die E'lhacc zum Beispiel sind daran zu Grunde gegangen. Deshalb werden Störenfriede wie Arfyss ausquartiert und wachsen unter der Obhut besonders geschulter Betreuerinnen heran in der Hoffnung, dass sie zu normalen Oahm'Cara heranwachsen.
    Denn wenn dies gelingt, übertreffen sie nicht selten jeden anderen in ihrem Können."
    Die Mutter aller Eier legte ein Pause ein.
    Sie liebkoste ein paar Dutzend der Kleinen, die auf ihrem Körper herumkletterten und sich um den höchsten Platz auf ihrem Kopf balgten. „Die Daten der Fabrik belegen, dass solche Einzelgänger immer in einem Zeitraum zur Welt kommen, in dem auch besonders begabte Sprösslinge geboren werden, deren Fähigkeiten über den Gebrauch des Geometer-Sinns hinausgehen. Auch das ist eine Laune der Natur, diesmal allerdings im positiven Sinn der Evolution. Wir Oahm'Cara brauchen Begabte, deren Para-Sinn so stark ist, dass er den der schwächeren Brüder ausgleichen kann. In all den Jahren gab es nur zwei davon, dich, Jaghiro, und Arfyss, der als Gohnys zur Welt kam und als Waise den Namen E'lhacc erhielt."
    „Und die Mädchen?"
    „Ihre Geburt ist im Zusammenhang mit der Geburt von Ovo Ynshuune zu sehen. Deine Freundin besitzt den Geometer-Sinn wie ihr Männer. Sie wird ihn verlieren, sobald sie ihre neue Rolle über- nimmt. Ovo wird eine Mutter sein, denn die Zeit ihrer Vorgängerin ist bald abgelaufen. Schade, Jaghiro, dass du uns verlässt."
    Jaghiro bewegte sich unruhig hin und her.
    Er versuchte den Sinn hinter den Worten der Mutter zu erkennen. Aber im Augenblick war ihm der Kopf so
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