Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen Zickzackkurs an unseren Wacheinheiten vorbei, dass mir übel wird."
    Kein Wunder. Ihr Gegner fühlte sich unangreifbar und unsichtbar. Die terranischen Schiffe waren für ihn bestenfalls stehende Hindernisse.
    „Es gibt keinen Zweifel mehr – der Duale Kapitän hat unseren Köder angenommen", sagte Daellian. Im Inneren seines Sarges nahm der Datenfluss exorbitant zu. „Er steuert zielgenau Coreos an."
    „Er tappt in die Falle. Wie wir es von ihm wollen." Mondra Diamond blickte sich zweifelnd um. Die Anspannung war ihr ins Gesicht geschrieben. „Jetzt bleibt nichts mehr anderes übrig, als zu hoffen, dass der Käfig stark genug gebaut ist, um die Bestie zu halten."
     
    21.
     
    Zerberoff kümmerte sich nicht mehr um den wiederum paralysierten Terraner.
    Er lag in einem ungenutzten und leeren Raum des äußeren Kabinenrings. Vorerst hatte er seine Aufgabe erfüllt. Vielleicht blieb später Zeit, einen dritten Anlauf auf seinen so lange Zeit gesperrt gebliebenen Erinnerungsfundus zu nehmen. Es gab weiterhin kleine Lücken in seiner Vita, die gefüllt werden wollten.
    Er zog die Dunkelkapsel hoch, beschleunigte aus der Erdatmosphäre, kümmerte sich nicht weiter um das, was die Erdlinge als Wachflotte aufboten.
    Sein Konzentrationsgrad war keinesfalls so hoch, wie er es sich gern gewünscht hätte. Das Adrenalin, das ihn während der Jagd nach dem zweiten Terraner hochgehalten hatte, war längst verflüchtigt. Mittlerweile fühlte er sich unendlich schwach und ausgelaugt; keinesfalls dazu imstande, alle Aufgaben in jener Perfektion wahrzunehmen, die er von sich selbst forderte.
    Er löste sich aus der Dualität.
    „Dieser Funkverkehr zwischen Solarer Residenz und Coreos bleibt rätselhaft", sagte Aroff. „Es ist uns lediglich gelungen, einen kleinen Teil der Sprüche zu dekodieren. Außer dem Hinweis auf eine Waffe gegen die Fraktale Aufriss-Glocke und dem Ort der Produktion können wir nichts entziffern."
    „Die Handlungsweise der Terraner ist selten nachvollziehbar", entgegnete der taktisch wesentlich beschlagenere Zerbone. „Die Xenopsychologen der Terminalen Kolonne hätten ihre wahre Freude an diesen Wesen."
    Der Mor’Daer wollte sich mit der Hand an der Schnauzenspitze kratzen, verfehlte aber klar das Ziel. Der Erschöpfungszustand wirkte sich nicht nur auf die Konzentrationsfähigkeit, sondern auch auf Körperkoordination und Feinmechanik aus.
    „Wie gehen wir vor?", fragte Aroff.
    „Wir haben bislang keinen Fehler gemacht", wisperte Zerbone. „Dank des Dunkelschirms sind wir nicht zu identifizieren. Die Spuren auf der Insel sind verwischt, ebenso wie jene in Atlan Village. Man wird die Entführung Marc Londons wie einen normalen Kriminalfall behandeln und keinerlei Verdacht schöpfen. Die Terraner ahnen nicht, dass wir in ihrem Machtzentrum wildern." Er überlegte. „Wir dringen bis in die unmittelbare Nähe dieser Forschungsstation Coreos vor, holen uns die notwendigen Beweise, dass die Dunklen Ermittler schlampig gearbeitet haben – und warten auf das Chaos-Geschwader. Das Material sollte reichen, um uns zu rehabilitieren."
    „Einverstanden", keckerte Aroff.
    Mit kaum verringerter Geschwindigkeit strichen sie über die Oberfläche des Erdenmondes dahin. Vorbei an niedrigen Bauten, die sich in den Schatten breiter Krater duckten, vorbei an Raumschiffsbasen, zivilen Städten und nahezu naturbelassenen Landstrichen. Nach wenigen Minuten kam die Forschungsstation in Sicht.
    Acht Schiffe der ENTDECKER-Klasse hingen hier stationär im Raum. Die Messungen aus Coreos hingegen bestätigten hochenergetische Aktivitäten und Hektik, wie sie in Experimentallabors nun einmal herrschten.
    „Dieser Zaun ist lächerlich!" Zerbone deutete auf einen rund um das Coreos-Gelände hochragenden Energieschirm.
    „Das gefällt mir nicht", klapperte Aroff. „Warum haben die Terraner keine Schutzkuppel errichtet? Es gibt keinen logischen Grund, eine Abwehr lediglich gegen die Seiten hin zu entwickeln."
    „Wir haben gerade erst darüber diskutiert, dass den Erdlingen mit Logik nicht beizukommen ist. Sie werden schon ihre Gründe dafür haben. Möglicherweise ist das Konstrukt, mit dem sie der Fraktalen Aufriss-Glocke zu Leibe rücken wollen, derart instabil, dass sie die Umgebung vor einer möglichen Explosionswirkung schützen und die dabei frei werdende Energie nach oben hin verpuffen lassen wollen."
    „Möglich", sagte der Ganschkare, halb und halb überzeugt.
    „Ich gehe nun tiefer." Zerbone steuerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher