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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk
Autoren: Unbekannt
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bis dahin nicht schon zu spät ist...
     
    11.
     
    „Das ist der erwartete Ernstfall."Salomon Hidalgo räusperte sich. „Aber niemand hat wohl damit gerechnet, dass er so schnell eintreten würde."
    Rhodan musterte den Adjutanten. Er erkannte, dass der Mann sich mit aller Gewalt zusammenriss, seine Angst jedoch nicht völlig verbergen konnte..
    Der Resident konnte es ihm nicht verdenken. Das Objekt wirkte auch in der Holodarstellung gefährlich und unbegreiflich. Auch in ihm stellte sich wieder die Beklemmung ein, die er schon beim ersten Anblick empfunden hatte.
    Der Dunkle Obelisk war an der Grenze des Sonnensystems materialisiert, leicht oberhalb der Ekliptik, in rund 15 Lichtstunden Entfernung zur Erde.
    Lediglich die Kantorschen Ultra-Messwerke hatten ihn orten können.
    Falls es sich wirklich um das Objekt handelte, das von Hayok aus Kurs auf das Sonnensystem genommen hatte - dafür stand ein Beweis allerdings noch aus -, hatte es die 9220 Lichtjahre zwischen Hayok und dem Solsystem in rund 16 Stunden zurückgelegt. Es musste also einen Überlicht-Faktor von mindestens fünf Millionen erreichen.
    Der Obelisk hatte ein paar Minuten an Ort und Stelle verharrt und dann beschleunigt.
    Seine Geschwindigkeit betrug nun 135.000 Kilometer pro Sekunde, und sein Kurs war eindeutig extrapoliert worden: Terra. „LAOTSE, Analyse! Wann wird das Objekt die theoretische Grenze des Kristallschirms erreicht haben?"
    „Bei gleichbleibender Geschwindigkeit wird es die rund eins Komma zwei Milliarden Kilometer in etwa zweieinhalb Stunden überwunden haben.
    Zweieinhalb Stunden, um eine Ent scheidung zu treffen.
    Eine Entscheidung?, fragte sich Rhodan.
    Hatte er die nicht schon längst gefällt? Was auch immer Sinn und Zweck des Obelisken sein mochte, bei dem Unbehagen, das allein sein Anblick auslöste, konnte er der Erde nichts Gutes bringen. Der Resident hatte schon längst intuitiv entschieden, dass die höchste Gefährdungsstufe für das Sonnensystem vorlag. Und auf seine Erfahrung und Intuition konnte er sich nach fast drei Jahrtausenden verlassen.
    Die Frage war nur ... würde der Kristallschirm auch funktionieren? Und wenn ja, war er imstande, das Vordringen des Dunklen Obelisken zu verhindern?
    Rhodan rief sich in Erinnerung zurück, was er über den TERRANOVASchirm wusste.
    Wenn man ihn aus dem interstellaren Raum betrachtete, würde man ihn als eine blauweißkristallin funkelnde, abgeplattete Sphäre von 27,966 Lichtstunden, 'also 30,20328 Milliarden Kilometern Durchmesser, auf der Ebene der Ekliptik und einer Höhe von 26,563 Lichtstunden wahrnehmen.
    Sein Grundprinzip war ebenso einfach wie elegant. Wie jeder andere Stern auch verfügte die Sonne über eine Heliosphäre, deren Ausdehnung so weit reichte, bis der Staudruck des Sonnenwindes gleich dem Druck des interstellaren Mediums wurde.
    Hauptbestandteile der Korpuskularstrahlung des Sonnenwindes waren Protonen und Elektronen mit Dichten von einigen Millionen Teilchen pro Kubikmeter und einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 500 Kilometern pro Sekunde. Da dieser Sonnenwind mit Überschallgeschwindigkeit auf das interstellare Medium prallte, bildete sich in Form der so genannten Heliopause eine Stoßfront aus - eine relativ dünne, turbulente Übergangszone, in der sich Dichte, Temperatur und Magnetfeld sprunghaft änderten.
    Die Projektorschiffe modifizierten durch multifrequente hyperenergetische Anregungsimpulse einen Teil der natürlichen Hyperstrahlung der Sonne, so dass sie mit der Heliopause in Resonanz trat und diese hierbei ähnlich einer Resonanz-Katastrophe eine neue Qualität gewann. Ein Teil der Hyperstrahlung manifestierte sich in der StoßfrontÜbergangszone der Heliopause als instabile Hyperbarie, jenes Hyperäquivalent, das im Standarduniversum Masse und Gravitation ergab. In ständiger Fluktuation zwischen winzigen pseudomateriellen Hyperkristallen und dem Hyperbarie-Zustand waren diese Manifestationen nun ihrerseits multifrequente Hyperstrahler.
    Die hyperenergetische Emission der permanent entstehenden und wieder vergehenden Nano-Hyperkristalle überlagerte nun wiederum mit der natürlichen Hyperstrahlung der Sonne und erzeugte dadurch die eigentliche Schutzwirkung: eine undurchdringliche Grenzschicht dicht vor der Heliopause-Stoßfront, die damit noch innerhalb des Kristallschirms lag.
    So weit, so gut. Rhodan nickte entschlossen. Jegliches Zögern war vorbei.
    An diesem 7. Oktober 1344 NGZ würde sich entscheiden, ob das Solsystem noch eine
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