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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel
Autoren: Unbekannt
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sagen, ob das Monster auf dem Mond oder hier neben mir sitzt", sagte Mondra Diamond kühl. „Ich habe deine Meinung zur Kenntnis genommen, Malcolm. Ich bitte dich jetzt zu gehen. Wir brauchen dich hier nicht mehr. Du hast sicherlich andere Projekte, um die du dich kümmern musst."
    „Aber ..."
    „Danke für deine ausgezeichnete Arbeit. Auf Wiedersehen."
    „Aber ..."
    „Geh mir aus den Augen!"
     
    23.
     
    Selbstverständlich gingen die Terraner auf den Handel ein.
    „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied", sagte Zerbone. „Ein in diesem Fall zutreffendes terranisches Sprichwort. Ihre lächerlichen Wertvorstellungen, dieses Aneinanderklammern und das Einstehen für andere, machen sie schwach."
    „Nichtsdestotrotz haben sie TRAICOON 0098 vernichtet."
    „Weil wir miserabel unterrichtet waren. Ihre Technologie muss neu bewertet werden, ebenso ihr taktisches Vermögen."
    „Du willst den Jungen tatsächlich wie abgemacht freilassen? Er könnte uns weiterhin helfen, alte Erinnerungen wiederzufinden."
    „Wir wissen schlussendlich, was wir wissen wollten. Marc London hat kaum noch einen Wert für uns. Sollen wir ihn als Leiche übergeben?"
    „Die Austauschbedingungen sprechen dagegen. Die Terraner mögen zwar ehrliches Spiel betreiben und auf ihre Ehre achten. Doch sobald sie dahinterkommen, dass wir sie hereingelegt haben, werden sie uns mit ihrer Heimatflotte ordentlich einheizen. zumal sie uns ja orten können."
    „Selbst dann stehen unsere Chancen gut", klapperte Aroff.
    „Es ist genug", schnitt Zerbone das Thema ab. „Wir müssen erst einmal wieder zu Kräften kommen. Ich bin todmüde. Wir sind todmüde. Steuern wir die Dunkelkapsel zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Chaos-Geschwader und warten dort. Bereiten wir uns auf eine anstrengende Befragung zu unserer möglichen Rehabilitierung vor. Wir müssen uns dem Urteil der Progress-Wahrer unterwerfen; auch was unser jetziges Verhalten betrifft. Wenn sie meinen, wir haben falsch gehandelt, ist unser Leben ohnehin verwirkt. Wie weiter mit den Terranern zu verfahren ist, liegt nicht in unserer Hand. Mir erscheinen sie zu gefährlich, um sie am Leben zu lassen."
    Aroff pickte nervös in seinem Nackenflaum umher. „Du hast Recht. Wir brauchen Ruhe. Doch wenn wir irgendwie, irgendwann die Gelegenheit bekommen, alte Archive der Terminalen Kolonne zu durchforsten, sollten wir nach einem Anatomen namens Tomf suchen."
    „Ja, das sollten wir." Zerbone ließ einen schillernden Tropfen Giftspeichel auf seine Uniform tropfen.
     
    24.
     
    Daellian musste eingestehen, dass er sich geirrt hatte. Der Duale Kapitän hielt Wort; der Austausch ging wider Erwarten glatt vonstatten. In einer schützenden Energiekugel glitt Marc London zur Coreos-Station hinab. Eine kleine Strukturlücke öffnete sich im Schutzschirm; bereits wartende Kampfroboter nahmen den völlig erschöpften, aber lebenden Jungen in Empfang.
    Im selben Moment verringerten die Terraner sukzessive die Stärke des energetischen Klammergriffes. Unter starker Abschirmung wurde die so genannte Dunkelkapsel über die Bahn des Uranus hinausbegleitet; schließlich beschleunigte der Duale Kapitän – mit 950 Kilometern pro Sekundenquadrat! – und verschwand recht bald von den Ortungsschirmen.
    Wenige Minuten nach der Beendigung der heiklen Aktion und einem kollektiven Aufatmen in der Waringer-Akademie meldete sich jemand zu Wort, der ihm in den letzten Stunden richtiggehend gefehlt hatte.
    „Ich kündige!", sagte Rudnor mit fester Stimme.
    Es wurde totenstill im Rund des Saales. Hohlwangige, todmüde Frauen und Männer seines Teams, die den kleinen Triumph ausgelassen gefeiert hatten, blickten angespannt zu ihnen herüber.
    „Diese Kündigung kann ich nicht akzeptieren", sagte Daellian. „Du wurdest mir von Bré Tsinga zur persönlichen Betreuung zur Verfügung gestellt ..."
    „Sie hat meine Entlassungspapiere bereits unterzeichnet", unterbrach ihn Rudnor schroff. „Ich scheide aus dem LFT-Dienst aus. Ich habe genug. Ich habe von dir genug."
    „Du lässt alles zurück und gibst auf?", stichelte Daellian. „Nur wegen ein paar Bagatellen?"
    „Du bist keine Bagatelle, Malcolm. Du magst der fähigste Wissenschaftler dieser Zeit sein und in der Forschung vielleicht sogar unersetzbar, aber was das Menschsein betrifft – nun, du kennst meine Meinung. Wirklich, ich habe genug von dir."
    „Ich könnte dir einen leichteren Job verschaffen; du müsstest nicht mehr andauernd in meiner Nähe
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